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Zentralrat der Muslime fordert mehr politische Teilhabe

Integration

Die Muslime in Deutschland fordern eine größere politische Teilhabe, um die Integration zu verbessern. Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Nadeem Elyas, sagte der in Kassel erscheinenden "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen", Sprachförderung sei nur ein erster Schritt. Man müsse auch mehr Mut haben, Muslime in die Parteien aufzunehmen und sie zur Mitwirkung in der Kommunalpolitik und in Rundfunkräten zu ermutigen.

Notwendig seien auch die Einführung von islamischem Religionsunterricht an deutschen Schulen und Lehrstühle für Lehrer und Akademien für Imame. Bislang werde aber in Deutschland alles getan, um das islamische Erscheinungsbild zu unterdrücken.

Nachdrücklich stellte sich Elyas hinter die deutsche Verfassung. "Das Grundgesetz ist für uns maßgebend, ohne Wenn und Aber", unterstrich der aus Saudi-Arabien stammende Arzt, der seit 1964 in Deutschland lebt. Zu den Prinzipien des Grundgesetzes gehöre auch die Gleichstellung von Mann und Frau. Zwangsverheiratungen lehne der Zentralrat ab. Diese erlaube der Islam auch nicht. "So etwas darf nicht geduldet werden und muss mit einer harten Hand des Gesetzes und der Sicherheitsorgane verhindert werden", verlangte Elyas.

Die von Grünen-Politikern in die Debatte gebrachte Einführung eines islamischen Feiertages in Deutschland lehnte der Zentralratsvorsitzende strikt ab. "Das polarisiert nur", sagte Elyas. Die Muslime wollten nicht auf Kosten anderer feiern. Auch wäre ein Feiertag gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit "das Letzte, was wir brauchen".