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1,6 Millionen Menschen in besonderen Krisen - 2,8 Millionen Sozialhilfeempfänger

Mehr Krisen

Immer mehr Menschen sind auf staatliche Unterstützung in besonderen Krisenzeiten wie Krankheit oder Pflegebedürftigkeit angewiesen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, erhielten 2003 rund 1,6 Millionen Menschen Unterstützung aus dem größten Sozialhilfetopf "Hilfe in besonderen Lebenslagen". Das waren 3,3 Prozent mehr als 2002. Insgesamt wurden für diese Hilfeart mit 13,8 Milliarden Euro 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr ausgegeben. Davon zu unterscheiden sind Sozialhilfeempfänger. Deren Zahl stieg nach früheren Angaben des Statistischen Bundesamts im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 1998. Offiziell bezogen 2,81 Millionen Menschen Sozialhilfe. Das waren 54 000 Betroffene oder zwei Prozent mehr als 2002.

"Hilfe in besonderen Lebenslagen" erhalten Menschen, die etwa wegen Krankheit, Behinderung oder Pflegebedürftigkeit auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. 2003 machten diese Ausgaben den Statistikern zufolge 61 Prozent der gesamten Sozialhilfeausgaben der öffentlichen Hand aus, 2002 waren es 60 Prozent. Auf die "Hilfe zum Lebens­unterhalt", die zweite Haupthilfeart der Sozialhilfe, entfielen im vergangenen Jahr 39 Prozent aller Sozialhilfeausgaben.

Dem mit 40 Prozent größten Teil der Sonderhilfe-Empfänger wurde die Unterstützung wegen Krankheit gewährt. Dies waren 650 000 Personen, 4 Prozent mehr als 2002. In der Regel profitierten davon Menschen, die keinen ausreichenden Krankenversicherungsschutz besitzen. An sie gingen 1,5 Milliarden Euro Sozialhilfe.

Die Hilfe zur Eingliederung behinderter Menschen nahmen im vergangenen Jahr 593 000 Personen in Anspruch und damit 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Durchschnittsalter der Empfänger liegt bei 32 Jahren, der Ausländeranteil bei 5 Prozent. Diese Hilfeart beträgt 37 Prozent der Sonderhilfe.

Die Hilfe zur Pflege macht mit 320 000 Empfängern 20 Prozent an der "Hilfe in besonderen Lebenslagen" aus, 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 235 000 von ihnen befanden sich in vollstationärer Pflege, das Durchschnittsalter lag bei 73,5 Jahren und wird zu 69 Prozent von Frauen in Anspruch genommen. Dafür wurden laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr 2,4 Milliarden Euro aufgewendet.