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Junge Politiker parteiübergreifend für neue Umverteilungspolitik

5 Prozent für Millionäre

Angesichts des dramatischen Anstiegs der Kinder- und Jugendarmut in Deutschland fordern junge Politiker parteiübergreifend eine neue Umverteilungspolitik. Die Vorsitzenden der Jugendverbände von SPD, Union, Grünen und FDP setzten sich in der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe) für eine deutliche Erhöhung der Bildungs- und Familienausgaben ein.

"Die Altersarmut ist in Deutschland faktisch besiegt", meint der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder. Dies sei eine Errungenschaft, auf die der Sozialstaat stolz sein könne. Nun müsse sich aber der Blick auf die Jüngeren richten. Es müsse mehr in Bildung und Familien investiert werden.

Umverteilung zwischen Arm und Reich

Juso-Chef Björn Böhning forderte ebenfalls mehr Mittel zur Bekämpfung der Kinderarmut. Statt die Renten zu kürzen, schlug er jedoch vor, Millionären künftig einen Zuschlag von fünf Prozent zur Einkommenssteuer abzuverlangen. Ähnlich äußerte sich der Sprecher der Grünen Jugend, Stephan Schilling. "Es gibt Ungerechtigkeiten zwischen den Generationen, aber viel wichtiger ist es, zu mehr Umverteilung zwischen Arm und Reich zu kommen." Gutverdiener sollten daher künftig deutlich überproportional in die Rentenversicherung einzahlen.

Für eine radikale Rentenreform sprach sich der Chef der Jungliberalen, Jan Dittrich, aus. "Wir brauchen ein völliges Umschwenken", forderte er. Die Rentenversicherung solle vom Umlage- auf das Kapitaldeckungsverfahren umgestellt werden. Finanziert werden könne dies mit einer Mehrwertsteuer-Erhöhung.

Anlass der Forderungen ist der Zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, den das Kabinett im März verabschieden will.