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Folgen der Ölkatastrophen interessieren die US-amerikanischen Ölkonzerne nicht

Erschließung Alaskas

Nach wie vor leidet der 7000 Quadratmeter Küstenstreifen in Alaska an der Ölkatastrophe von 1989. Damals habe der Tanker "Exxon Valdez" gut 40.000 Tonnen Rohöl verloren, berichtet die Umweltorganisation Greenpeace-Aktivisten. "Das gesamte Ökosystem hat sich bis heute nicht von der Ölkatastrophe erholt, doch der Ölmulti "ExxonMobil" plant neue Projekte", sagt Karsten Smid, Ölexperte von Greenpeace. Erst im letzten Jahr hätten die Umweltschützer noch "eimerweise" Reste des größten Öltanker-Unfall in der Geschichte der USA gefunden, sagte Smid. Am 16. März sei trotz Protesten über die Ölförderung im Naturschutzreservat "Arctic National Wildlife Refuge" mit einem knappen Ergebnis von 51 zu 49 Stimmen abgestimmt worden. Nun werde in einem der "artenreichsten" Naturschutzgebiet der USA mit Moschusochsen, Karibus (Rentierart) und Bären Öl gefördert. Treibende Kraft für die Öl-Erschliessung sei der Lobbyverband "Arctic Power", hinter dem der "weltweit größste Ölmulti" - ExxonMobil - stecke.

Der Lobbyverband "Arctic Power" habe seit 1997 allein 1,7 Millionen Dollar für das Lobbying der Erschliessung Alaskas ausgegeben, sagte Smid. Andere große Ölkonzerne wie BP, ChevronTexaco und ConocoPhillips hätten der Lobbyorganisation den Rücken gekehrt. "ExxonMobil" nicht. Der Ölkonzern hätte bereits vor der Senatsentscheidung angekündigt, in Alaska nach Öl zu bohren, sobald das Naturschutzgebiet für die Ölförderung freigegeben werde.

Grund für diese Entscheidung, ist nach Angaben von Greenpeace, der Wunsch der USA, unabhängiger von Importen zu werden. Doch das Öl werde erst in zehn Jahren zur Verfügung stehen, sagte Smid. Es sei heute "schon klar, dass gar nicht so viel Öl herauszuholen ist". Bush handle nach dem Motto "Lieber nach Öl bohren als Öl sparen". Den vermeintlichen Mangel an Öl werde "ExxonMobil" nicht decken.

Bis heute seien Seeotter, Seehunde, Wale und viele Vogelarten von den Ölrückständen betroffen. Denn die Küste Alaskas stelle eine "Kinderstube" für diese Arten dar. In den arktischen Regionen benötige die Natur mehr Zeit als anderswo, um sich von einer Ölpest zu erholen. Vögel, Meeresenten und Seeotter nähmen bei der Suche nach Futter immer noch ständig kleine, gesundheitsschädliche Mengen Öl auf. Bei der Katastrophe 1989 seien rund 250.000 Seevögel, 2.800 Seeotter und mehrere Hundert Robben gestorben. "Alaska darf nicht den Ölinteressen von "ExxonMobil" geopfert werden", fordern die Umweltschützer.