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Bündnis für Raubkopierer informiert über virtuelles Öl des 21. Jahrhunderts

Veranstaltung

Eine Konferenz am 3.4.2005 in Bielefeld widmet sich der Privatisierung geistigen Eigentums. Ein Bündnis aus Attac, dem Verein für freien Datenverkehr FoeBuD, der Grünen Jugend, dem Netzwerk Neue Medien und Privatkopie.net wollen weiter für ihre Idee eines FairShairings werben. Kopieren dürfe nicht von der Unterhaltungsindustrie kriminalisiert werden, erklären die Bündnismitglieder - dies gleiche dem Versuch der DDR, das Westfernsehen zu unterdrücken. Eine angemessene Vergütung der Musiker und Filmschaffenden sei nach Ansicht des FairSharing-Netzwerks auch mit freiem Tausch von Musik- und Filmdateien möglich. Denkbar sei hier zum Beispiel die Einführung einer Kulturflatrate: einer Abgabe auf Internetzugang und Hardware für die Künstler.

Zwecks dieser Forderung haben die Bündnismitglieder Unterschriften gesammelt, in denen sich Kopierer zu dem Tausch von elektronischen Daten bekennen und sich bewusst sind, dass sie damit gegen das Urheberrecht verstoßen. Mit der Unterschrift fordern sie eine Legalisierung des Tauschens von Musik und Filmen zu privaten Zwecken anstatt der massiven Überwachung von Netz und Usern.

Oliver Moldenhauer, Attac-Mitglied, nennt eine freie Internetkultur "konstruktiv": In der Gesellschaft werde Wissen immer wichtiger. Ein immer größerer Teil der Arbeitskraft werde in die Erschaffung und Reproduktion von Wissen gesteckt. Gleichzeitig sei eine zunehmende Einschränkung der freien Verbreitung des Wissens zu erleben. Die sogenannten geistigen Eigentumsrechte gewännen massiv an Bedeutung und seien auf dem Weg, zur zentralen Ressource - so zusagen das virtuelle Öl des 21. Jahrhundert. Ihre enorme und schnell wachsende Bedeutung zeige sich exemplarisch an US-Exporterlösen für Copyright-Güter: 2003 seien für Copyright-Güter knapp 90 Milliarden Dollar eingenommen worden. Dies sei "deutlich mehr" als die USA für ihre Ölimporte ausgäben.