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Auch Tiere kennen anscheinend Moral und Gerechtigkeit

Forschung

Auch Tiere haben ethisch-moralische Verhaltensweisen: Mindestens alle drei Tage brauchen beispielsweise Vampirfledermäuse eine Blutmahlzeit. Doch nicht jedes Tier ist erfolgreich beim Beschleichen eines Opfers. Hungern müssen die leer ausgegangenen Vampire dennoch nicht. Jene, die mit vollem Magen zu ihrer Kolonie zurückkehren, geben den Hungrigen ab: nicht nur verwandten Tieren, sondern auch jenen, die sie gut kennen.

Über diese animalische Hilfsbereitschaft berichtet die aktuelle Ausgabe des Magazins GEO Wissen zum Thema "Sünde und Moral". Solche Verhaltensweisen haben Forscher inzwischen auch bei Elefanten, Pottwalen, Eisvögeln und einigen Affenarten entdeckt. Viele Tiere gehorchen keineswegs nur automatenhaft einem genetisch geprägten Überlebensprogramm, sondern sind mitfühlend, freundlich und solidarisch - ethisch-moralische Verhaltensweisen, die lange Zeit nur dem Menschen zugetraut wurden.

Der niederländische Biologe Frans de Waal von der Emory University in Atlanta/Georgia hat in der Welt der Primaten regelrechte "Moral-Bausteine" wie "Versöhnung" und "Mitleid" entdeckt. Kapuzineraffen, erforschte de Waal erst kürzlich, haben auch einen ausgeprägten Sinn für Fairness und Gerechtigkeit. So wirft ein Kapuzineraffe Gurkenstücke als Arbeitslohn wütend weg, wenn ein anderes Tier vom Versuchsleiter für die gleiche Leistung süße Weinbeeren erhält. Auch Vampirfledermäuse legen Wert auf Fairness: Teilt ein Tier seine Blutbeute nicht, kommt die Quittung prompt. Der Egoist bekommt künftig nichts mehr von den anderen ab und ist damit oft zum Hungertod verurteilt.