LKW-Maut-Ausweicher belasten Anwohner und Nutzer zahlreicher Strecken
Aktion "Maut-Flucht stoppen!"
Auf zahlreichen Strecken gebe es Probleme, weil LKW von der Autobahn abführen, um so der Maut zu entgehen, sagte Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender. In Wohnorten steige die Lärm- und Abgasbelastung, auf Pendlerstrecken stocke der Verkehr. "Wir brauchen daher dringend Maßnahmen gegen die Maut-Flucht, damit der sinnvolle Ansatz der Maut für mehr Kostengerechtigkeit im Verkehr nicht unterlaufen wird", forderte Gehrmann.
Kurzfristig müssten nun die Behörden vor Ort mit Durchfahrtverboten für Lkw, Tempobeschränkungen und Nachtfahrverboten reagieren, um den Betroffenen zu helfen. Die Bundesregierung sei zudem gefordert, die Maut schnellstmöglich auf alle Straßen und auf kleinere Lkw auszudehnen, damit Ausweichverkehr gestoppt und dem Schwerlastverkehr ein merklicher Teil der Kosten angelastet werde, den er durch Straßenabnutzung und Umweltschäden verursache.
Nach bisheriger Auswertung der VCD-Aktion hat das Lkw-Aufkommen besonders stark auf den Bundesstraßen 3, 4, 5 und 75 im Großraum Bremen - Hamburg - Braunschweig, auf der B 31 am Bodensee, im Raum Stuttgart (B 27, 29), Passau (B 8, 12) und München (B 471) zugenommen. Der Verband rief auf, auch weiterhin Streckenabschnitte zu nennen, auf denen der Lkw-Verkehr seit dem 1. Januar 2005 stark zugenommen hat.
"Unsere exemplarische Befragung geht weit über subjektive Eindrücke hinaus", sagte Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD. Ausweichverkehr in Folge der Mauteinführung sei für viele Menschen zu einer deutlich wahrnehmbaren Belastung geworden. "Die Betroffenen schildern auf ihren Antwortbögen die unmittelbaren Folgen", sagte Tischmann: "Lärm, Abgase und Unfallgefahr nehmen zu." Das zeige die Probleme, die Güterverkehr auf der Straße allerorten mit sich bringe. "Wir brauchen deshalb eine Verkehrspolitik, die unnötigen Verkehr vermeiden hilft und Anreize zur Verlagerung von Transporten auf die umweltverträglichere Schiene bietet", so die Verkehrsreferentin.