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UN-Welternährungsprogramm warnt vor "stillem Tsunami" in Afrika

Aids/HIV

Sechs Monate nach der Tsunami-Flutkatastrophe hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) vor den Konsequenzen eines "stillen Tsunami" gewarnt, der in Afrika Hundertausende töte. Aids sei im südlichsten Afrika die häufigste Todesursache. "Diese vergessenen Notfälle sind oft die tödlichsten Krisen", sagte WFP-Regionaldirektor Mike Sackett.

Bereits im Jahr 2010 werde jedes fünfte Kind im südlichen Afrika Waise sein, sagte Sackett. Die Lebenserwartung der Menschen sei seit Mitte der 90er Jahre um durchschnittlich 22 Jahre gesunken.

Am schlimmsten betroffen seien die Kinder. Sie verlören nicht nur ihre Eltern und müssten ihre Geschwister versorgen - sie verließen auch die Schule und bekämen keine Ausbildung mehr. "Die Welt hat soviel Mitgefühl für die Opfer der Tsunami-Katastrophe gezeigt", sagte Sacket. "Jetzt müssen wir die gleiche Hilfsbereitschaft für die Ärmsten und Hungrigsten in Afrika zeigen." Er warb um mehr Gelder für die Projekte des WFP, die im südlichen Afrika weniger als 10 Prozent der benötigten Finanzmittel erhalten hätten.

Die Organisation wies in Bonn auch auch auf die Krise im Sudan hin. "Wir müssen bald nicht nur bis zu 3,5 Millionen Menschen in Darfur ernähren, sondern auch die Menschen im Süden und Osten des Sudan", sagte Holdbrook Arthur, WFP-Regionaldirektor. Nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg sei die Infrastruktur zerstört. "Jetzt kehren die Menschen in ihre Heimatorte zurück, und wir müssen die Chancen nutzen, die uns das Friedensabkommen gegeben hat", sagte Arthur. "Wir müssen den Menschen helfen, ihr Leben wiederaufzubauen." Die WFP-Hilfsaktion im südlichen Sudan habe allerdings erst knapp 40 Prozent der benötigten 302 Millionen US-Dollar erhalten.