Lateinamerikanischer TV-Kanal "Telesur" gestartet
Gegen CNN & Co
Es ist kein Zufall, dass mit Kuba, Venezuela, Argentinien und Uruguay links gerichtete Regierungen an dem Projekt beteiligt sind. Deren Nachrichtenchef, der Kolumbianer Jorge Enrique Botero sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur poonal, dass "Telesur" ein unabhängiger Sender sei, der in erster Linie auf Vielfältigkeit setze – und auf einen Faktor, der gegenwärtig eine wichtige Rolle für den Kontinent spiele: die Integration Lateinamerikas.
Botero weiter: "Für uns gibt es weitaus mehr Horizonte als Washington und das, was dort geschieht, und deshalb lautet das Motto unseres Senders auch: 'Unser Kompass zeigt nach Süden'." In diesem Zusammenhang stehe auch der bevorstehende Vertrag über Informationsaustausch mit dem arabischen Sender "Al Dschasira".
Dies lässt in Washington alle Alarmglocken schrillen. Mit Gegenprogrammen wollen die USA - so Kongressabgeordnete Connie Mack aus Florida - "dem venezolanischen Volk die positiven Ideale von Freiheit, Sicherheit und Wohlstand" vermitteln, und der "antiamerikanischen und antifreiheitlichen Rhetorik nach dem Vorbild von Al Dschasira Einhalt" gebieten.
Dass es in den USA auch Unterstützer gibt, beweist der Schauspieler Danny Glover. Er ist - nach Angaben von tagesschau.de - ebenso wie der britische Schriftsteller Tariq Ali im Programmrat von "Telesur".