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Brasilianer dürfen über ein Verbot des Waffenhandels abstimmen

Referendum-Premiere

"Soll der Handel mit Feuerwaffen und Munition in Brasilien verboten werden?" Über diese Frage werden die Brasilianer erstmalig in der Geschichte ihres Landes am 23. Oktober abstimmen und entscheiden können. Die Thematisierung des Waffenhandels sehen die Initiatoren des Referendums als Weiterführung der erfolgreich angelaufenen Kampagne zur Rückgabe von Kleinwaffen.

Im brasilianischen Parlament stimmten am vergangenen Donnerstag 258 Abgeordnete für die Volksabstimmung, 48 dagegen und fünf enthielten sich. In den 45 Tagen vor dem Referendum werden Befürworter wie Gegner der "Prohibition" des Handels mit Waffen landesweit für ihre Positionen werben.

Derweil meldet der Abgeordnete der Arbeiterpartei (PT), Luis Eduardo Greenhalgh, dass aufgrund der Kampagne zur Rückgabe von Feuerwaffen allein im vergangenen Monat 385.000 Kleinwaffen eingesammelt worden seien. Trotzdem - fügte er hinzu - könne das Problem der Gewalt im Lande nicht gelindert werden, so lange der Handel mit Feuerwaffen ohne Einschränkungen weitergeführt werden könne. Allein im Bundesstaat Rio de Janeiro seien in den letzten drei Jahren mehr als 5.000 Morde begangen worden.

Der "Estatute de Desarme", der die rechtliche Grundlage für die Kampagne zur Rückgabe von Feuerwaffen ist, sorgt derweil innerhalb der Vereinten Nationen für Furore. Brasilianische Abgeordnete werden in der nächsten Woche während der Jahresversammlung der Vereinten Nationen über eine entsprechende Kampagne im weltweiten Maßstab diskutieren.