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"Die Union macht Umweltschutz zur Nebensache"

Kritik der Naturschützer

Anlässlich der Vorstellung des so genannten "Kompetenzteams" für den Wahlkampf von Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel warnt der Naturschutzbund (NABU) vor einer Vernachlässigung des Bereiches Umwelt und Naturschutz. "Umwelt ist bei der Union wieder mal nur Randthema", kritisierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Türkin darf wegen Ehrenmord-Drohung nicht abgeschoben werden

Verwaltungsgericht Stuttgart

Weil ihr in ihrer Heimat ein Ehrenmord droht, darf eine Türkin nicht aus Deutschland abgeschoben werden. Das Verwaltungsgericht Stuttgart gewährte der Frau in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss vorläufigen Rechtsschutz. Die Stadt Kornwestheim hatte die Aufenthaltserlaubnis der Frau nach der Scheidung von ihrem Ehemann nicht verlängert und ihr die Abschiebung angedroht.

Linkspartei diskutiert über Mindestlohn

Entwickelte Länder

"Linkspartei korrigiert Wahlprogramm" titelten vor einer Woche die Zeitungen, nachdem in der Linkspartei eine Diskussion über die Höhe des geplanten Mindestlohns entbrannt war. Sollen es 1400 Euro oder 1200 Euro im Monat sein. Die Parteispitze rund um Gregor Gysi und Oskar Lafontaine tendiert zu weniger. Andere wie WASG-Vorstandsmitglied Klaus Ernst eher für mehr. Einig ist man sich offenbar darin, dass Menschen, die einem Vollzeitjob nachgehen, nicht beliebig wenig verdienen dürfen. Es müsse wie "in den meisten anderen entwickelten Ländern" eine Schwelle zur Armut geben, die nicht unterschritten werden dürfe.

Weltjugendtag Zensur vorgeworfen

Unliebsame Themen

Der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Stern" zufolge zensiert die Katholische Kirche die Öffentlichkeitsarbeit des Weltjugendtags (WJT). Im Pressezentrum des Weltjugendtages seien kirchenkritische Internetseiten nicht aufrufbar gewesen. Neben Sex- und Nazi-Pages war es demnach auch nicht möglich, Seiten zum Thema "Homosexualität und Katholische Kirche" aufzurufen. Anfangs hätten die Verantwortlichen den Filter abgestritten, dies später aber eingeräumt. Zur Begründung sei argumentiert worden, die Journalisten sollten sich im Pressezentrum keine Pornoseiten anschauen. Das erschien den Journalisten des "Stern" aber nicht glaubwürdig, da beispielsweise auch ihr eigenes Jugendmagazin indiziert gewesen sei. Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland forderte die Leitung des WJT-Pressezentrums auf, diese Manipulation umgehend einzustellen. Auch seine Internetpräsenz sei Journalisten nicht zugänglich gewesen.

Die neun Nicht-Schattenminister von CDU/CSU

Wahlkampfteam

Die Kanzlerkandidatin von CDU und CSU, Angela Merkel, hat am Mittwoch ihr so genanntes "Kompetenzteam" für den Wahlkampf vorgestellt. Ein Schattenkabinett soll das Team allerdings nicht darstellen. Für die Zeit nach den Wahlen sind diese Personen insofern nicht zwangsläufig relevant. Bundeskanzler Gerhard Schröder setzt im Wahlkampf auf seine Kabinettsmitglieder. Der Kanzler habe die Mitglieder seines Kabinetts "mit Bedacht" ausgewählt, sie zeichneten sich durch Kompetenz aus, sagte Regierungssprecher Thomas Steg. Nachfolgend ein paar Sätze zu Merkels Wahlkampfteam.

Heß-Kundgebung in Wunsiedel bleibt verboten

Bundesverfassungsgericht

Die für den 20. August geplante Rudolf-Heß-Kundgebung im oberfränkischen Wunsiedel bleibt verboten. Das Bundesverfassungsgericht wies mit einem am Mittwoch in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss einen Antrag des Veranstalters auf Eilrechtsschutz zurück. Damit bleibt das vom Landratsamt Wunsiedel ausgesprochene Verbot in Kraft. Im vergangenen Jahr hatten sich noch rund 4000 Neonazis an dem Aufmarsch zum Gedenken an den Hitler-Stellvertreter beteiligt.

"Meinungsforscher" macht Meinung gegen die Linkspartei

Emnid

Die Linkspartei hat in Ostdeutschland nach Auffassung des Meinungsforschers Klaus-Peter Schöppner ihr Wählerpotential voll ausgeschöpft. "Sie kann im Osten nicht mehr viele Stimmen dazugewinnen. Deshalb konnte sie auch nicht von den umstrittenen Äußerungen von CSU-Chef Edmund Stoiber profitieren", sagte der Leiter des Meinungsforschungsinstitutes Emnid. Wahrscheinlicher sei, dass die Partei weiter Stimmen verlieren werde.

US-Behörden verbieten Tierantibiotikum von Bayer

Gefahr für Menschen

Nach Informationen der "Coordination gegen Bayer-Gefahren" hat die US-amerikanische "Food and Drug Administration" (FDA) das Tierantibiotikum "Baytril" mit sofortiger Wirkung für die Geflügelzucht verboten. Damit solle der zunehmenden Resistenz von Bakterien gegen die Substanzklasse der Fluorchinolone Einhalt geboten werden. Laut FDA-Sprecher Lester Crawford habe sich herausgestellt, "dass der Einsatz von Baytril für Geflügel nicht sicher ist". Der Wirkstoff von Baytril sei identisch mit Antibiotika, die in der Humanmedizin eingesetzt würden. Verbraucherschützer und Ärzte warnten daher seit Jahren davor, dass der übermäßige Antibiotika-Einsatz im Tierstall zu Resistenzbildungen führe. Hersteller von Baytril ist der Leverkusener Bayer-Konzern.

Schadstoffarme Autos: Neue "Auto-Umweltliste" Deutschand hinkt hinterher

Sparsam, leise und schadstoffarm

Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat am Mittwoch in Berlin die "VCD Auto-Umweltliste 2005/2006" vorgestellt. Bereits zum sechzehnten Mal seit 1989 bewertet der ökologisch orientierte Verband darin über 350 aktuelle Automodelle aus Umweltsicht. Spitzenreiter der sparsamen, leisen und schadstoffarmen Fahrzeuge ist wie im vergangenen Jahr der Toyota Prius, der durch den verbrauchsarmen Hybrid-Antrieb und niedrige Lärmwerte überzeugt. Auf Platz zwei landen mit identischer Punktzahl die drei baugleichen Fahrzeuge Citroen C1 1.0, Peugeot 107 Petit Filou und Toyota AYGO. Die Modelle bieten nach Auffassung des Verkehrsclubs eine gute Technik und für die Größe ein gutes Raumangebot. Dahinter folgt in der Gesamtwertung der Daihatsu Cuore 1.0, das preisgünstigste Auto unter den Top Ten des VCD. Noch nie haben Autos aus Deutschland beim VCD-Ökoranking so schlecht abgeschnitten wie in diesem Jahr. Unter den Top Ten ist auf Platz sechs mit dem Opel Corsa gerade mal ein deutscher Hersteller vertreten.

Fachleute fühlen sich als SPD-Wahlkampfhelfer missbraucht

Familienbericht

Anders als die Berliner "tageszeitung" (taz) "in ihrer offenkundigen Begeisterung" über den neuen Familienbericht berichte, sei dieses Expertengutachten am Dienstag nur übergeben, nicht jedoch veröffentlicht worden. Offiziell verfügbar ist nach Angaben des "Heidelberger Familienbüros" nur eine vierseitige Erklärung von Ministerin Schmidt, die sich und ihre Partei natürlich durch die Fachleute in ihrer Politik voll bestätigt sehe. Ausserdem gebe es noch ein achseitiges Papier "Familienbericht im Dialog", in dem eine "Auswahl politisch genehmer Aussagen" der Fachleute und "dialogbereiter" Verbände zusammenstellt sei. "Das eigentliche 500-Seiten Opus wird von der SPD-Wahlkämpferin im Ministerrang unter Verschluss gehalten", empört sich das Familienbüro. Dieses Verhalten erinnere stark an die "Veröffentlichungsblockade" des 10. Jugendberichtes der Kohlregierung im Wahlkampfjahr 1998.

Umweltschützer beklagen illegale Tropenholz-Importe

"Stiller Pakt mit der Holzmafia"

Nach Angaben der Umweltstiftung WWF soll die EU im Jahr 2003 illegales Holz im Wert von 2,6 Milliarden Euro aus Asien importiert haben. Dies ergebe sich aus den Außenhandelsdaten der EU. Deutschland kaufe nach der WWF-Studie "Heiße Ware Tropenholz" beispielsweise jährlich allein aus Indonesien illegales Holz im Wert von 150 Millionen Euro. Der volkswirtschaftliche Schaden dieser Form der "geduldeten organisierten Kriminalität" sei enorm, hieß es seitens des WWF. Der illegale Handel drücke den Holzpreis weltweit um bis zu 16 Prozent und schädige so nicht nur den Wald, sondern auch nachhaltig wirtschaftende Waldbesitzer und Holzunternehmen. Auch Greenpeace wandte sich erneut gegen den Import von Tropenholz.

Ausgewählte Universitäten erhalten 1,9 Milliarden Euro

"Unabhängige Jury"

"Der Weg für die Exzellenzinitiative für Hochschulen und den Pakt für Forschung und Innovation ist nun frei", verkündete das Bundesforschungsministerium am Mittwoch. 40 "Graduiertenschulen", rund 30 "Exzellenzcluster" und bis zu 10 ausgewählte Universitäten sollen bis 2011 exklusiv 1,9 Milliarden Euro erhalten. Mit dieser "universitären Spitzenforschung im Rahmen der Exzellenzinitiative" sollen laut Ministerium "Leuchttürme der Wissenschaft" entstehen, "die auch international strahlen können". 75 Prozent der Fördergelder trägt der Bund und 25 Prozent die Länder.

Biotechnologie-Förderprogramm mit 150 Millionen Euro aufgelegt

Neue Subventionen

Das Bundesforschungsministerium hat ein Förderprogramm für Existenzgründer im Bereich der so genannten "Biotechnologie", zu der auch die Gentechnik gehört, aufgelegt. Das auf zehn Jahre angelegte Programm "ExistGo-Bio" ist mit 150 Millionen Euro ausgestattet, wie Forschungsministerin Edelgard Bulmahn am Mittwoch in Berlin mitteilte. Ziel ist es, Neugründungen zu unterstützen, die neue Verfahren in den Biowissenschaften entwickeln und deren kommerzielle Verwertung vorbereiten.

BDI fordert Abkehr vom Kyoto-Protokoll

Klimapolitik

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert im Klimaschutz eine Abkehr vom Kyoto-Protokoll. "Dieser Ansatz ist gescheitert", meint BDI-Hauptgeschäftsführer Carsten Kreklau in einem Papier, das der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Der BDI unterstützt demnach den USA-Vorschlag eines "Klimapaktes", der statt fester Emissionsziele die Förderung klimafreundlicher Technologien vorsieht. "Diesen Weg muss auch die deutsche Politik einschlagen", forderte Kreklau. Deutschland könne durch zu ehrgeizigen Klimaschutz seine Wettbewerbsposition verlieren, meint der BDI-Funktionär. Es drohe der Verlust weiterer Arbeitsplätze. Die Solarbranche wird hingegen nicht müde, darauf hinzuweisen, dass durch den Ausbau erneuerbarer Energien in den vergangenen Jahren Zehntausende von Arbeitsplätzen entstanden sind. Durch Energiesparmaßnahmen wie Wärmedämmung könnten nach verschiedenen Studien zahllose weitere Jobs "geschaffen" werden.

Indischer Monsunregen könnte aus den Fugen geraten

Hungersnöte befürchtet

Nach Ansicht des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) könnten zunehmende Luftverschmutzung und Treibhausgase in Südasien dazu führen, dass der indische Monsun "aus den Fugen gerät". Dies teilte das Institut am Montag mit. Dabei könnten die Niederschläge durch zunehmende Luftverschmutzung dramatisch abnehmen. Gleichzeitig könnten aber Treibhausgase zu mehr Niederschlägen führen. Welcher der beiden Effekte letztendlich dominieren werde, sei derzeit offen. Das Institut warnte jedoch, die jährlich wiederkehrenden Monsunniederschläge bestimmten maßgeblich die Lebensumstände der indischen Bevölkerung. Mit einem schwachen Monsun gingen häufig Dürren einher. Hierdurch könnten Ernten ausbleiben und Hungersnöte unter der ländlichen Bevölkerung entstehen, die zwei Drittel der Gesamtbevölkerung Indiens ausmache. Aber auch Monsunniederschläge, die stärker ausfallen als gewöhnlich, könnten ähnlich verheerende Folgen haben. Insgesamt seien extremere Wetterverhältnisse zu erwarten.

Forscher warnen vor Gift in Regenjacken

In Kanada verboten

Nach einem Bericht der "tageszeitung" (taz) könnte ein Bestandteil von modernen Regenjacken ähnlich giftig sein wie die klassischen Umweltgifte DDT oder PCB. Es geht um so genannte "Perfluoroktansulfonate", kurz PFOS, die seit den Fünfzigerjahren hergestellt würden und derzeit vor allem als Bestandteil des Schaums in Brandschutzmitteln sowie als Mittel zur Imprägnierung von Textilien gegen Nässe auf den Markt kämen. Forscher würden den Stoff "am liebsten so schnell wie möglich verbieten".

"Wachsende Schulden - wachsende Geldvermögen – wachsende Spannungen"

Exklusiv von Bernd Senf

ngo-online hat Personen und Institutionen mit den verschiedensten politischen Auffassungen gebeten, sich zu den "Reformen" der rot-grünen Bundesregierung zu äußern. Im folgenden dokumentieren wir einen Gastbeitrag für ngo-online von Prof. Dr. Bernd Senf von der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin mit dem Titel "Wachsende Schulden - wachsende Geldvermögen – wachsende Spannungen, Die Politik der Bundesregierung war gefangen in vermeintlichen Sachzwängen".

Ethikrat verlangt restriktiven Umgang mit Gentests

"Der gläserne Mensch"

Arbeitgeber sollen nach Auffassung des so genannten "Nationalen Ethikrates" bei der Einstellung von Mitarbeitern in der Regel keinen medizinischen Gentest verlangen dürfen. "Obligatorische Gentests sollten verhindert werden", sagte die Vorsitzende des Gremiums, Kristiane Weber-Hassemer, der "Berliner Zeitung". Sie forderte, den Umgang mit derartigen Tests in einem neuen Gendiagnostikgesetz zu regeln.

"Greenpeace-Forderungen nach Gas-Dampfkraftwerken lassen Weitsicht vermissen"

Erneuerbar versus fossil

Solarenergie-Verbände kritisieren energpiepolitische Forderungen von Umweltverbänden wie Greenpeace und dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Aktueller Anlass ist der Protest von Greenpeace am 11. August gegen den Neubau zweier neuer Braunkohle-Kraftwerksblöcke in Neurath. Greenpeace hatte den Energieriesen RWE aufgefordert, in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und vor allem in Erdgas befeuerte Gas- und Dampfkraftwerke statt in Braunkohle zu investieren (ngo-online berichtete). Bei allem "Respekt für den Einsatz der Greenpeace-Aktivisten" widerspricht nun der "Solarenergie-Förderverein Deutschland" dieser Zielrichtung. Auch die "klimafreundlicheren" Gas- und Dampfkraftwerke "verbrennen fossile Energieträger und erzeugen klimaschädliches Kohlendioxid". Ihren Neubau zu fordern, zeigt nach Auffassung des Solarenergieverbandes "wenig Weitsicht, denn wer heute in neue fossile Kraftwerke investiert, verlängert die Zeit der fossilen Stromerzeugung um ein weiteres halbes Jahrhundert, nämlich die voraussichtliche Betriebsdauer dieser Kraftwerke."

Friedensaktivisten dringen in US-Militärstützpunkt ein

Gewaltfrei gegen Gewalt

60 Jahre nach dem Abwurf einer Atombombe auf die japanische Stadt Nagasaki sind am 9. August Düsseldorfer Friedensaktivisten auf das Terrain der US-Kommandozentrale EUCOM vorgedrungen. Sie wollten damit gegen Krieg und Atomwaffen demonstrieren. Sie forderten die Schließung des EUCOM, den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland und die weltweite Vernichtung aller Atomwaffen. Bei der Aktion zerschnitten die Friedensbewegten den Zaun und zäunten auf dem Gelände symbolisch eine kleine Fläche ab. Sie nahmen damit Bezug auf den von ihnen kritisierten "Landraub der amerikanischen Regierung an den Ureinwohnern Amerikas" und bezogen sich hierbei insbesondere auf das Atomwaffen-Testgelände in Nevada.