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Ältere Ostdeutsche leiden offenbar unter hoher sozialer Verunsicherung

"Ostidentität befördert"

Ostdeutsche Bürger ab 50 Jahren fühlen sich zunehmend sozial verunsichert. Nach einer Studie des ostdeutschen Sozialverbands Volkssolidarität äußern von den 50 - bis 60-Jährigen 43 Prozent Befürchtungen in Bezug auf ihre Zukunft und auf allgemeine soziale Entwicklung. Besonders die Situation auf dem Arbeitsmarkt und schlechtere Einkommensentwicklungen führen zu steigenden Unzufriedenheiten. 11 Prozent haben dagegen noch Hoffnungen und positive Erwartungen.

"Insbesondere ältere Menschen verbanden mit der Einheit konkrete Vorstellungen auf eine freiheitliche, demokratische und sozial gesicherte Lebensqualität", sagte Volkssolidaritäts-Präsident Gunnar Winkler am Dienstag in Berlin. Die rot-grüne Politik der vergangenen Jahre habe allerdings "in einem bisher nicht bekannten Maße soziale Verunsicherungen" hervorgebracht, so Winkler.

Die Politik habe eine "Ostidentität" befördert, die zum Teil auch durch die "bewusste Abgrenzung" von West-Politikern wie die Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber zum Wahlverhalten in Ostdeutschland verstärkt werde.

Die Studie kommt weiter zu dem Schluss, dass die Ostdeutschen die deutsche Einheit nicht in Frage stellten, aber die Integration bislang als nicht ausreichend bewerteten. Während Bürger der neuen Länder ab dem 60. Lebensjahr die Einheit vor allem als Gewinn betrachteten, würden von den 50- bis 60-Jährigen 42 Prozent vor allem Verluste sehen.

Die konkrete Aussage "Ich will die DDR wiederhaben" werde vor allem von der Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen getroffen und ist nach den Worten Winklers von der schwierigen Situation auf dem Arbeitmarkt geprägt.