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Höhere Schulbildung, aber weniger Lohn für lateinamerikanische Frauen

Geschlechterungleichheit

Auf einer Regionalkonferenz über die Situation der Frauen in Lateinamerika und der Karibik im argentinischen Mar de Plata ziehen Ökonominnen in diesen Tagen Bilanz über Fortschritte bei der Gleichberechtigung. Während in der allgemeinen Schulbildung keine Ungleichheit vorherrsche, sei bei der Bezahlung im Arbeitsleben festzustellen, dass Frauen bis zu 40 Prozent weniger als Männer verdienten. Zudem seien Frauen häufiger mit Armut konfrontiert und würden in den Parlamenten weniger repräsentiert.

Auf dem Treffen, das die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) organisiert hat, wurde festgestellt, dass mehr Mädchen als Jungen auf die Höhere Schule und mehr Frauen als Männer auf Hochschulen gingen. Das gelte selbst in ärmeren Ländern wie El Salvador oder Honduras.

Im Bereich des Arbeitslebens gebe es jedoch weiterhin starke Ungleichgewichte: der wachsende Zugang der Frauen auf den Arbeitsmarkt konzentriere sich weiterhin auf ungeschützte Anstellungen, die schlecht entlohnt würden und von geringer Produktivität seien. Die durchschnittlichen Einkommen aller Frauen erreichten im Jahre 2002 nur 69 % der Männer – und diese Ungleichheit sei für Mitarbeiterinnen, die das Abitur hätten, sogar ausgeprägter als für geringer Qualifizierte. Das bedeutet, dass selbst eine höhere Bildung den Frauen derzeit auf dem Arbeitsmarkt keine mit den Männern vergleichbare Bezahlung bringt.

Marta Maurás, Mitarbeiterin von CEPAL, stellte bei der Vorstellung des Berichtes über die „Die Milleniums-Ziele für Entwicklung – aus dem Blickwinkel Lateinamerikas und der Karibik“ auch einige positive Entwicklungen bei der Förderung von Frauenrechten hervor. So gebe es seit 2003 in Belize für alle Frauen über 65 – unabhängig von vorherigen Beiträgen - eine Pension. Und Costa Rica habe die Situation vieler Frauen dadurch verbessert, dass Hausfrauen bei der Berechnung zukünftiger Sozialleistungen ähnlich behandelt werden würden als wenn sie gearbeitet hätten.