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Hühnersuppen und Gelatine

Bayern nennt Namen

Im jüngsten Fleischskandal hat Bayerns Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf (CSU) nun doch den Namen einer Firma genannt, die Fleischabfälle zu Lebensmitteln verarbeitet hat. Demnach hat die Firma Rottaler Geflügelprodukte in Gangkofen Anfang des Jahres unter dem Handelsnahmen Gelha Hühnersuppentopf und Hühnerklein vertrieben, für die die Schlachtabfälle verwendet wurden. Die Produkte seien an Abnehmerfirmen in zehn Bundesländern geliefert worden.

Zum Verzehr ungeeignete Schweineschwarten landeten nach Schnappaufs Angaben bei einem Gelatinehersteller in Rheinland-Pfalz. Den Namen der Firma und die Produkte, in denen die Gelatine gelandet ist, wollte Schnappauf aus rechtlichen Gründen nicht nennen. Dies sei Aufgabe der rheinland-pfälzischen Behörden. Schnappauf hatte bisher den Standpunkt vertreten, er dürfe auch den Namen der bayerischen Firma nicht nennen.

Schnappauf forderte als Konsequenz aus dem Fleischskandal strengere europäische Vorschriften für den Handel mit nicht lebensmitteltauglichen Schlachtabfällen. Es gebe hier große Verwirrung durch eine Vielzahl von uneinheitlichen Formularen. Dies habe es ermöglicht, dass das Material durch Deutschland und Europa "vagabundieren" konnte. Schnappauf sieht dadurch eine Gefahr, dass organisierte Kriminalität die Umetikettierung von Schlachtabfällen als lukratives Feld entdecken könnte.

Vor rund einem Jahr hatte die Verbraucherschutzorganisation foodwatch anhand von amtlichen Zahlen aufgezeigt, dass der Verbleib 124.000 Tonnen Tiermehl ungeklärt ist. Die Verbraucherschützer befürchten, dass zumindest ein Teil des Tiermehls illegal als Tierfutter eingesetzt wurde. Mangelnde Kontrollen machten dies möglich. Die Verfütterung von Tiermehl gilt als Ursache der Rinderseuche BSE.