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Foodwatch geht von hoher Dunkelziffer bei Fleischskandal aus

"Mehr als ein paar Einzelfälle"

Nach Ansicht der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch müsste jeder zweite fleischverarbeitende Betrieb" in Deutschland beanstandet werden. "Es geht um mehr als ein paar Einzelfälle", sagte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" im Hinblick auf den Skandal um so genanntes Gammelfleisch. Im Bundesdurchschnitt würden bei Kontrollen 15 Prozent der Fleischverarbeiter beanstandet. Kontrollen seien aber immer nur Stichproben. "Das lässt auf eine hohe Dunkelziffer schließen", erklärte Bode.

Der Verbraucherschützer forderte, Bußgeld künftig nicht nur gegen Einzelpersonen, sondern auch gegen die beteiligten Firmen als Ganze zu verhängen. Auch bei den Klagemöglichkeiten für Verbraucher gebe es Nachholbedarf. "Wer mit dem Service bei einer Pauschalreise unzufrieden ist oder an einer Straße mit hoher Feinstaubbelastung wohnt, kann auf Schadensersatz klagen. Das muss auch im Lebensmittelrecht möglich sein", forderte Bode.

Daneben bekräftigte der Foodwatch-Geschäftsführer die Forderung nach einem Verbraucherinformationsgesetz. "Wir brauchen mehr Transparenz. Die Namen von Unternehmen, die an solchen Vorgängen beteiligt sind, müssen öffentlich gemacht werden", sagte Bode.

In den vergangenen Tagen waren bei Lebensmittelkontrollen mehrere Tonnen überlagertes und verdorbenes Fleisch entdeckt worden.