"Ex-Nazis wie Kiesinger und Filbinger in höchste Staatsämter befördert"
Bundestag
Maurer forderte einen "Schlussstrich" in der bisherigen Debatte über die DDR-Vergangenheit. Die Gegner Biskys hätten gezeigt, "dass sie in der Einheit noch nicht angekommen sind". Sie hätten größere Probleme mit Menschen, die eine positive Grundeinstellung zur DDR gehabt hätten, als mit ehemaligen Faschisten.
Links-Fraktionschef Gregor Gysi hatte am Mittwoch das Wahlverhalten der Parlamentarier als Ausgrenzung von Millionen ostdeutscher Wähler bezeichnet. Er argumentierte, wer kein Problem damit gehabt habe, 1966 mit dem früheren Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) ein ehemaliges NSDAP-Mitglied zum Regierungschef einer großen Koalition zu wählen, sei nun nicht berechtigt, Bisky abzulehnen.
Bisky hatte am Dienstag zum vierten Mal erfolglos für einen der sechs Vizepräsidentenposten des Bundestages kandidiert. Gegen ihn stimmten 310 Abgeordnete. Für Bisky votierten 249 Parlamentarier, 36 enthielten sich. Er hatte bereits bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments am 18. Oktober in drei Wahlgängen nicht die erforderliche Mehrheit erzielen können.