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Umwelthilfe verlangt von Metro-Gruppe "gesetzeskonforme Energiekennzeichnung"

Media Markt & Saturn

Die Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und den Elektrogeräte-Ketten Media Markt und Saturn um die Energieverbrauchskennzeichnung von Haushaltsgeräten geht in die nächste Runde. Der Umweltverband verlangt von der zum Handelskonzern Metro gehörenden Media Saturn Holding GmbH ultimativ, bis kommenden Mittwoch, den 21. Dezember in ihren bundesweit über 300 Filialen flächendeckend für eine gesetzeskonforme Verbrauchskennzeichnung der so genannten "weißen Ware" - also von Kühl-, Gefriergeräten, Wäschetrocknern usw. - zu sorgen. Andernfalls droht die Umwelthilfe mit Abmahnungen und weiteren gerichtlichen Klagen. Außerdem sei die Veröffentlichung der Verstoßfälle auf einer "Schmuddelliste" im Internet geplant.

In einem Schreiben an das Unternehmen vom 15. Dezember fordert der Umweltverband den durch seinen Slogan "Geiz ist geil" bekannten Marktführer bei Haushaltselektronik zudem dazu auf, seiner sich aus der herausragenden Marktposition ergebenden Verantwortung nachzukommen und sich zukünftig auf hochwertige, energieeffiziente Geräte zu konzentrieren, die über die niedrigeren Stromkosten tatsächlich die Haushaltskasse des Verbrauchers entlasten.

"Es ist unerträglich, wie manche Handelskonzerne den Verkaufspreis zum alleinigen Marketing-Argument machen, den Geiz zu einer positiven Tugend hochstilisieren und versuchen, den Verbraucher für blöd zu verkaufen", meint Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe. Im Gegensatz zu anderen Elektroketten weigerten sich Media-Markt und Saturn "störrisch, korrekte Angaben zum Energieverbrauch und somit zu den Stromkosten ihrer Produkte zu machen. Nachdem die zuständigen Behörden weder kontrollierten noch ihnen bekannt werdende Verstöße ahnden, wird die DUH als klageberechtigter Umwelt- und Verbraucherschutzverband bundesweit Kontrollbesuche im Elektronikhandel durchführen."

Der Verband gibt sich zuversichtlich, mit dieser Strategie eine korrekte Auszeichnung des Energieverbrauchs durchsetzen zu können. So hätten Kontrollbesuche in den Berliner Saturn- und Media-Märkten ergeben, dass nach Einreichung der Klage gegen zwei Märkte nun in allen 17 Berliner Märkten kurzfristig eine gesetzeskonforme Energiekennzeichnung eingeführt worden sei. Im restlichen Bundesgebiet hätten Kontrollen ergeben, dass weiter gegen diese Verbraucherschutzregelung verstoßen werde, "so beispielsweise in Konstanz, Singen, Hamburg, Kiel und Saarbrücken".

Die Media Saturn Holding GmbH hat laut Umwelthilfe in einer Erwiderung auf die Berliner Klagen geschrieben, "oftmals Marktbereiter für umweltschonende Produkte" gewesen zu sein. In seiner Antwort an das Unternehmen schreibt nun der Umweltverband: "Wir fordern Sie auf, diesem Bekenntnis auch Taten folgen zu lassen und sich bei der Produktauswahl und Aktionsangeboten auf besonders energieeffiziente Haushaltsgeräte zu konzentrieren." Es wäre demnach "nur logisch, diese Strategie angesichts der sich verschärfenden Energiekosten-, Ressourcen- und Klimasituation verstärkt fortzusetzen und sich auf besonders energieeffiziente Haushaltsgeräte zu konzentrieren."

Für eine Wende hin zu einer Qualitätsargumentation schlägt die Umwelthilfe vor, für solche Stromspargeräte, die zwar in der Anschaffung teurer, über die langjährige Nutzungsdauer aber wegen des eingesparten Stroms kostengünstiger werden, mit "Sonderaktionen" zu werben.

Darüber hinaus regen die Umwelt- und Verbraucherschützer bei "Saturn" und "Media Markt" an, die Kunden mit einer entsprechenden optischen Auszeichnung darüber zu unterrichten, nach welchen Fristen sich ein Klima schonendes Stromspargerät gegenüber einem in der Anschaffung günstigeren Durchschnittsprodukt amortisiert. "Mit einem derartigen Kundenservice würden Sie sich zu einem "Marktbereiter für dauerhaft kostengünstige und die Umwelt schonende Produkte" machen", heißt es abschließend in dem Schreiben der Umweltschützer.