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Gesundheitsfonds soll Geringverdiener benachteiligen

"Wirtschaftweiser" Bofinger

Der von der großen Koalition geplante Gesundheitsfonds benachteiligt nach Ansicht des "Wirtschaftsweisen" Peter Bofinger einkommensschwache Gruppen. In der derzeit diskutierten Form führe das Fondsmodell "zu einer Reallohnsenkung und zu einer Benachteiligung von Niedrigverdienern", sagte Würzburger Ökonom der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinische Post". Bei einer Fondslösung würden Arbeitgeber Medienberichten zufolge rund sechs Prozent des Bruttolohns, Arbeitnehmer sieben Prozent in einen Fonds zahlen, aus dem die Krankenkassen für jeden Versicherten eine Pauschale erhielten. Als "sehr problematisch" bewertet Bofinger etwa eine mögliche zusätzliche Prämie von bis zu 40 Euro pro Versichertem, die Kassen erheben dürften, die mit der Pauschale nicht auskommen.

Ohne sozialen Ausgleich würde dies Geringverdiener überproportional belasten und so "allen Bemühungen zuwiderlaufen, zu mehr Beschäftigung im Niedriglohnsektor zu kommen", warnte Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Auch komme das angedachte Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge einer Lohnsenkung zugunsten der Arbeitgeber gleich. "Stagnierende oder sogar sinkende Reallöhne sind aber das Hauptproblem der Binnenkonjunktur", so Bofinger.