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Robbe kritisiert unklaren Auftrag bei Kongo-Einsatz der Bundeswehr

"Eines der rohstoffreichsten Länder"

Aus der Bundeswehr gibt es weiter Kritik am geplanten Einsatz der Bundeswehr im Kongo. Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe, sagte am Freitag, bei den Soldaten gebe es Zweifel, ob der Einsatz richtig durchdacht sei. Robbe bedauerte insbesondere die völlige Unklarheit des eigentlichen Auftrages, weil die Politik nicht Klartext spreche. "Wenn wir dort ein korruptes Regime schützen und stützen sollen, dann muss man das auch klar und deutlich sagen, damit die Soldaten wissen, was sie tun", sagte Robbe. Verteidigungsminister Franz Josef Jung sagte dagegen, es gebe zwar Gefahren, die Bundeswehr sei aber gut vorbereitet.

Robbe warf der Bundesregierung massive Versäumnisse bei der Vorbereitung des Einsatzes im Kongo vor. "Das ständige Hin und Her und die Ungewissheiten während der Vorbereitung des Einsatzes durch die EU haben nicht zur Vertrauensbildung in der Truppe beigetragen", rügte er. So seien die Soldaten mental nicht ausreichend auf die Entsendung vorbereitet. "Ein Einsatz in Afrika ist etwas vollkommen Neues. Wir haben es dort mit einer anderen Mentalität, anderen Wertvorstellungen und anderer politischen Kultur zu tun", sagte er.

Jung versicherte dagegen: "Wir tun alles, um unsere Soldaten auf neue Lagen einzustellen und sie gut vorzubereiten." Die "Mission" sei verantwortbar.

Zugleich wies der Minister auf die wirtschaftliche Bedeutung des Einsatzes im Kongo hin. "Ein Ende für das korrupte System im Land nutzt der Bevölkerung und ist auch im Interesse einer besseren wirtschaftlichen Zukunft für uns und unsere Märkte", sagte er. Der Kongo sei eines der rohstoffreichsten Länder mit einer der ärmsten Bevölkerungen. "Eine demokratische Entwicklung im Kongo käme der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zu Gute, aber natürlich auch den internationalen Märkten", sagte Jung.