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Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens schwinden die Hoffnungen der Beschäftigten

BenQ-Pleite offiziell

Der Handy-Hersteller BenQ ist in Deutschland jetzt auch offiziell pleite. Zum Jahresbeginn eröffnete das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren über den ehemaligen Siemens-Betrieb. Nach Mitteilung der Insolvenzverwalter werden die BenQ-Zentrale in München und die Fertigung in Kamp-Lintfort stillgelegt. Nur für einen Teil der Beschäftigten gibt es derzeit die vage Hoffnung auf Weiterbeschäftigung.

So rechnet der Gesamtbetriebsrat weiter mit einem konkreten Investorenangebot. Aus dem Gremium verlautete, es gebe einen Interessenten, der die Fertigung aus der Insolvenzmasse herauskaufen wolle. Dieser habe signalisiert, bis zu 900 BenQ-Mitarbeiter weiter zu beschäftigen.

Die verbliebenen Mitglieder der Belegschaft erhalten ihren Lohn ab Januar von einer Transfergesellschaft. Einen Teil der Finanzierung hat die ehemalige Muttergesellschaft Siemens übernommen. Nach Angaben aus dem Betriebsrat hätten bis jetzt etwa 400 BenQ-Mitarbeiter einen neuen Job gefunden. Das Unternehmen habe zuletzt aktiv etwa 1100 Mitarbeiter beschäftigt.

Grundsätzlich stehe allen verbliebenen etwa 2600 Mitarbeitern der Weg in die Transfergesellschaft offen, hieß es. Die Münchner Beschäftigten sollen ein Jahr lang 80 Prozent und die Beschäftigten in Kamp-Lintfort 84 Prozent ihres letzten Nettogehalts erhalten. Wer nicht in die Gesellschaft wechseln möchte, müsse nach Gewerkschaftsangaben mit der Kündigung rechnen.

Vielen Gewerkschaftern gilt weiterhin Siemens als Hauptverantwortlicher für die Pleite. So ließ der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer, verlauten, die Verantwortung für die BenQ-Insolvenz sei in erster Linie beim Siemens-Management zu suchen. "Siemens steht vor dem Scherbenhaufen seines ehemaligen Handy-Geschäfts", heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Handyhersteller BenQ hatte Ende September Insolvenz angemeldet, weil der Mutterkonzern in Taiwan seine Zahlungen eingestellt hatte. Siemens hatte im September 2005 seine damaliges Handy-Geschäft inklusive 400 Millionen Euro Mitgift an den ostasiatischen Konzern verschenkt. Die neuen Eigentümer erhielten zudem Know-How und wichtige Patente.