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Karlsruher Studierende beklagen Verhalten der Hochschul-Verwaltung

"Studiengebühr-Gegner Platon"

Der ASTA der Karlsruher Hochschule für Gestaltung beklagt sich über das Verhalten der Hochschul-Verwaltung im Rahmen der Proteste gegen Studien-Gebühren. "Auf Geheiß des Rektors" würden Hausmeister und Reinigungskräfte "die Kommunikation der Studentenvertreter mit den Studenten" behindern. "Täglich hängen wir Informationsplakate auf, die von den Hausmeistern wieder entfernt werden, selbst wenn wir sie mit Kleister anbringen", berichtet UStA-Vorstand Herrmann Schmeh von der Uni Freiburg. Auch Putzkräfte werden nach Darstellung der Studierenden-Vertretung vom Rektorat verpflichtet, Fahnen und Transparente an Gebäudefassaden zu entfernen. "Das Rektorat hindert gewählte Studentenvertreter systematisch unsere Arbeit als gewählte Studentenvertreter", kritisiert Schmeh. Das Rektorat weigere sich, mit den Studenten in einen Dialog zu treten. Am Samstag haben den Angaben zufolge über 100 Studenten in der Karlsruher Fußgängerzone als wandelnde Litfasssäulen gegen die Studiengebühren protestiert.

Die Bevölkerung in Karlsruhe habe sich für die Proteste interessiert und gesprächsbereit gezeigt. Ein Bürger soll gesagt haben: "Wir, die Exportweltmeister, sollen kein Geld für Bildung haben? Wir sägen am Ast auf dem wir sitzen."

Bei der Debatte über die allgemeine Studiengebühr handelt es sich nach Auffassung des ASTA um ein Problem, dass die abendländische Bildung seit Anbeginn begleitet. Platon sei als "frühester Gegner der Studiengebühr" bekannt, "er kritisierte die käuflichen Weisheiten der Sophisten, denen finanzieller Gewinn über die Pflege der Wissenschaft ging". Die Auswüchse sophistischer Lehrerschaft im antiken Griechenland seien heute noch sprichwörtlich.

Der Philosoph Peter Sloterdijk, Rektor der Karlsruher Hochschule für Gestaltung, habe sich bei der letzten Semestereröffnung auf das Konzept der Platonischen Akademie berufen. "Die Studenten der Hochschule stehen in dieser Tradition, wenn sie sich nun gegen das Bezahlstudium zur Wehr setzen, das die schwarz-gelbe Landesregierung mit ihrem Ministerpräsidenten Oettinger und Peter Frankenberg, Minister für Wissenschaft und Kultur, einführen will."