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Kritik an Ausbau des Stuttgarter Flughafens

"Keine zweite Startbahn"

Umweltschützer haben ein Aktionsbündnis gegen den geplanten Ausbau des Stuttgarter Landesflughafens gegründet. Die baden-württembergischen Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die örtliche Bürgerinitiative "Schutzgemeinschaft Filder" wollen eine zweite Start- und Landebahn verhindern. Der Flugverkehr entwickele sich bei den erwarteten Zuwachsraten zum Klimakiller Nummer eins unter den Verkehrsträgern, Fliegen sei die klimaschädlichste und umweltbelastendste Art sich fortzubewegen.

Dennoch lasse die Landesregierung als Mehrheitseigentümerin des Landesflughafens zu, dass Flughafenchef Fundel mit seinen Ausbauplänen politische Mehrheiten suche, kritisiert Brigitte Dahlbender vom BUND. Nach Auffassung von Stefan Rösler vom NABU führt die Landesregierung ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie ins Absurde. Die zweite Startbahn habe mit Nachhaltigkeit nichts zu tun, meint der Umweltschützer. Wenn - wie vom Flughafenchef angekündigt - das Flugaufkommen am Stuttgarter Standort durch eine zweite Startbahn um mindestens 50 Prozent steigen solle, dann könne das nicht durch ein Nachhaltigkeitsprojekt zum Fahrradverkehr kompensiert werden.

Das Aktionsbündnis bezweifelt auch die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit eines weiteren Ausbaus. "Der Landesflughafen entwickele sich zu einem "Eldorado für Billigflieger". Diese seien "besonders klimaschädlich, weil sie neuen, zusätzlichen Flugverkehr erzeugen". Schon heute würden am Flughafen Stuttgart Billigflieger über ein Drittel des Flugverkehrs" ausmachen. Der Standort Baden-Württemberg sei aber nicht abhängig von Schnäppchenjägern und Freizeit-Event-Reisen.

Das Aktionsbündnis fordert eine "integrierte Flugverkehrskonzeption". Diese soll "eine konsequente Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene" beinhalten.

Auf EU-Ebene fordern sie die "Einrechnung der sozialen und ökologischen Folgekosten in den Flugticketpreis", konkret die Einführung einer Emissionsabgabe sowie die Koppelung erhöhter Start- und Landeentgelte an Schadstoff- und Lärmemissionen. Weiterhin verlangen sie eine "Aufhebung der Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Verkehrsträgern durch eine europaweite Besteuerung von Kerosin sowie eine Aufhebung der Umsatzsteuerbefreiung im grenzüberschreitenden europäischen Flugverkehr.