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Minister rechnet nicht mit schnellem Bau der Fehmarn-Brücke

"Refinanzierung zweifelhaft"

Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Otto Ebnet (SPD) rechnet nicht mit einer pünktlichen Fertigstellung der geplanten Brücke über den Fehmarnbelt. Die Brücke werde keinesfalls vor 2018 stehen, sagte Ebnet in einem am Montag vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift "Super Illu". "Bis dahin ist Zeit, die Fährlinien neu auszurichten, neue Logistikströme zu entwickeln und eventuell ganz neue Geschäftsfelder zu erschließen", sagte Ebnet. Die Spediteure würden auch nach Fertigstellung der Fehmarnbeltquerung ganz genau rechnen, ob für sie die Brückenmaut oder die Fährpassage günstiger sei, so Ebnet.

"Bis heute ist jedenfalls kein überzeugender Nachweis erbracht, dass diese Brücke sich über Maut refinanzieren lässt", sagte der Minister. Es gebe vielmehr erhebliche Zweifel - auch in Dänemark.

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern habe den Bau der 5,6 Milliarden Euro teuren Brücke zwischen den Inseln Fehmarn und Lolland stets abgelehnt. "Die feste Fehmarnbelt-Querung ist weder notwendig noch wollen wir sie", sagte der Schweriner Verkehrsminister.

Ebnet sagte, auch wenn die Brücke gebaut werde, blicke er optimistisch auf den weiteren Ausbau des Fährverkehrs zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Skandinavien. "Wir werden von den Zuwächsen, die im Skandinavienverkehr erwartet werden, sicher etwas abgeben müssen. Wir werden aber auch nach Fertigstellung der Brücke mehr Fährverkehr in unseren Häfen haben als erwartet", sagte er. Er baue darauf, dass die Güterverkehre, besonders in der östlichen Ostsee, weiter zunehmen.