Seite 1 bei Google kann so einfach sein.

Polizisten wegen Fehlern nach Überfall auf Vietnamesen suspendiert

Unterlassene Festnahme

Im Zusammenhang mit einem mutmaßlich rechtsradikalen Überfall auf eine vietnamesische Familie in Burg sind ein Dienstgruppenleiter der Polizei und sein Vertreter mit sofortiger Wirkung von ihrer Funktion entbunden worden. Die Beamten hätten laut Bericht des Polizeipräsidenten die Gefahrenlage falsch eingeschätzt und die Täter nicht in Gewahrsam genommen, sagte Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) am 3. August auf Anfrage. Derzeit werde der Einsatz umfangreich geprüft, sagte der Minister.

Drei mutmaßliche Rechtsradikale sollen in der Nacht zu Donnerstag in Burg (Landkreis Jerichower Land) eine vietnamesische Familie in deren Wohnung überfallen haben. Die Männer hätten die Tür eingetreten. Ein 18-jähriger Täter soll den 14-jährigen Sohn der Familie geschlagen haben.

Die herbeigerufene Polizei soll die mutmaßlichen Täter zunächst nicht festgenommen haben. Die Familie habe die Nacht aus Angst in ihrem Restaurant verbracht und nach der Rückkehr die Wohnung verwüstet vorgefunden. Fehlende technische Geräte wurden zudem bei den Tatverdächtigen gefunden.

Gegen den 18-Jährigen und einen 19-Jährigen wurde inzwischen Haftbefehl erlassen. Beide seien der Polizei bekannt. Die Körperverletzungen haben sie den Angaben zufolge abgestritten. Der dritte Tatverdächtige habe zugegeben, die Wohnungstür eingetreten zu haben, stritt seine weitere Tatbeteiligung aber offenbar ab.