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Expertin sieht in Trennungsphase "sehr gefährliche Zeit" für Frauen

Gewalt

Vor der Vorstellung des neuen Aktionsplans der Bundesregierung zur "Bekämpfung von Gewalt" gegen Frauen wird der Ruf nach mehr Beratungsangeboten für Migrantinnen laut. Frauen ausländischer Herkunft bräuchten mehr Hilfsangebote in ihrer Muttersprache, sagte die Mitarbeiterin der Bund-Länder-Kommission "Gegen Gewalt gegen Frauen", Marion Steffens, am 27. September im Deutschlandradio Kultur. Problematisch sei zudem der ungesicherte Aufenthaltsstatus vieler Migrantinnen im Falle einer Trennung. Die Trennungsphase sei aber auch bei deutschen Frauen eine "sehr gefährliche Zeit", so Steffens.

"Die Zahl der Frauen, die in Trennungssituationen getötet werden, ist signifikant hoch", sagte sie. Die Gewalt gegen Frauen gehe durch alle sozialen Schichten und durch alle Altergruppen. Am meisten betroffen sei aber die Altersgruppe zwischen 20 und 45 Jahren.

Steffens forderte zudem eine andere Form der Existenzsicherung für Frauen. Noch immer gebe es einen eklatanten Unterschied in der ökonomischen Stellung von Männern und Frauen. Frauen könnten von ihrer Arbeit oft nicht die Existenz sichern. Die ökonomische Situation von Alleinerziehenden sei dramatisch. "Da gibt es sehr viel Handlungsbedarf", so die Expertin.

Der erste Aktionsplan der Bundesregierung habe die Hilfen zwar verbessert, aber nicht ausreichend, bemängelte Steffens. Besonders positiv sei, dass sich die rechtliche Situation für Frauen verbessert habe. Es sei "tatsächlich umgesetzt" worden, gewalttätige Männer aus der gemeinsamen Wohnung zu verweisen, sagte Steffens.