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Patientenverband befürchtet Ärztemangel - Ministerium nicht

Lücken im ländlichen Raum

Mit Blick auf die rückläufigen Ärztezahlen warnen nun auch die Patientenverbände vor einer medizinischen Unterversorgung in Deutschland. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP), Wolfram-Arnim Candidus, sagte am 15. Oktober in Berlin, die Politik dürfe keinen Keil zwischen Ärzte und Patienten treiben.

Der Vorsitzende des Ärzteverbands Hartmannbund, Kuno Winn, forderte die Bundesregierung auf, die "Schuldzuweisung" an die ärztliche Selbstverwaltung oder gegenüber anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen einzustellen. Propaganda werde am Ende den jungen Allgemeinarzt in Brandenburg oder anderen Teilen der Republik nicht ersetzen können.

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums wies die Darstellung zurück. Es gebe in Deutschland keinen Mangel, vielmehr sei die Zahl der Ärzte gestiegen. Das Problem sei, dass sich Ärzte verstärkt in Ballungszentren niederließen und es deshalb im ländlichen Raum zu Lücken kommen könne. Allerdings sei es durch das Vertragsarztänderungsgesetz möglich, dass Ärzten Zuschläge bezahlt werden, wenn sie sich in dünner besiedelten Regionen niederlassen. Die kassenärztlichen Vereinigungen vor Ort leisteten "gute Arbeit", wenn es darum gehe, Ärzte in ländlichen Gebieten zu unterstützen.

Laut der "Studie zur Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung", die vergangene Woche von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) vorgestellt wurde, werden in den kommenden fünf Jahren über 41.000 Ärzte in den Ruhestand gehen, gleichzeitig sinkt der Anteil der Absolventen. Knapp 16.000 deutsche Ärzte arbeiten im Ausland.