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Gammelfleisch-Verdacht in Metro-Märkten

Metro nimmt Produkte aus den Regalen

Nach dem Bekanntwerden eines möglichen neuen Gammelfleisch-Skandals verkauft der Handelskonzern Metro bis auf weiteres keine Produkte der betroffenen Firma mehr. Man werde bis zur Klärung der Vorwürfe die entsprechenden Produkte aus den Regalen nehmen, sagte ein Metro-Sprecher am Donnerstag in Düsseldorf. Betroffen sind die Handelsketten real, Extra sowie Metro Cash & Carry.

Ein Sprecher des in Verdacht geratenen Geflügelfleischproduzenten aus Niedersachsen wies die Vorwürfe zurück, mit verdorbener Ware gehandelt zu haben. Man werde die Staatsanwaltschaft "in vollem Maße" in ihren Ermittlungen unterstützen.

Von fünf leitenden Mitarbeitern des Unternehmens wurden der Staatsanwaltschaft in Oldenburg am Donnerstagnachmittag eidesstattliche Versicherungen zugeleitet. Diese noch im Betrieb beschäftigten Mitarbeiter hätten versichert, dass unter ihrer Verantwortung niemals mangelhaftes Fleisch verpackt oder verarbeitet worden sei, sagte Staatsanwältin Frauke Wilken. Die Staatsanwaltschaft werde die Aussagen ebenso prüfen wie die entgegenstehenden Aussagen der bisher vernommenen Zeugen.

Bei diesen Zeugen handelt es sich um drei ehemalige Mitarbeiter, die ebenfalls eidesstattliche Versicherungen abgegeben hatten. Demnach sollen große Mengen von bereits verdorbenem Putenfleisch umverpackt und neu etikettiert worden sein.

Weder die Veterinärämter noch die Qualitätssicherung des Unternehmens hätten solche Vorfälle bestätigt, entgegnete ein Firmensprecher. "Das gilt auch für andere Mitarbeiter und den Schichtleiter", sagte dieser. Der Sprecher sagte, dass sich in der Vergangenheit häufiger Vorwürfe von entlassenen Mitarbeitern bei anderen Unternehmen als haltlos erwiesen hätten.

Nach Angaben des Unternehmens wurden die drei Mitarbeiter am 3. Juli entlassen, nachdem der Standort von einem Mitbewerber übernommen worden war. "Wir haben festgestellt, dass sich der Standort nicht für Zerlegung und Verpackung eignet", begründete der Firmensprecher das Vorgehen. Diese Bereiche seien deshalb geschlossen worden.

Nach eigenen Angaben das Unternehmen mit rund 1000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 200 Millionen Euro einer der größten Geflügelfleischproduzenten in Deutschland. Am Mittwoch hatten Ermittler an mehreren Standorten Durchsuchungen durchgeführt und Unterlagen sichergestellt. Die Auswertung werde so schnell wie möglich erfolgen, sagte Staatsanwältin Wilken. Veranlasst worden sei auch die Untersuchung von sichergestelltem Putenfleisch.