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Zollitsch fordert mehr Verteilungsgerechtigkeit und Solidarität

Katholikentag in Osnabrück beendet

Zum Abschluss des 97. Deutschen Katholikentags hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, die Menschen zu mehr Solidarität und sozialem Engagement aufgerufen. Ohne diese Werte könne "keine Gesellschaft überleben", sagte der Freiburger Erzbischof am 25. Mai bei einem Gottesdienst vor mehr als 20.000 Gläubigen im Osnabrücker Sportstadion Illoshöhe. Zollitsch sagte zum Abschluss des fünftägigen Katholikentags, eine Weltordnung, die eigensüchtig unter einigen aufteile, "was Gott in Liebe für alle Menschen gestellt hat", werde zerbrechen. Er sprach sich zudem für mehr Verteilungsgerechtigkeit aus. Die Gesellschaft könne und dürfe sich nicht damit abfinden, dass die Güter der Erde den einen vorenthalten würden, den anderen jedoch "zur Mehrung von Einfluss und Reichtum" dienten, sagte der Erzbischof. Er warnte vor einer "Ellenbogengesellschaft", in der jeder das Gefühl habe, zu kurz zu kommen.

Zollitsch ermunterte die Katholiken vor dem Hintergrund des Katholikentag-Mottos "Du führst uns hinaus ins Weite" indirekt auch zu Reformen in Gesellschaft und Kirche. Wer im Gottvertrauen Impulse setze, wer den Schritt in die Weite des Lebens wage, wer den weiten Weg in die Zukunft gehen und wer morgen an sein Ziel kommen wolle, müsse heute den ersten Schritt tun, sagte Zollitsch. "Die Gegenwart ist die Geburtsstunde der Zukunft", fügte der Erzbischof hinzu.

Bundespräsident Köhler: Auf die Rohstoffe Afrikas angewiesen

Bundespräsident Horst Köhler sagte auf dem Katholikentag, den Menschen Afrikas sollte man nicht mit dem arroganten Anspruch kommen, "alles besser zu wissen". Auf die Rohstoffe des afrikanischen Kontinents sei man angewiesen, jedoch müssten die Afrikaner selbst stärker an der Ausbeutung der Bodenschätze beteiligt werden.

Seit Mittwoch hatten mehr als 60.000 Menschen an Veranstaltungen des Katholikentags teilgenommen. Die Organisation "Wir sind Kirche" kritisierte, dass der "erfrischende und jugendliche" Katholikentag in Osnabrück nicht darüber hinwegtäuschen könne und dürfe, dass es in der katholischen Kirche einen "aktuellen Dialog- und Reformbedarf" gebe.