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Misshandlungen in kirchlichen Kinderheimen

Prügelstrafe und sexuelle Übergriffe

Hannovers Landesbischöfin Margot Käßmann fordert die konsequente Aufdeckung von Misshandlungen in kirchlichen Kinderheimen in den 1950er und 1960er Jahren. Die vom Diakonischen Werk eingeleiteten Untersuchungen hätten gezeigt, dass es auch "Menschenrechtsverletzungen, sexuelle Übergriffe durch Einzelne in unseren Institutionen" gab, sagte Käßmann am Montag (22. September) in Springe. All das müsse aufgedeckt, die Opfer müssten gehört und die Täter ermittelt werden. Es sei "ganz offensichtlich", dass es in der Vergangenheit Verfehlungen in kirchlichen beziehungsweise diakonischen Einrichtungen gegeben habe, sagte Käßmann.

Wie in der Gesellschaft insgesamt habe auch in der Kirche die Prügelstrafe als normal gegolten. "Die Verletzung der Verletzbarsten war an der Tagesordnung, da haben wir auch als Institution Schuld auf uns geladen", sagte sie.

Käßmann verwies in ihrem Vortrag, in dem sie sich zu der Studie "Gewalt und Unrecht in der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre" des Diakonischen Werks der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover äußerte, auf den grundlegenden Wandel in der Erziehung.

Es dürfe deshalb nicht zugelassen werden, dass die "hervorragende, das Kind stützende und fördernde Arbeit" der Mitarbeiter in den Einrichtungen "durch die Verfehlungen der Vergangenheit" in Frage gestellt werde, sagte sie.