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Maximal 25.000 Tote bei Dresdner Luftangriffen 1945

"Keine Belege für höhere Opferzahl"

Die von der Stadt Dresden eingesetzte Historikerkommission verfügt offenbar über keine Belege für eine deutlich höhere Opferzahl durch die Luftangriffe vom Februar 1945. "Die Kommission geht von maximal 25.000 Menschen aus, die während der Februar-Luftangriffe in Dresden ums Leben gekommen sind", heißt es in ihrem am Mittwoch zum Deutschen Historikertag in Dresden vorgestellten Zwischenbericht. Es gebe "keine Beweise oder belastbaren Indizien dafür", dass die Zahl "wesentlich" abweichen könnte. Bisher seien 18.000 Luftkriegstote nachgewiesen worden.

Diese Zahl werde sich nach Abschluss der Datenanalyse bis Jahresende noch erhöhen, sagte der wissenschaftliche Leiter der Kommission, Rolf-Dieter Müller, am Mittwoch (1. Oktober) in Dresden. Er gehe davon aus, dass es letztlich deutlich weniger als 25.000 sein werden. Eine exakte Zahl sei indes nicht zu erwarten.

Die Kommission schloss "mit Sicherheit" aus, dass im Februar 1945 in Dresden Zehntausende Flüchtlinge ums Leben kamen. Es gebe zudem keine Anhaltspunkte dafür, dass eine große Anzahl von Menschen in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 "rückstandslos verbrannt" sei.

Ferner verneinten die Experten schlüssige Belege für "systematischen Bordwaffenbeschuss". Wahrscheinlich seien Luftkämpfe über Dresden als Tieffliegerangriffe gedeutet worden. "Dies würde einzelne Todesfälle oder Verwundungen durch fehlgeschlagene Feuerstöße nicht ausschließen."

"Mehrfachnennungen von Personen"

Die aktuellen Einschätzungen stehen in Widerspruch zu der seit 1965 von der Stadtverwaltung verwendete Zahl von rund 35.000 Toten. Die Experten verfügen nach eigenen Angaben über eine Datenbank mit 40.000 personenbezogenen Vorgängen, darunter aber eben auch Mehrfachnennungen von Personen.

Die Bergung, Registratur und Bestattung der Toten sei gemessen an der Situation im zerstörten Dresden "bemerkenswert geordnet verlaufen". Die damaligen Statistiken zu Luftangriffen von Februar bis Juli 1945 erwiesen sich "als in der Größenordnung korrekt", wenn auch "im Detail nicht exakt".

Die Kommission war im November 2004 vom damaligen Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) eingesetzt worden, um der Instrumentalisierung der Opferzahlen entgegenzuwirken. Sie will ihre Arbeit voraussichtlich zum Jahresende abschließen. Die Nazi-Propaganda hatte im Februar 1945 die Zahl von bis zu 200.000 Toten verbreitet.