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Daimler Nachrichten III

Deutsche Bank intervenierte offenbar gegen Daimler-Beteiligung an VW

Obwohl die Deutsche Bank an Daimler-Chrysler nur noch eine Beteiligung im einstelligen Prozentbereich hat, hat sie offenbar einen erheblichen Einfluss auf strategische Entscheidungen des Automobilkonzerns. Gegen die Überlegungen von Daimler-Chrysler, sich an der Volkswagen AG zu beteiligen, regt sich nach Darstellung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung "mächtiger Widerstand". Nach Informationen der Wirtschaftszeitung hat sich der ehemalige Vorstandssprecher der Großbank, Hilmar Kopper, derzeit noch Aufsichtsratsvorsitzender von Daimler-Chrysler, gegen ein solches Engagement ausgesprochen.

Damit liege der Aufsichtsratschef allerdings nicht auf einer Linie mit Dieter Zetsche, dem designierten Vorstandsvorsitzenden von Daimler-Chrysler, der sich die Option eines Einstiegs bei VW oder einer Überkreuzbeteiligung mit den Wolfsburgern ganz bewußt bis zuletzt offen gehalten habe.

Am vergangenen Freitag habe Daimler-Chrysler bestätigt, daß man in der Vergangenheit mit VW über eine Beteiligung gesprochen habe. Auf die Frage, ob diese Gespräche auch nach dem angekündigten Einstieg von Porsche bei VW fortgeführt würden, soll es bei Daimler-Chrysler lediglich geheißen haben: "Kein Kommentar".

Auch der neue Mercedes-Chef Dieter Zetsche, der zum Jahreswechsel den Vorstandsvorsitz von Daimler-Chrysler übernehme, verkündete kein Dementi, als er in zwei Interviews mit den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" zu einer Beteiligung an VW befragt wurde, sondern gab ausweichende Antworten.

Trotz dieser Äußerungen habe Daimler-Chrysler am Wochenende plötzlich eine ganz andere Sprachregelung parat gehabt, schreibt die Frankfurter Allemeine: "Es wird keine Beteiligung an VW geben", habe ein Konzernsprecher gesagt. Die Frage, warum sich die offizielle Stellungnahme von Daimler-Chrysler in so kurzer Zeit verändert habe, soll er nicht beantwortet haben. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen steckt der Deutsche Bank-Manager Hilmar Kopper hinter dieser überraschenden Wende.

Der frühere Vorstandschef der Deutschen Bank soll persönlich interveniert und das Dementi veranlaßt haben: "Hilmar Kopper ist kein Freund einer Annäherung von Daimler-Chrysler und VW", heiße es in gut informierten Kreisen.

Wegen der Intervention Koppers dürften sich die Gespräche zwischen Daimler-Chrysler und VW zumindest kurzfristig auf Kooperationsprojekte beschränken, spekuliert die Wirtschaftszeitung. Das sei gut für die Porsche AG. Diese könne jetzt in aller Ruhe ausloten, woher sie weitere 10 Prozent der VW-Stammaktien holen könne, um auf die angestrebte Beteiligung von 20 Prozent zu kommen. Dafür stehe möglicherweise das VW-Aktienpaket (10 Prozent) zu Verfügung, das bei Volkswagen selbst liege.

Nach den bisherigen Überlegungen habe dieses Paket in einem Aktientausch auch für eine Überkreuzbeteiligung mit Daimler-Chrysler verwendet werden können.

Am 04-10-2005

Mögliche Schmiergeldzahlungen

Die deutsche Justiz wird zunächst keine Ermittlungsverfahren gegen Siemens und Daimler-Chrysler wegen möglicher Schmiergeldzahlungen an das Saddam-Regime im Irak einleiten. Als Begründung wird die dünne Informationsdecke genannt, berichtet das "Handelsblatt". Sowohl die Stuttgarter als auch die Münchener Staatsanwaltschaft hätten am Freitag erklärt, dass es keine Verfahren gegen die beiden Konzerne gebe. "Wir müssen erst mal abwarten", so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in München, dem Sitz der Siemens-Zentrale.

Sollte es bei weiteren Informationen zu entsprechenden Anhaltspunkten kommen, würde dann ein mögliches Verfahren geprüft werden. Dafür sei es jetzt aber noch zu früh. "Wir haben die Berichterstattung zur Kenntnis genommen und werden sie im Auge behalten", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Stuttgart, wo Daimler-Chrysler seinen Hauptsitz hat.

Eine unabhängige Untersuchungskommission unter dem Vorsitz des früheren US-Notenbankchefs Paul Volcker hatte laut Handelsblatt am Vorabend nach Ermittlungen im Auftrag der Vereinten Nationen einen "Abschlussbericht vorgelegt. Er nennt insgesamt mehr als 2200 Unternehmen, darunter Siemens, Daimler-Chrysler und Volvo, die illegale Zahlungen an die irakische Regierung geleistet und damit gegen UN-Sanktionen und Bestimmungen des Hilfsprogramms verstoßen hätten.

Siemens AG: Betrifft nur Tochtergesellschaft der Siemens AG

Siemens erklärte am Freitag, die Vorwürfe richteten sich nicht gegen die Siemens AG, sondern gegen die Tochterunternehmen Siemens Frankreich, Siemens Türkei sowie gegen Osram Middle-East. "Bei der Abwicklung von Aufträgen des Öl-für-Lebensmittel- Programms sind uns keine von Siemens veranlassten oder geduldeten Kick-Back-Zahlungen an irakische Amtsträger bekannt", sagte der Sprecher. "Wir betrachten deshalb auch die Schlussfolgerungen der Kommission als voreilig und ungerechtfertigt." Zu den Anschuldigungen gegen Tochterunternehmen wollte sich der Sprecher offenbar nicht äußern.

Daimler-Chrysler sei die in dem Bericht genannte Sachlage bekannt, habe ein Sprecher des Stuttgarter Konzerns am Donnerstagabend erklärt. Darüber hinaus wolle der Konzern keinen weiteren Kommentar abgeben.

HANDELSBLATT, Freitag, 28. Oktober 2005, 13:30 Uhr

Am 28-10-2005

"Verdacht auf Insiderhandel"

Der Verband der Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler (KADC) fordert den "sofortigen Rücktritt" von Daimler-Aufsichtsratchef Hilmar Kopper. "Schon dass ein Ermittlungsverfahren wegen Insiderhandels gegen Herrn Kopper eingeleitet wurde, zerstört das Vertrauen vor allem der zahlreichen Kleinaktionäre in den Aufsichtsratsvorsitzenden von DaimlerChrysler", meint der Rechtsexperte der Organisation Holger Rothbauer.

"Wenn der Verdacht zutrifft, dass der ehemalige Deutsche-Bank Chef Hilmar Kopper den jetzigen Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vor der offiziellen Bekanntgabe über den Rücktritt von Jürgen Schrempp informiert hat, dann kann man mit Fug und Recht von einer Zwei-Klassen-Aktionärs-Gesellschaft sprechen, die den Großaktionären Vorteile zu Lasten der Kleinaktionäre verschafft."

Nach Einschätzung der Organisation "spricht einiges dafür, das Ackermann schon vor dem offiziellen Datum von Schrempp-Rücktritt wußte", denn auch Sprecher der Kritischen DaimlerAktionäre hätten schon 12 Tage vorher Bescheid gewußt. "Wir äußerten schon damals den Verdacht, das damit Insidergeschäften Tür und Tor geöffnet gewesen sind."

Erst nach Schrempps Rücktrittsankündigung habe die Bank DaimlerChrysler-Aktien verkauft und große Gewinne erzielt: "Wenn der Verdacht zutrifft, konnte die Deutsche Bank aufgrund der Insiderinformation das Aktienpaket wesentlich gewinnbringender verkaufen als es vor dem 28. Juli möglich gewesen wäre. Das wäre dann ein astreines insidergeschaeft" meint Verbandssprecher Paul Russmann.

Am 19-01-2006

"Rat für Innovation und Wachstum"

Dem im Wahlkampf von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigten "Rat für Innovation und Wachstum" sollen neben Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer elf weitere Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft angehören. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab berichtete, gehören dazu DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche, der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Wenning, SAP-Chef Henning Kagermann und Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller. Das Gremium soll sich am 24. Mai zum ersten Mal treffen.

Weitere Mitglieder sind ThyssenKrupp-Vorstandschef Ekkehard Schulz sowie die Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft und der Max-Planck-Gesellschaft, Hans-Jörg Bullinger und Peter Gruss. Das von Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) eingesetzte Vorgänger-Gremium "Partner für Innovation" werde seine Arbeit einstellen, schreibt das Magazin.

Am 08-05-2006

"Kniefall vor Daimler-Chrysler"

Nach Darstellung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, beabsichtigt das Land Baden-Württemberg, "die von der Bundesregierung geplante steuerliche Förderung der Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Rußfiltern" abzulehnen. Dies habe das Finanzministerium "signalisiert". "Obwohl sich die Landesregierung angesichts der hohen Feinstaubbelastungen im Land energisch und konsequent für die Gesundheit der Bevölkerung einsetzen müsste, lässt sie sich vor den Karren der Automobilindustrie spannen," kritisiert BUND-Landesgeschäftsführer Michael Spielmann. In allen Luftreinhalteplänen werde die steuerliche Förderung von Rußfiltern als notwendige Maßnahme herausgestellt. Aber in der Umsetzung würden alle Vorschläge der Bundesregierung blockiert und eigene Konzepte nicht entwickelt.

Die geplante Ablehnung der steuerlichen Förderung des Rußfilters sei nichts anderes als ein "Kniefall vor Daimler Chrysler", meint BUND-Verkehrsexperte Klaus-Peter Gussfeld. Hintergrund sei, dass der Stuttgarter Automobilkonzern für 2007 zwei Versionen des neuen "Smart For Two" plane: Während die für die USA bestimmte Ausführung die strengen amerikanischen Umweltweltvorschriften einhielten, solle das gleiche Modell in der europäischen Diesel-Version ohne geregelten Partikelfilter auf den Markt gebracht werden.

Ein solches "technologisch rückständiges Auto" werde sich aber nicht verkaufen, wenn durch die staatliche Förderung von Rußfiltern ein klares Signal an die Verbraucher gehe, nur Dieselfahrzeuge mit wirksamen Partikelfiltern zu kaufen oder ihre Fahrzeuge mit geschlossenen Filtersystemen nachzurüsten, vermutet der BUND. Deshalb sei es nicht verwunderlich, dass der Konzern die steuerliche Förderung der Dieselrußfilter ablehne und nicht nur die Bundesregierung, "sondern auch die heimische Landespolitik für seine wirtschaftlichen Zwecke einzuspannen versucht". Dies soll ein dem BUND vorliegendes Schreiben des Automobilbauers belegen.

Es könne nicht angehen, dass Daimler Chrysler in Baden-Württemberg über die Landespolitik bestimme. Der BUND forderte Ministerpräsident Oettinger auf, sich nicht zum "Steigbügelhalter der Autoindustrie" machen zu lassen, sondern seiner Verpflichtung nachzukommen, die Bürger "vor gefährlichem Feinstaub zu schützen".

Die zulässigen Tagesmittelwerte für Feinstaub eines Jahres in Baden-Württemberg seien bereits in Stuttgart, Freiburg, Mühlacker, Herrenberg, Heilbronn, Tübingen, Ulm, Ilsfeld, Pleidelsheim, Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd überschritten worden. In Mannheim, Reutlingen, Leonberg und Pforzheim stehe die Überschreitung der Grenzwerte unmittelbar bevor.

Das Konzept der Bundesregierung sieht nach Darstellung des BUND vor, dass die Nachrüstung mit Dieselrußfiltern zur Abwehr des gesundheitsschädlichen Feinstaubs rückwirkend von Januar 2006 bis 2008 einmalig mit 300 Euro gefördert werden soll. Käufer von Neuwagen müssten nach den Plänen 2007 dagegen einen einmaligen Steuerzuschlag von 300 Euro zahlen, wenn ihr Fahrzeug noch nicht über die künftige und "ehrgeizigere Euro-Norm 5" mit eingebauter Filtertechnik verfüge. 2008 und 2009 müssten Besitzer von Dieselfahrzeugen ohne Rußfilter einmalig 40 Euro bezahlen.

Am 08-06-2006

Offene und geschlossene Partikelfilter

Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) verpflichtete sich die Daimler-Chrysler-Tochter Smart in einer außergerichtlichen Vereinbarung, künftig für das Modell Fortwo cdi nicht mehr mit der "irreführenden" Zeile "PM-Katalysator mit Dieselpartikelfilter" zu werben. Die Einigung sei gut einen Monat nach einer Abmahnung durch die Umweltschützer auf Anregung des Landgerichts Stuttgart zustande gekommen. Die Umwelthilfe fordert Daimler-Chrysler-Chef Dieter Zetsche auf, das Folgemodell des Diesel-Smart mit einem geregelten Partikelfilter auszustatten und damit "ein Versprechen seines Vorgängers Jürgen Schrempp" einzulösen.

Zudem habe sich Smart verpflichtet, nicht weiter damit zu werben, beim smart fortwo cdi werde ein "PM-Katalysator mit Dieselpartikelfilter" eingesetzt. Ferner habe sich Smart verpflichtet, nicht zu behaupten, der Verbraucher werde wegen des Dieselpartikelfilters für dieses Fahrzeug "in manchen Ländern Steuervergünstigungen erhalten", solange dafür keine gesetzliche Grundlage bestehe.

Eine weitere Verpflichtung sehe vor, dass den potenziellen Kunden in der zur Werbung gehörigen technischen Beschreibung sowie im Internet-Auskunftssystem AISA im Zusammenhang mit der Erwähnung des Dieselpartikelfilters im smart fortwo cdi durch eine nachvollziehbare Erläuterung der Partikelminderung "die grundsätzlichen technischen Unterschiede zu einem geschlossenen Dieselpartikelfilter" mitgeteilt würden.

Die Daimler-Chrysler-Tochter muss nun offenbar auch bereits gedruckter Farbprospekte nachträglich mit Aufklebern versehen, "in denen auf die Besonderheiten des im Fortwo cdi eingesetzten offenen Partikelminderungssystems hingewiesen wird".

"Wir haben uns in allen uns wichtigen Punkten durchgesetzt und sind mit dieser Lösung sehr zufrieden", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch nach der Einigung. Nachdem sich bei Smart in den vergangenen Tagen "anscheinend die Einsicht durchgesetzt" habe, dass wegen der strittigen Werbung nicht nur eine Niederlage vor Gericht, sondern dazu ein herber Imageschaden gedroht habe, seien die Verhandlungen mit Smart Chef Ulrich Walker "konstruktiv und zielorientiert" verlaufen.

Resch forderte Daimler-Chrysler-Chef Dieter Zetsche auf, "die Zusage" seines Vorgängers Jürgen Schrempp einzulösen, alle Diesel-Pkw der Mercedes Group mit einem geschlossenen Partikelfilter auszustatten. Diese Zusage umfasse auch den Smart. Die minder wirksamen offenen Partikelminderungssysteme seien nur in der Nachrüstung von Altfahrzeugen akzeptabel. Alarmiert sei die DUH über Gerüchte, dass auch der nächste Diesel-Smart des Modelljahres 2007 ohne geregelten Dieselpartikelfilter auf den Markt kommen solle. "Wenn Smart den nächsten Fortwo wieder mit einem minder wirksamen Partikelminderungssystem ausstattet. werden wir mit weiteren kreativen Initiativen dafür sorgen, dass das den potenziellen Kunden nicht verborgen bleibt", so Resch.

Am 17-07-2006

Daimler, VW, BMW & Coca Cola

Die Linksfraktion im Bundestag verlangt eine Kurskorrektur bei der Mittelvergabe aus der Gemeinschaftsaufgabe (GA) zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Es würden zunehmend Großunternehmen bevorzugt, sagte die Wirtschaftsexpertin Sabine Zimmermann der Chemnitzer "Freien Presse". Sie hätten in den vergangenen Jahren mehr als die Hälfte der Fördersumme erhalten. Das gehe aus einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung hervor. Mittlere und kleine Unternehmen, für die die Gelder eigentlich gedacht seien, hätten in den vergangenen zehn Jahren nur rund elf Milliarden Euro bekommen. An Konzerne wie DaimlerChrysler, VW oder BMW sowie Gillette oder Coca Cola seien im gleichen Zeitraum 13 Milliarden Euro gegangen.

Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass die Bevorzugung der Großindustrie bei der GA-Förderpraxis ein Ende habe, forderte Zimmermann.

Scharfe Kritik übte die Links-Politikerin an der beschlossenen Kürzung der GA-Mittel um rund 50 Millionen Euro. Diese Entscheidung stehe im krassen Gegensatz zum Eingeständnis der Bundsregierung, dass im Osten nach wie vor noch kein selbst tragender Aufschwung erreicht sei.

Am 24-11-2006

BMW, Daimler & Deutsche Bank

Die Union hat nach Darstellung des Wirtschaftsmagazins "Capital" in den vergangenen Jahren mit weitem Abstand am meisten Großspenden erhalten. Seit Mitte 2002 habe die CDU allein von den zehn wichtigsten Parteispendern rund 5,11 Millionen Euro Großspenden bekommen, gefolgt von der CSU mit 2,48 Millionen Euro. Damit entfielen auf beide Unions-Parteien zusammen rund 7,59 Millionen Euro. Die SPD erhielt den Angaben zufolge 1,77 Millionen Euro. Die FDP wurde mit 1,05 Millionen Euro und die Grünen mit 240.000 Euro bedacht.

Mit einer Spendensumme von rund 3,2 Millionen Euro war die Industriellen-Familie Quandt dem Blatt zufolge seit Inkrafttreten des neuen Parteiengesetzes Mitte 2002 der größte Unterstützer politischer Parteien. Nach einer von dem Magazin vorgenommenen Auswertung aller meldepflichtigen Großspenden über 50.000 Euro überwiesen die Familienmitglieder Susanne Klatten, Stefan Quandt und Mutter Johanna Quandt in diesem Zeitraum zusammen rund 1,34 Millionen Euro.

Auch die von der Familie kontrollierten Unternehmen BMW (1,1 Millionen Euro) und Altana (795 000 Euro) gehörten zu den Großspendern, wie es in den Bericht weiter heißt.

Zu den wichtigsten Spendern zählten ferner die Deutsche Bank mit 1,55 Millionen Euro seit Juli 2002, Daimler Chrysler mit 1,2 Millionen Euro und die Allianz mit 1,05 Millionen Euro.

Am 07-12-2006

Verdacht

Der Sprecher der Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler (KADC), Jürgen Grässlin, hat eigenen Angaben zufolge am Montag über seinen Tübinger Rechtsanwalt Holger Rothbauer bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart Strafanzeige gegen den Vorstandsvorsitzenden der DaimlerChrysler AG, Dieter Zetsche, sowie vier weitere Mercedes-Mitarbeiter und -Händler erstattet. Die Strafanzeigen seien wegen des Verdachts der uneidlichen Falschaussage beziehungsweise des Meineides, des Betruges und der Untreue gestellt worden. Hintergrund seien die Grässlin durch seine umfangreichen Recherchen vorliegenden neuen Unterlagen, die seiner Ansicht nach "eindeutig belegen, dass führende Mercedes-Mitarbeiter und -Händler aktiv in Graumarktgeschäfte verwickelt gewesen sind" - dies jedoch vor Gericht nicht offengelegt hätten. Diesen Verdacht äußerte Grässlin auch gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden Zetsche als damaligem Daimler-Vertriebsvorstand.

Grässlin bezieht sich bei seinen Strafanzeigen eigenen Angaben zufolge auf Aussagen von Zetsche und die von ehemaligen oder aktiven Vertriebsleitern, Gebietsleitern oder Verkaufsleitern. Diese hätten als Zeugen im Strafverfahren gegen einen Neudenauer Spediteur wegen des Betrugsverdachts zu Lasten der DaimlerChrysler AG durch Graumarktgeschäfte vor dem Landgericht Stuttgart ausgesagt. Aufgrund des Verfahrens und des Urteils des Landgerichts, das der Bundesgerichtshof Leipzig hinsichtlich der Betrugsverurteilung später aufgehoben habe, sei der Spediteur für zwei Jahre und sieben Monate und Teich für zwei Jahre inhaftiert worden.

Grässlin beruft sich nun auf "neue Dokumente und Beweismittel", die den starken Verdacht nahe lägen, dass die Aussagen der fünf Daimler-Zeugen vor Gericht - zum Teil unter Eid - "unrichtig waren". Die Staatsanwaltschaft müsse nun "endlich gegen Dr. Zetsche und die anderen ermitteln", fordert Grässlin, "denn die nunmehr vorliegenden Unterlagen und Zeugenaussagen lassen aus meiner Sicht nur den Schluss zu, dass die seitens der Europäischen Union gegenüber DaimlerChrysler untersagten Graumarktgeschäfte bis ins Daimler-Topmanagement gewollt waren und aktiv betrieben wurden."

Am 20-12-2006

Ausnahmegenehmigungen für DaimlerChrysler

Der Landesverband Baden-Württemberg des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert, dass "Monster-LKW", die über 40 Tonnen wiegen beziehungsweise bis zu 25,25 Meter lang sind, nicht zugelassen oder weiter getestet werden dürfen. Nach Ansicht der Umweltschützer ist diese neue Lkw-Klasse "umweltschädlich, teuer und gefährlich". "Der Einsatz dieser Fahrzeuge ist ökologisch und ökonomisch unvernünftig und widerspricht allen Bemühungen um einen besseren Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit", meint die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. In einem Schreiben an den baden-württembergischen Innenminister Heribert Rech und Umweltministerin Tanja Gönner verlangt sie, den auf ein Jahr befristeten Modellversuch im DaimlerChrysler-Werkverkehr zwischen Untertürkheim und Sindelfingen nicht zu verlängern und "keine weiteren Ausnahmegenehmigungen zu erteilen".

Darüber hinaus solle sich die Landesregierung auf der Verkehrsministerkonferenz im April eindeutig gegen die Zulassung von Riesen-Lkw aussprechen, so Dahlbender. Der Einsatz von "Riesen-Lkw" würde ihres Erachtens die Umwelt noch stärker belasten als bisher, weil dadurch allein im kombinierten Güterverkehr bis zu 14 Millionen Tonnen Fracht von der Schiene auf die Straße verlagert werden würden.

Der BUND befürchtet, dass der Einsatz von "Monster-Lkw" enorme Kosten für den Ausbau der Straßeninfrastruktur verursachen würde. Allein für die dringendsten Maßnahmen an Brücken schätze das Bundesverkehrsministerium den Mehrbedarf auf 4 bis 8 Milliarden Euro. Diese Kosten würden den Steuerzahlern zusätzlich zu den Umweltfolgekosten aufgebürdet, vermuten die Umweltschützer. Zudem sei mit einem erhöhten Unfallrisiko zu rechnen. Schon heute sei bei jedem fünften tödlichen Straßenverkehrsunfall ein Lkw beteiligt.

Am 16-03-2007

"Weitere Massenentlassungen"

Die Kritischen Aktionäre DaimlerChrysler (KADC) wenden sich gegen den geplanten Verkauf von Chrysler für 5,5 Milliarden Euro an den Investor Cerberus. Sie favourisieren ein Alternativmodell, nach dem die die 80.000 Mitarbeiter von Chrysler in den USA das Unternehmen für 6,3 Milliarden Euro übernehmen wollen. Mit dem Verkauf von Chrysler "an die Heuschrecke Cerberus", so die Kritischen Aktionäre, würden "die Hoffnungen und das Alternativmodell von 80.000 Chrysler-Mitarbeitern in den USA mit Füßen getreten".

Mit Cerberus ist nach Auffassung der Kritischen Aktionärin Beate Winkler-Pedernera "der Weg zu weiteren Massenentlassungen und Werksschließungen vorgezeichnet". So sollen angeblich 30.000 Arbeitsplätze gestrichen, fünf Werke geschlossen und das Jeep-Werk in Toledo verkauft werden. Mittelfristig könnte Chrysler in den Bankrott geführt werden, um sich der verbleibenden Pensionslasten zu entledigen, vermutet sie.

Seit der Hauptversammlung im April 2007 sei Vorstand und Aufsichtsrat bekannt, so Winkler-Pedernera, dass die 80.000 Mitarbeiter in den USA selbst für ihr Unternehmen bieten wollten. Ziel der Mitarbeiter sei die Sicherung von Arbeitslätzen. "Mit dem Mitarbeiter-Modell könnte das Problem der Pensionslasten über Verzichtleistungen gelöst werden, zudem wäre das Modell durch Steuererleichterungen für die deutsche und die US-amerikanische Seite ein Gewinn", meint Winkler-Pedernera.

Die Kritischen Daimler-Aktionäre kritisieren, dass DaimlerChrysler "die Kommunikation mit dem Buyout Comittee der Chrysler-Mitarbeiter bislang verweigert" habe. "Selbst die Arbeitsnehmervertreter scheinen an einem Deal hinter verschlossenen Türen beteiligt zu sein", vermutet Winkler-Pedernera. "Denn auch sie haben keine Partei für das Modell der Gewerkschafter und Mitglieder ergriffen."

Dieses Vorgehen sei absolut unverständlich, da die Mitarbeiter verfügten "über enorme finanzielle Rückendeckung" verfügten und mit einem Gebot von bis zu 6,3 Milliarden Euro deutlich über die bisherige genannte Kaufsumme gehen könnten.

"Solange nicht alle Anbieter gleich behandet worden sind und im gleichen Umfang alle Einsicht in alle Unterlagen erhalten haben, bezweifeln wir Kritischen Aktionäre die Rechtmäßigkeit des Verkaufs", so Winkler-Pedernera. Man halte sich daher "sämtliche juristischen Mittel offen".

Am 15-05-2007

Daimler, Siemens, E.ON, Lufthansa

CDU-Haushälter Steffen Kampeter erwartet von der Bundesregierung halbjährliche Berichte über die Beschäftigung externer Mitarbeiter in den Ministerien. "Nur so kann dem Risiko begegnet werden, dass Lobbyisten in der öffentlichen Verwaltung unzulässig Einfluss nehmen", sagte Kampeter der "Neue Osnabrücker Zeitung". "Personalmangel sollte grundsätzlich nicht mit externen Kräften behoben werden", fordert der Abgeordnete. Der Bundesrechnungshof hatte "Leiharbeit" in Ministerien gerügt. Daimler, Siemens, E.ON und Lufthansa sollen Personal geschickt haben. Laut Bundesregierung waren dies im Frühjahr rund 120 Kräfte.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, "Verbotsbereiche" für den Einsatz von Experten aus Verbänden und Wirtschaft "klar und eindeutig" zu definieren. Diese sollen nicht an der Formulierung von Gesetzesentwürfen beteiligt oder in sensiblen Bereichen wie der öffentlichen Auftragsvergabe eingesetzt werden. Externe Beschäftigte dürften nicht Leitungsfunktionen ausüben und müssten außen vor bleiben, wenn Geschäftsinteressen ihrer Firma berührt sind, beschloss der Ausschuss.

Am 27-06-2008

"Epochenwechsel"

Der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, setzte sich in einem online veröffentlichten Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung für Elektroautos ein. Ziel sei es, Autos zu bauen, die null Gramm Kohlendioxid und Schadstoffe ausstoßen, so Zetsche. Die Folgen eines solchen Schrittes gingen weit über die Automobilindustrie hinaus. "Unsere Abhängigkeit vom Öl wird geringer. Dafür entstehen neue Schnittstellen mit Stromversorgern, Batterieentwicklern und anderen Partnern", schrieb Zetsche. Auch die Politik sei gefordert. "Elektroautos brauchen andere 'Tankstellen' mit verlässlichen Standards." Nur Regierungen könnten die dafür nötigen Rahmenbedingungen schaffen.

In der Debatte um die Bekämpfung der weltweiten Wirtschaftskrise ruft Zetsche die Bundesregierung zu Besonnenheit auf. "Was wir jetzt brauchen, ist die richtige Balance." Es müsse entschlossen, aber mit Augenmaß gehandelt werden. Dabei dürfe es keine wettbewerbsverzerrenden Subventionen und parteipolitische Instrumentalisierungen geben.

Die Krise biete aber auch die Chance, um ohnehin notwendige Aufgaben schneller zu lösen, schrieb Zetsche mit Blick auf die Markteinführung von Elektroautos. Die Wirtschaftskrise habe diesen Epochenwechsel nicht herbeigeführt, aber sie wirke auf ihn wie ein Turbo, schrieb Zetsche. "Der Druck steigt. Wir müssen massiv in Forschung und Entwicklung investieren, während gleichzeitig die Erlöse einbrechen", mahnte er.

Am 23-01-2009

Daimler investiert über 170 Millionen US-Dollar am Standort

Buenos Aires/Stuttgart – Auf seiner Lateinamerikareise kündigte Daimler Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche gestern an, dass Daimler in den nächsten Jahren rund 170 Millionen US-Dollar in den Standort Argentinien investieren will. Während eines offiziellen Gesprächs mit der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner in Buenos Aires sagte Dieter Zetsche, dass die Investitionspläne auf neue Nutzfahrzeugmodelle vor allem für den lateinamerikanischen Markt abzielen. Zudem will Daimler im Produktionswerk „Centro Industrial Juan Manuel Fangio“ am Standort Buenos Aires 850 neue Stellen schaffen und die Belegschaft damit um 40 Prozent erhöhen.

Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender Daimler AG: „Wir werden in den nächsten Jahren für die Produktion neuer Bus-, Lkw- und Transporter-Modelle mehr als 170 Millionen US-Dollar in das Werk Juan Manuel Fangio hier in Buenos Aires investieren. Damit unterstreichen wir, dass Daimler einer der führenden Nutzfahrzeughersteller in Argentinien ist und eine wichtige Rolle als Arbeitgeber in dieser Region spielt.“

Daimler wird in Argentinien eine Reihe neuer Nutzfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz produzieren, unter anderem einen Midsize-Van, die beiden Lkw Atron 1624 und Atron 1634 sowie die drei Omnibusfahrgestelle LO915, OF1722 und OH1518. Am Standort Buenos Aires fertigen insgesamt mehr als 1.800 Beschäftigte den aktuellen Sprinter, Lkw und Fahrgestelle für Stadtbusse. Damit deckt das Unternehmen als einziger Automobilhersteller des Landes das gesamte Angebot im Nutzfahrzeugsegment ab.

„Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Argentinien ein robustes Wirtschaftswachstum hat und damit für uns ein Markt mit viel Potenzial ist und bleibt“, sagte Dieter Zetsche weiter. „Gleichzeitig sind Mercedes-Benz Argentina und unser Werk Centro Industrial Juan Manuel Fangio wichtige Bestandteile in unserem weltweiten Produktionsverbund.“

Seit über 60 Jahren in Argentinien

Vor mittlerweile 61 Jahren gründete Mercedes-Benz sein Werk in Argentinien – das erste Produktionswerk des Unternehmens außerhalb Deutschlands. In dieser Zeit sind mehr als eine halbe Millionen Fahrzeuge produziert worden, darunter mehr als 200.000 Sprinter, 180.000 Lkw und 100.000 Omnibusse. Seit Anfang des Jahres 2012 ist die Produktion auf den in Europa bewährten Sprinter umgestellt. Der Sprinter wird in Lateinamerika primär in einer Busvariante angeboten, um an der stark steigenden Nachfrage im Personentransport zu partizipieren. Der Sprinter ist das Flaggschiff von Mercedes-Benz Vans und geht als Exportschlager in rund 50 Länder, darunter Brasilien, Südafrika und Australien.

Zudem fertigt Mercedes-Benz seit dem Jahreswechsel den Motor OM651. Der OM651 ist der neueste Dieselmotor der Marke Mercedes-Benz und wird ausschließlich in Deutschland und Argentinien hergestellt. Für beides hat die Daimler AG über 100 Millionen US-Dollar in das Werk investiert.

Am 05-10-2012

Daimler Presse-Information

Dr. Michael Gorriz, CIO Daimler AG, nimmt Auszeichnung anlässlich des European Data Forum in Dublin entgegen Europäische Union und irische Regierung würdigen das Engagement von Daimler bei „Linked Data“ und „Open Data“ Dublin, Irland – Die Daimler AG ist mit dem erstmalig vergebenen „European Data Innovator Award“ ausgezeichnet worden. Den Preis nahm Dr. Michael Gorriz, CIO Daimler AG, heute im Rahmen einer feierlichen Verleihung auf dem European Data Forum in Dublin, Irland stellvertretend für das Information Technology Management (ITM) bei Daimler, entgegen.

Über ein Jahr arbeiteten Daimler ITM Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen an Konzepten und Verfahren, wie die neuen und offenen World Wide Web Consortium (W3C)-Standards des Semantic Webs in verschiedenen Bereichen des Unternehmens eingesetzt werden können.

In seiner Dankesrede führte Dr. Gorriz aus, dass Semantic Web Technologien die Basis für eine effektivere Verwendung von Daten darstellen und dadurch sogenannte „Datensilos“ mit Hilfe offener Standards zugänglich gemacht werden können. Die somit geschaffene Transparenz über Datenbestände beschleunigt betriebliche Abläufe und Entscheidungsprozesse. So können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihre Kerntätigkeiten konzentrieren, denn menschliche Arbeit wird dann effizienter, wenn die unterstützenden IT-Systeme medienbruchfrei miteinander vernetzt sind.

Das Resümee von Dr. Michael Gorriz: „Durch die Etablierung einer zwangsläufigen Datentransparenz und Datenoffenheit wird ein tiefgreifender Strukturwandel in Gang gesetzt, den es zu begleiten gilt. Das Kerngeschäft von produzierenden Unternehmen wie Daimler wird immer stärker durch die IT beeinflusst – „New Economy“ und „Old Economy“ verschmelzen. Kultureller und technologischer Wandel hin zu einer digitalen Organisation müssen dabei Hand in Hand gehen.“

Weitere Informationen von Daimler sind im Internet verfügbar: www.media.daimler.com und www.daimler.com

Am 09-04-2013

ENTRÜSTET DAIMLER! – Ein erster Schritt wurde Wirklichkeit

Kritische AktionärInnen Daimler (KAD) begrüßen Ausstieg der Daimler AG aus der Rüstungsschmiede EADS als längst überfällig. KAD fordert als nächste Schritte den Stopp aller Daimler-Rüstungsexporte, die Umstellung der Rüstungsproduktion der Daimler-Beteiligungsgesellschaft Tognum auf nichtmilitärische Fertigung sowie bei Mercedes Military auf ausschließlich zivile Fahrzeuge.

Die Kritischen AktionärInnen Daimler begrüßen die Ankündigung des Ausstiegs der Daimler AG aus der Rüstungsschmiede European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) als „längst überfälligen Schritt“. „In vielen Gegenanträgen und Redebeiträgen auf allen Aktionärhauptversammlungen der vergangenen Jahre haben wir Kritischen Aktionäre immer wieder die ethische Verantwortung der Daimler AG als führender industrieller EADS-Anteilseigner aufgezeigt. Wir hinterfragten die EADS-Rüstungsexporte in Krisen- und Kriegsgebiete und an menschenrechtsverletzende Staaten und forderten eine Umstellung der Rüstungsaktivitäten auf zivile Produkte“, kommentiert KAD-Sprecher Paul Russmann die Ankündigung des Verkaufs der letzten Daimler-Aktienanteile an der EADS.

„Sicher ist es kein Zufall, dass Daimler den EADS-Ausstieg so kurz nach der Aktionärshauptversammlung am 10. April 2013 in Berlin bekanntgibt. Denn selbst große Aktionärsvereinigungen stimmten diesmal wieder der vehement angemahnten KAD-Forderung aus ökonomischen Gründen zu – und vor allem wegen des enormen Imageschadens durch Waffengeschäfte“, meint KAD-Rechtsexperte Holger Rothbauer.

„Durch den Ausstieg der Daimler AG wird natürlich keine einzige Waffe weniger bei der EADS produziert und exportiert“, sagt KAD-Sprecher Jürgen Grässlin. „Darum appellieren wir an die Bundesregierung als einer der verbleibenden EADS-Hauptaktionäre, ihre Verantwortung für Frieden und Sicherheit in aller Welt wahrzunehmen. Dem Geschäft mit dem Tod bei der EADS muss ein Ende gesetzt werden.“ Grässlin, der auch Sprecher der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ ist, macht deutlich: „Unsere Forderung ENTRÜSTET DAIMLER! ist erst dann erfüllt, wenn die Daimler AG vollständig aus allen Rüstungsgeschäften ausgestiegen ist. Jetzt müssen auch die zahlreichen Rüstungsexporte bei der Daimler-Beteiligungsgesellschaft Tognum AG gestoppt und die Fahrzeugfertigung von Mercedes Military auf eine rein zivile Produktion umgestellt werden. Die Menschenrechte in arabischen Ländern und anderen menschenrechtsverletzenden Staaten dürfen nicht länger unter die Räder der Mercedes-Militärfahrzeuge geraten.“

Der KAD ist Mitglied im Dachverband der Kritischen Aktionäre in Köln (siehe www.kritischeaktionaere.de). Die Forderung ENTRÜSTET DAIMLER! wird u.a. unterstützt von Ohne Rüstung Leben (ORL), pax christi, der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), dem RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.) und der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“

Am 22-04-2013