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Bibel, Kirche oder Overbeck?

Empörung über Kritik an Homosexualität

Nach der Kritik am Essener Bischof Franz-Josef Overbeck stehen jetzt teilweise sogar die gesamte katholische Kirche wie auch die Bibel am Pranger. Bischof Overbeck hat in der ARD-Talkshow "Anne Will" am vergangenen Sonntag (11. April) gesagt, dass "Homosexualität eine Sünde ist" und sich "gegen die Natur" richte. Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) hält die Empörung von Politikern über Overbeck für verkürzt. Zu kritisieren seien insbesondere die "Grundsätze der katholischen Kirche" sowie die Bibel.

"Bischof Overbeck ist für seine herabsetzenden Äußerungen über Lesben und Schwule von Politikern zu Recht kritisiert worden", meint der IBKA-Vorsitzende René Hartmann. Diese Kritiker weigerten sich aber zur Kenntnis zu nehmen, dass der Bischof lediglich die Grundsätze der katholischen Kirche dargelegt habe. Hiervon könne sich jeder leicht überzeugen, der den Katechismus der Katholischen Kirche zur Hand nehme.

"Unbequeme Tatsachen" über die Bibel

"Die Katholische Kirche wertet gelebte Homosexualität in ihren Grundsatzdokumenten eindeutig als Sünde und kann sich dabei auf die Bibel berufen", so Hartmann. "Indem diese unbequemen Tatsachen ausgeblendet werden, möchte man eine Wunschprojektion von Kirche und ein selektives Weichzeichnerbild der Bibel aufrechterhalten. Auf diese Weise sollen praktische Konsequenzen aus den inakzeptablen Positionen der Kirche vermieden werden."

Sinnvoller als eine folgenlose öffentliche Empörung über einzelne Kirchenvertreter seien "konkrete Schritte zur Trennung von Staat und Kirche", so die zentrale Forderung des IBKA.