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Fünf nach 12:00 Uhr am Horn von Afrika

Konferenz gegen Hungersnot

Die G 20 Länder (Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer) haben auf der Konferenz am 25.07.11 die Erkenntnis gewonnen, dass schnell gehandelt werden muss, um die Hungersnot am Horn von Afrika schnellstens zu bekämpfen.

Fünf nach 12:00 Uhr am Horn von Afrika

Es ist die größte Hungersnot seit 20 Jahren, sagt die UNO. Zwölf Millionen Menschen leiden Hunger und allein in Somalia sind es vier Millionen Betroffene, die Hilfe brauchen.

Man muss sich das einmal vorstellen, liebe Leserinnen und Leser, in manchen Gebieten stirbt derzeit jeden Tag aller sechs Minuten ein Kind!

Seit Monaten hat es in diesen Gebieten nicht mehr geregnet, der Boden ist völlig ausgedörrt. Missernten und horrende Lebensmittelpreise sind die Folge. Die Lage hat sich natürlich durch den Bürgerkrieg in Somalia noch verschärft und wir alle- die internationale Gemeinschaft haben die Misere ignoriert, haben zu lange weggeschaut.

Und Bundeskanzlerin Angela Merkel war auf ihrer zweiten Afrikareise auf Wirtschafstsafari. Der Rüstungsdeal mit Afrika war ihr wichtiger als die Hungersnot der Menschen am Horn von Afrika.

Schon im Dezember 2010 wurden 50 Millionen Euro für den Einsatz von zwei Bundeswehrschiffen vor der Küste Somalias bereitgestellt- Geld für Militär und eigener Wirtschaftsinteressen ist also reichlich vorhanden.

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Martin Wanzleben erhofft sich vom Engagement der Kanzlerin weiterhin einen freien Zugang zu Afrikas Rohstoffen. Das zunehmende Engagement auf sicherheitspolitische Aspekte zur Durchsetzung eigener wirtschaftlicher Interessen steht Deutschland gar nicht gut zu Gesicht!

Meiner Ansicht nach sollten die G 20 Länder auf eine langfristige Entwicklungszusammenarbeit setzen, mit konsequenter Förderung der ländlichen Entwicklung Afrikas und einem Stopp des Ausverkaufs der fruchtbaren Böden.

Auch diese Ursachen sind für Hungersnöte in der Dritten Welt verantwortlich.

Die G 20 Länder überschwemmen mit ihren subventionierten Lebensmitteln die armen Länder, auch Afrika. Paradox ist, dass die Förderung der landwirtschaftlichen Entwicklung mit eigener Nahrungsproduktion in diesen Ländern durch den Import der billigen Lebensmittel wieder platt gemacht wird, weil das bäuerliche Gewerbe der Dritten Welt dadurch keinen Absatzmarkt mehr hat. Denn die Bauern können nicht mit den billigen Nahrungsmitteln aus den G 20 Ländern konkurrieren.

Deshalb ist dringend ein Schutz der eigenen Lebensmittelproduktion in der Dritten Welt erforderlich.

Und last but not least tragen auch die Börsenspekulationen mit landwirtschaftlichen Rohstoffen, wie Reis, Soja und Weizen, die lediglich der spekulativen Geldanlage dienen, dazu bei, dass der Hunger in der Welt in den letzten zwei Jahren sogar noch zugenommen hat.

Nun zu den Ergebnissen der Konferenz

Hirten sowie Landwirten mit Viehzucht sollen besondere Unterstützungen bekommen, weil sie einen wichtigen Teil der möglichen Nahrunsgmittelsicherheit mit ihrer Viehzucht liefern.

Deshalb ist es auch wichtig, die Bewegungsfreiheit der Hirten in den einzelnen Ländern und auch grenzübergreifend zu garantieren und abzusichern, hielt die Konferenz fest. Bauern und Fischern brauchen unbedingt Hilfen zur Selbsthilfe.

Die Weltbank genehmigte 500 Millionen Dollar (348 Millionen Euro) gegen die Hungerkrise. Auch die Bundesregierung stockte nun endlich am 25.07.11 ihre Hilfe um mehr als 45 Millionen Euro auf.

Barbara Stocking, Direktorin von Oxfam (unabhängige Hilfs- und Entwicklungsorganisation) in Großbritannien sagte: “Kein anderes Problem kann dringender sein als Millionen Menschen, die in Afrika dem Schreckgespenst des Hungers entgegensehen". (dpa)

In den Brennpunktgebieten ist unmittelbares Handeln geboten. Die gefährliche Kombination von Dürre und politischen Konflikten haben eine katastrophale Situation geschaffen", erklärte der scheidende FAO-Direktor Jacques Diouf. Um diese Krise zu überwinden, seien in den kommenden Monaten mindestens 1,6 Milliarden Dollar (etwa 696 Millionen Euro) notwendig, schätzte Diouf. (dpa)

Es wird eine international koordinierte Zusammenarbeit für die Zukunft geben, um die negativen Auswirkungen rasanter Preissteigerungen bei Lebensmitteln auf die armen Länder einzuschränken.

Liebe Leserinnen und Leser, wollen wir alle miteinander hoffen und wünschen, dass das Geld und die Hilfsmittel wirklich dort ankommen, wo sie dringend gebraucht werden. Und wollen wir hoffen und wünschen dass das sofort geschieht.

Übrigens : Das Famine Early Warning Systems Network, ein US-finanziertes Frühwarnsystem, hat ungehört schon vor einem Monat an die Welt appelliert humanitär einzugreifen.mDass es in Afrika eine schlimme Dürre geben wird, ahnten die Meteorologen bereits im Januar. Aber erst jetzt laufen die Hilfsaktionen endlich an, weil nun wirklich die zweite Regenzeit in Folge definitiv ausgefallen ist und die ersten Kinder schon verhungert sind.