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Keinen Urlaub für die Euro-Krise

Raffgier von Banken und Reichen

Regenschrim für die EurokrieseAm 05.08.11 war sie wieder da - die Eurokrise. Acht Tage Pause hatte sie eingelegt, um uns dann wieder aufzuschrecken. Dax und Dow Jones liegen im Keller, die asiatischen Börsenwerte brachen ein und ein massiver Verlust an der Frankfurter Börse verunsicherte alle. Panik an den Aktienmärkten macht sich breit. Ein Schwarzer Freitag eben!

Keinen Urlaub für die Euro Krise

Die europäischen Spitzenpolitiker haben am 21.07.2011 in der Öffentlichkeit gefeiert. Doch die Finanzmärkte sind weiter außer Rand und Band, sie bekamen von den europäischen Spitzenpolitikern nicht das Stopp-Signal- es entstand eher der Eindruck des Weiter SO! Keine Finanztransaktionssteuer und eine freiwillige Beteilung der privaten Gläubiger.

In den vergangenen Tagen wuchs der Druck auf Staatsanleihen in Italien und Spanien. Die Finanzmärkte eskalierten bereits schon am 04.08.2011 und die Anleger aus Spanien und Italien investierten nun in Schweizer Franken und Gold. Und aus den USA droht noch immer Gefahr. Wenn durch das Billionen-Sparpaket und nun auch durch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA, eine Rezession entsteht, dann haben wir einen ausgedehnten Flächenbrand- der auch Europa nicht verschont.

Die G 20 Länder hatten schon am 07.08.2011 das Krisentelefon bemüht um die kritische Lage zu beraten. Auch die Finanzmininster der 7 führenden Industrieländer griffen zum "roten Telefon". Und in der Nacht zum 08.08.2011 teilten die Europäische Zentralbank mit, dass sie weitere Staatsanleihen in der Eurozone aufkaufen werden.

Am 08.08.2011 spielten wieder die internationalen Börsen verrückt. Die Spirale der Angst dreht sich schneller.

Der Wissenschaftler und Finanzprofi Max Otte bringt es auf den Punkt. Er sagt, es gibt keine Eurokrise, sondern einen riesigen Etikettenschwindel! Die Banken, welche sich mit griechischen Anleihen verzockt haben profitieren. Es ist keine Euro- sondern eine neue Bankenkrise, sagt Max Otte. Die Hauptnutznießer dieser Rettungspakete für den Euro sind Investmentbanken und Superreiche, weil sie die größten Geldgeber Griechenlands sind.

Private Gläubiger sollen einen freiwilligen Beitrag leisten. Schaut man unter den Deckmantel der Verschleierung und recherchiert, dann erkennt man, das die privaten Gläubiger Griechenlands Banken, Finanzdienstleister und vor allem griechische Banken sind. Die sind oftmals in der Hand von oligarchen Gruppen des Bankkapitals (Private Banken, die die Macht im Staat haben) und Milliardären.

Für die sind die Rettungspakete, für die spannen wir Schutzschirme!!! Und die - die verzichten doch nicht freiwillig auf ihr Geld.

Max Otte meinte, dass ein ordentlicher Schuldenschnitt, also eine geordnete Staatsinsolvenz als Ausweg bleibt und auch die Geberländer entlasten würde. Banken und andere Geldgeber sollten auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten, Griechenland hätte wieder Luft zum Atmen. Eine klare und feste Insolvenzordnung dafür, müsste von Experten erarbeitet werden.

Schlingert Griechenlands ins Desaster, könnte auch die EZB (Europäische Zentralbank) zum Sanierungsfall zu werden. Und das, weil sie mit einen Tabu gebrochen hat und 2010 marode Staatsanleihen Griechenlands aufkaufte. Die EBZ entfernt sich somit von ihrem eigentlichen Ziel ihres Handelns und nähert sich der amerikanischen Federal Reserve Bank an.

Damit steigt die Gefahr einer Inflation

Der Euro hat Europa eher gespalten als zusammengebracht, er wurde den Ländern mit den unterschiedlichsten wirtschaftlichsten Voraussetzungen und den unterschiedlichsten nationalen Interessen übergestülpt. Ott denkt dass der Euro in seiner jetzigen Form scheitern wird.

Er sieht aber auch, dass ein Bankencrash wie 2008 wahrscheinlich ausbleiben wird, weil die Staaten „gelernt“ haben mit Bankenrettungen umzugehen- sie drucken mehr Geld! Das führt zwar längerfristig zu einer Inflation - hilft aber erstmal den Finanzmärkten.

Liebe Leserinnen und Leser, die Menschen Griechenland, Portugal, Spanien, Italiens und viele andere lassen sich dieses System nicht länger gefallen. Sie gehen auf die Straße, protestieren und nehmen dafür auch Verletzungen der eigenen Person und auch andere Repressalien in Kauf.

Die Menschen bei uns gehen für Stuttgart 21 auf die Straße, was ja auch gut ist, aber eine deutschlandweite Protestwelle für ein besseres sozialeres Deutschland sehe ich nirgendwo.

Wie lange wollen wir der Umverteilung von unten nach oben noch zuschauen ? Wie lange wollen wir uns die Rettungsschirme für die Finanzwelt und die Superreichen gefallen lassen, die über den Sozialabbau finanziert werden? Wie lange sehen wir noch dem Sozialabbau in unserem Land untätig an ?

Heidelinde Penndorf

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