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SPD: Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer

Leichte Sprache soll Schule machen

Wer Barrierefreiheit hört, denkt zuerst an bauliche Hürden wie hohe Bordsteine oder Treppen. Das stimmt für den Rollstuhlfahrer. Für Menschen mit geistiger Behinderung geht es aber vor allem darum, sich selbstständig zurechtfinden zu können – und dazu ist eine leicht verständliche Sprache notwendig. Die SPD-Bundestagsfraktion hat dies erkannt. Ihren Parlamentsantrag 17/1019 „Kultur für alle – Für einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation“, der morgen im Bundestag beraten wird, hat sie nach den Regeln der „Leichten Sprache“ übersetzen lassen. Robert Antretter, Bundesvorsitzender der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung und MdB a.D., begrüßt die Initiative, die von der früheren Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ausgegangen war. „Damit setzen die Sozialdemokraten ein wichtiges Zeichen für die gesamte Politik und zeigen, dass sie die UN-Behindertenrechtskonvention ernst nehmen. Dieses Beispiel sollte Schule machen“, so Antretter.

Bundesvereinigung Lebenshilfe begrüßt besonderen SPD-Antrag, der morgen im Bundestag beraten wird

Eine einfache Sprache nutze nicht nur Menschen mit geistiger Behinderung, so der Lebenshilfe-Vorsitzende weiter. Auch der wachsende Personenkreis mit Lese- und Schreibschwächen sowie zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund und viele andere wären dankbar über Gebrauchsanleitungen, Formulare oder amtliche Schreiben in verständlichem Deutsch.

Antretter: „In der Lebenshilfe ist mir klar geworden, wie Menschen von wichtigen Informationen abgeschnitten werden, nur weil unsere Wortwahl sie ausschließt. Die sogenannte Informationsgesellschaft ist reif für die Leichte Sprache.“

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe selbst gibt bereits seit 25 Jahren ein Magazin in einfacher Sprache heraus und hat gerade im vergangenen Jahr einen umfassenden Kriterienkatalog zum Thema im Auftrag des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit erarbeitet. Er ist unter www.lebenshilfe.de zu finden. Dort sind darüber hinaus zahlreiche Informationen in Leichter Sprache aufbereitet. Und alljährlich übergibt die Lebenshilfe bei ihrem Parlamentarischen Abend ihre Forderungen an die Bundestagsabgeordneten auch in Leichter Sprache.

Bundesvereinigung Lebenshilfe

für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit