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Burnout in der Kirche | Priester erhalten Hilfe von „ganz oben“

Burnout Symptome Teil IV

Günter Voelk über Burnout-Syndrom bei Seelsorgern/ Eine Studie der Universitäten Freiburg und Witten zeigt auf: das früher einmal als typische Managerkrankheit angesehene psychosomatische Syndrom des Burnout greift um sich unter Deutschlands Seelenhirten. Das Phänomen beschränkt sich keineswegs auf die katholische Kirche, und noch nicht einmal auf die beiden großen Konfessionen. Die Pastoren der kleineren Kirchen wie die der Baptisten und Methodisten, der Pfingstbewegung und der evangelischen Allianz deutscher Freikirchen befinden sich sogar auf der Überholspur in diesem traurigen Rennen. Weil in der Regel aus finanziellen Gründen noch ein herkömmlicher Beruf ausgeübt werden muss, parallel zum Hirtenamt, trifft die Bezeichnung „Managerkrankheit“ hier gar nicht so daneben. Wenig anders geht es den Pfarrern und Pastoren der beiden großen Kirchen, mit ihren Zeit fressenden Verwaltungsaufgaben, die oft wie ein zweiter Vollzeitjob neben der eigentlichen Aufgabe bewältigt werden müssen.

Überforderung auf dem Markt der sozialen Aktivitäten

In einer Welt mit abnehmenden christlichen Werten versucht ein stetig ansteigender Prozentsatz der Geistlichen der Institution Kirche zu helfen, ihre versäumte Volksnähe und ihren Mangel an Attraktivität auszugleichen, zusätzlich zu den Anforderungen ihres Alltags in der Gemeindearbeit. Die Kirchenferne und das mangelnde Interesse der Menschen an Glaubensfragen zählten zu den typischen Stressfaktoren des Pastorenberufs. Viele Geistliche wirken oft wie Animateure und schlagen regelrecht Kapriolen, um ihre Gemeinde auf dem Markt der sozialen Aktivitäten wieder interessanter zu machen. So lesen sich freikirchliche Monatskalender dann manchmal wie das Programm eines Bildungswerkes für Jugendliche und Erwachsene.

Ein Teufelskreis mit Ausweg

Eine Gemeinschaftsstudie der Universitäten Witten-Herdecke und Freiburg unter knapp 400 Pastoren stellt bei über 40 Prozent der Berufsgruppe Burnout-Symptome fest. Die Hemmungen an „Ausbrennen“ leidender Seelsorger, rechtzeitig über ihr Problem zu reden, sind nach wie vor immens. Das verhindert natürlich die Prävention und führt dazu, dass die Gemeinde und sogar die Familie des Pastors oft ohne Vorankündigung und mit voller Wucht damit konfrontiert werden. Ein Ausweg für die Betroffenen – dazu zählen auch kirchliche Mitarbeiter in ähnlicher Lage – könnte nun von „ganz oben“, sozusagen vom „Chef“ Jesus von Nazareth höchstpersönlich kommen:

Speziell bei beginnendem Burnout verspricht ein Intensivworkshop von drei bis vier Tagen eine profunde Besserung. Grundlage und Vorbild des Seminars sind die Bestseller „Der ungezähmte Mann“ (engl. „Wild at Heart“; gemeint ist Jesus) und „Der ungezähmte Christ“ (engl. „Waking the Dead) von John Eldredge, und seine seit acht Jahren restlos ausgebuchten „Bootcamps“. Eldredge ist bekennender Christ und konzipiert Seminare, die es offensichtlich in sich haben. Ähnliche Workshops starten nun an Pfingsten unter deutscher Leitung im kleinen fränkischen Ort Rentweinsdorf bei Bamberg, und vier Wochen später im idyllischen Schwarzwaldnest Alpirsbach bei Rottweil. (gv)