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Reinhard Riedel zum Grass Gedicht

Reinhard Riedel

Günter Grass hat viele zum nachdenken gebrachtEin Kommentar zum Nahostkonflikt, den Grass in seinem Gedicht anspricht. Der Autor zielt leider erst am Schluss seines viel diskutierten Gedichts in die Richtung der Konfliktursache, und dazu reichlich verklausuliert. Nach seiner Aufforderung zum Gewaltverzicht zwischen den potentiellen Konfliktparteien Israel und Iran und der Kontrolle ihrer Atomanlagen, schreibt Grass: Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern, mehr noch, allen Menschen, die in dieser vom Wahn okkupierten Region dicht bei dicht verfeindet leben und letztlich auch uns zu helfen. Was sich hinter der Zeile „vom Wahn okkupierten Region“ verbirgt, könnte präziser ausgedrückt werden, und auch so, wer den Frieden verhindert:

Wer schärft hier Bomben?

Ich achte den Staat Israel als Gebilde,

in dem weitgehend demokratische Regeln gelten,

anders als im Ring der Staaten um ihn herum,

die Israel schon lange bedrohen.

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Ich achte nicht die jetzt Regierenden Israels,

die die Bibel als Katasterbuch für Landraub benutzen,

großes Elend und zerstörte Seelen

bei den palästinensischen Menschen bewirken.

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Ich achte den mutigen Friedensbringer Jitzchak Rabin,

anerkennend das Recht der Palästinenser auf Heimat,

feige ermordet vom Anhänger des Bibelkatasters,

heimlich beklatscht von jetzt Herrschenden.

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Ich achte nicht die legalen israelischen Landräuber,

die Palästina zum Flickenteppich machen,

der auch die Herzen der Palästinenser zerstückelt.

Apartheid statt Hoffnung auf einen künftigen Staat.

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Wer dem Iran mit einem Bombenschlag droht,

muss sich immer wieder ernstlich fragen lassen,

ob nicht ein fairer und achtungsvoller Frieden

Israels mit den Palästinensern

jede Atombombe entschärft,

ja, auch die eigenen

überflüssig

macht.

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Reinhard Riedel

  1. April 2012

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