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Windkraftanlagen - Windenergie: 20 Jahre ringen um eine Lösung

45.000 Arbeitnehmer - IG Metall mischt sich in boomende Windbranche ein

Die IG Metall hat die Windkraftbranche aufgefordert, die derzeitige Konsolidierungsphase zur Sicherung der Beschäftigung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu nutzen. Gleichzeitig appellierte die IG Metall an die Politik, die Rahmenbedingungen für den Ausbau regenerativer Energien zu verbessern. "Es muss Schluss sein mit den Grabenkämpfen zwischen konventioneller und erneuerbarer Energie", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode bei der Präsentation der arbeitsorientierten Studie "Branchenreport Windkraft" von IG Metall und Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag in Berlin. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Windenergiewirtschaft mit ihren 45.000 Beschäftigten innovativ und zukunftsfähig bleibt und sich in einer globalisierten Ökonomie behauptet", sagte Rhode.

Das schnelle und starke Wachstum der vergangenen Jahre habe bei den Herstellern der Windkraftbranche zu Defiziten in der Organisation und Personalentwicklung geführt, sagte Rhode unter Bezug auf den "Branchenreport Windkraft". Innerbetrieblich habe dies negative Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Motivation der Beschäftigten. Notwendig seien jetzt klare betriebliche und tarifliche Regelungen bei der Arbeitszeitgestaltung, den Entlohnsystemen sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz.

"Es ist verantwortungslos, Mitarbeiter im Außenservice 80 Stunden pro Woche arbeiten zu lassen", sagte Rhode. Es sei höchste Zeit, die Methoden des sich "Durchwurstelns" durch eine bessere Arbeitsorganisation und Arbeitszeitmodelle zu ersetzen, die der Belastung der Beschäftigten angemessen seien.

Handlungsbedarf bestehe auch bei der Ausbildung und Qualifizierung von Beschäftigten, da die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften zunehme. Schon jetzt finde nach Aussage von Betriebsräten ein starker Abwerbungsprozess um die besten Arbeitskräfte statt. Die Windenergie müsse angesichts der hohen Arbeitsbelastungen Anreizsysteme entwickeln, um auch weiterhin gute Fachkräfte akquirieren zu können.

"Bisher bilden nur ein Drittel der Unternehmen im Bereich regenerative Energien selbst aus", so Rhode. "Das muss sich ändern." Rhode forderte eine intensivere Zusammenarbeit der Sozialpartner bei der weiteren Gestaltung der Entwicklungsbedingungen der Windbranche.

Am 03-02-2005

Alternative Energien

Deutschland behauptet sich bei der Nutzung von Windkraft zur Stromgewinnung weiter mit Abstand an der Weltspitze. Ende 2002 werden rund um den Globus voraussichtlich mehr als 30 000 Megawatt Windkraftleistung installiert sein, sagte Norbert Allnoch, Leiter des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR), am Mittwoch auf einer Fachtagung in Grevenbroich. Im vergangenen Jahr seien es rund 25 000 Megawatt gewesen. Allein in Deutschland würden zum Jahresende Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 12 000 Megawatt Strom erzeugen, nach 8712 Megawatt im Dezember 2001. Laut Branchenangaben seien derzeit bundesweit bereits rund 40 000 Arbeitnehmer im Bereich der Windenergie tätig.

Sie erwirtschaften einen Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro. Die deutsche Windstrom-Produktion steige in diesem Jahr, so Allnoch, voraussichtlich auf rund 15 bis 17 Milliarden Kilowattstunden. Das entspreche einem Anteil am gesamten Stromverbrauch von gut drei Prozent. Im Vorjahr seien 10,7 Milliarden Kilowattstunden erzeugt worden. Der Experte bekräftigte die IWR-Progose aus dem Jahr 2001, wonach bereits im Jahr 2003 bundesweit über 20 Milliarden Kilowattstunden auf Windstrom entfallen. Damit werde die Wasserkraft im Vergleich der regenerativen Energiequelle in Deutschland von ihrem bisherigen Platz eins verdrängt.

Am 27-11-2002

Deutsche Wildtier Stiftung fordert Schutzmaßnahmen

Die Windenergie eilt in Deutschland von Rekord zu Rekord und dringt immer weiter in naturnahe Gebiete vor, in denen gefährdete Wildtiere zu Hause sind. Während sich die Branche in dieser Woche zu den „24. Windenergietagen“ im mecklenburgischen Linstow trifft, werden in den Brutgebieten der letzten Schreiadler zahlreiche neue Flächen für Windenergieanlagen geplant. Das ergab eine Analyse der aktuellen Planungen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg durch die Deutsche Wildtier Stiftung. In Deutschland gibt es derzeit nur 110 Brutpaare dieser hochbedrohten Art.

Im östlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns und in Nordbrandenburg, wo noch Schreiadler leben, sind momentan insgesamt 140 Eignungsgebiete für Windenergieanlagen geplant, davon liegen 63 Gebiete weniger als sechs Kilometer von Schreiadler-Brutplätzen entfernt – 13 sogar weniger als drei Kilometer. Mehrere dieser Eignungsgebiete gefährden mehr als ein Schreiadlerpaar. Die Entscheidungen über diese Gebiete fallen in Kürze.

„In der Planungsregion Vorpommern ist die Gefahr für Schreiadler besonders groß“, so Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „Dass Windenergieanlagen diese Vögel gefährden, wissen auch die Verantwortlichen in den jeweiligen Landesregierungen.“ Daher hätten Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg eine besondere Verantwortung und müssten entsprechend handeln. „Die Umsetzung dieser Pläne wäre ein Beispiel für Ignoranz und mangelnde Achtung vor der Natur“, so Vahrenholt.

Nach den Recherchen der Deutschen Wildtier Stiftung standen schon zu Jahresbeginn 691 Windkraftanlagen weniger als sechs Kilometer von Schreiadlerbrutplätzen entfernt, davon 168 sogar weniger als 3 km. In vielen Fällen handelt es sich um Altanlagen, die nach Ablauf der Genehmigung zurückgebaut werden müssten.

Schreiadler können durch Windenergieanlagen nicht nur ihren angestammten Lebensraum verlieren, sondern auch ihr Leben. Allein in Deutschland sind bisher vier Schreiadler mit Rotoren kollidiert, weitere Opfer sind aus Polen, Rumänien und Griechenland bekannt. Bei der Genehmigung von Windenergieanlagen gilt in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg bereits seit Jahren eine Tabuzone von drei Kilometern um den Brutplatz. Fachleute der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten halten jedoch eine Tabuzone von mindestens sechs Kilometern für erforderlich.

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert zum Schutz des Schreiadlers beim Ausbau der Windenergie:

  • Mindestabstand von sechs Kilometern zu Schreiadler-Brutvorkommen
  • Schutzmaßnahmen für Schreiadler-Brutplätze im Abstand von weniger als sechs Kilometern zu bestehenden Anlagen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen muss durch eine Erfolgskontrolle belegt werden.
  • Um eine dauerhaft gesicherte Zukunft von Schreiadlerpopulation zu sichern, sind ausreichende Flächen von Windenergieanlagen freizuhalten, auch wenn dort aktuell keine Schreiadler siedeln. Solche Vorranggebiete für den Schutz des Schreiadlers müssen möglichst bald in beiden Bundesländern ausgewiesen werden.

Die Karte zeigt, wie viele bestehende Windkraftanlagen und zusätzlich geplante Gebiete den Schreiadler gefährden.

Am 09-11-2015

Dezentralisierung der Energieversorgung

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland plädiert vor dem Hintergrund des europaweiten Stromausfalls für einen weiteren Ausbau der Windenergie im Binnenland, insbesondere auch in Süddeutschland. Die Probleme mit dem Stromnetz in Norddeutschland könne man nur als eine dringende Warnung verstehen, den weiteren Ausbau der Windkraft auch im Süden, also im Binnenland nicht zu vernachlässigen. Bei einem konzentrierten Ausbau der Windenergie nur in Küstennähe würde andernfalls die Abhängigkeit von den Transportnetzen immer höher. "Unsere Forderung lautet deshalb: Kurze Wege vom Erzeuger zum Verbraucher durch Dezentralisierung, Windenergie und Solarenergie in allen Regionen Deutschlands."

In der Nacht vom 4. auf 5. November kurz vor Mitternacht gab es laut Solarenergie Förderverein "das, was bisher von den Deutschen Stromversorgern als ausgeschlossen bezeichnet wurde - einen von Deutschland ausgehenden etwa anderthalbstündigen kritischen Zustand mit mehreren Blackouts in weiten Teilen des Europäischen Stromnetzes".

Als Auslöser für den Vorgang gelte die planmäßige kurzfristige Abschaltung einer Höchstspannungsleitung über die Ems. Ein großes Kreuzfahrschiff mit hohen Aufbauten habe auf dem Weg von der Meyer-Werft in Papenburg zur Nordsee ungefährdet unter der Leitung hindurchfahren sollen. Dann sei das Europäische Verbundnetz in einen nordöstlichen Teil mit Leistungsüberschuss und einen südwestlichen Teil mit Leistungsdefizit "zerfallen".

"Reflexartig deuteten die Gegner der Erneuerbaren Energien ein mögliches Verschulden der Windenergie an. Die Medien gaben diese Vermutungen ungeprüft weiter", kritisiert der Solarverband. Doch von einem Verschulden der Windenergie könne keine Rede sein. "Es handelte sich vielmehr um ein Verteilungsproblem, genauer gesagt um ein Netzproblem."

Der Wind in Nord- und Ostdeutschland sei keineswegs stürmisch, sondern eher mäßig gewesen. Die Windparks in Nord und Ostdeutschland hätten also eine durchschnittliche elektrische Leistung geliefert. Der von ihnen ins Stromnetz eingespeiste Strom habe jedoch wegen der Netztrennung an der Ems und wegen der Überlastung anderer Transportleitungen nicht mehr in den Südwesten Europas weitergeleitet werden können. "Im Westen und Süden fehlte somit der Windstrom aus Norddeutschland", so der Solarverband. Dieser Vorgang zeige, dass man überall dezentral Solar- und Windkraftwerke errichten müsse.

Die Bundesregierung geht seit der rot-grünen Bundesregierung derzeit einen anderen Weg. Sie will vor allem in der Nord- und Ostsee so genannte Offshore-Windparks ausbauen und dafür sogar - so Umweltminister Sigmar Gabriel - Windkraftstandorte im Binnenland wieder dezimieren (ngo-online berichtete). Volle Haftpflichtversicherung für Netzausfälle gefordert Für den Solarenergie-Förderverein Deutschland stellt sich aufgrund des Stromausfalls in wirtschaftspolitischer Hinsicht die Frage, warum die Netzbetreiber die Transportleitungen nicht mit einem großzügigen Sicherheitszuschlag dimensionieren, wie es bei allen sicherheitsrelevanten technischen Einrichtungen üblich sei.

Die Antwort sei "peinlich für den Gesetzgeber". Da die Haftung der Netzbetreiber für die Folgen von Stromausfällen in der AVB(EltV) sowie in der nachfolgenden Netzanschlussverordnung gesetzlich "bis auf einen lächerlich geringen Restbetrag eingeschränkt ist, gehen die Netzbetreiber kaum ein finanzielles Risiko mehr ein, wenn sie bei der Unterhaltung und Verbesserung ihrer Stromleitungen nur noch das Allernotwendigste unternehmen".

Wirtschaftlicher Druck durch eine volle Haftpflicht im Schadensfall und eine "straffe staatliche Aufsicht" über den Netzbetrieb auch in technischer Hinsicht erwiesen sich immer mehr als eine dringende Notwendigkeit, meint der Solarverband.

Am 07-11-2006

<<Wunderliche Welten>>

2022 Ende des Atomstroms!

Droht der Black-out?

Sinnvolle Verschläge wie man ohne Atomstrom auskommt.

Wenig Aufwand und für jeden machbar.

So werden wir autark!

Nun ist es amtlich!

2022 Ende der Ära des Atomstroms in Deutschland!

Wieder eine schlaflose Nacht für mich!

Dafür stand am Morgen mein Energieplan bis ins letzte Detail. Stromerzeugung durch Dynamos ist eine der Lösungen.

Vor jedes Elektrogerät stelle ich ein Fahrrad und ein Laufband inklusive Rollator, falls die Großeltern meiner Kinder uns besuchen und in den Genuss von Strom kommen wollen. Wenn ich einmal vor Müdigkeit vom Dynamorad zu fallen drohe und meine Energie nicht ausreicht, um den spannenden Krimi bis zum Schluss sehen zu können, schicke ich einen meiner Hunde auf das Laufband, oder wecke Oma.

Offene Feuerstellen im ganzen Haus ersetzen Heizung und Elektroherd.

  • Zurück zu den Wurzeln, gewissermaßen -

Den Garten spicke ich mit unzähligen, bunten Kinderwindrädchen, muss aber noch überlegen, wie ich diese Energie ins Haus-Netz einspeise.

Einige Damenartikel sind sowieso batteriebetrieben, deshalb kann ich sie bei meinem Plan ausklammern. Andererseits…… Der Mann tritt in die Pedale, während Frau…………,aber lassen wir das!

Alle Hausbewohner werden kahl geschoren, damit wären Fön und Lockenstab überflüssig.

Gleich heute werde ich Erkundigungen einziehen, wo man Blindenschrift erlernen kann, da ich meinem Hobby, dem Lesen, weiterhin ohne Reue frönen will - bei Tag und bei Nacht.

Was war noch?

Ach ja, ein Brief an die Automobilindustrie!

Man muss sie ja vorsorglich darauf hinweisen, dass sie in Zukunft Pedalen für alle Insassen der Elektroautos installieren.

Statt Stern und anderen Markensymbolen wäre ein kleines Windrädchen angemessen.

Mehrere Laufräder für Hamster unter die Motorhaube und die Fahrt kann losgehen.

Ebenfalls sinnvoll wären seitliche Spezialvorrichtungen an jedem Auto, damit man Pferde, Hunde und zur Not auch Oma vor den Wagen spannen kann.

2022!

Wie romantisch das wird!

Überall lodern Kochfeuer zum dunklen Abendhimmel. Kerzenglanz, wohin das Auge schaut. Kein Autolärm, kein Lichtsmog, der uns den Blick auf den Sternenhimmel verwehrt.

Ich glaube, wir müssen uns dann keine Sorgen mehr über das Bevölkerungswachstum machen!

Am 31-05-2011

Greenpeace-Studie zeigt: mehr Windenergie stärkt Haushalte, Wirtschaft und Beschäftigung

Die Bundesländer würden mit ihren höheren Windenergiezielen 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 schaffen. Die Wertschöpfung läge im Jahr 2020 um fünf Milliarden Euro höher als bei den Zielen der Bundesregierung. Diese Zahlen hat das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace errechnet. Während die Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei 40 Prozent bis zum Jahr 2020 begrenzen will, zielen die Bundesländer auf einen Anteil von 53 Prozent. „Den Ausbau der Windenergie zu drosseln, ist völlig absurd. Das vernichtet Arbeitsplätze und Einkommen, ohne den Strompreis spürbar abzusenken“, sagt Andree Böhling, Greenpeace-Energieexperte.

Die Studie des IÖW vergleicht die wirtschaftlichen Effekte der unterschiedlichen Ökostromziele von Bundesregierung und Bundesländern bis zum Jahr 2020. Danach ist gerade die günstige Windenergie der stärkste Motor für Wertschöpfung und Beschäftigung. Im Szenario der Bundesländer würden in der Windenergiebranche bis zum Jahr 2020 rund 70.000 neue Arbeitsplätze geschaffen – rund 30.000 mehr als nach den Zielen der Bundesregierung. Die Einkommen in Deutschland, die Unternehmensgewinne und die Steuereinnahmen für Bund, Länder und Kommunen würden im Jahr 2020 um etwa fünf Milliarden Euro höher liegen.

Greenpeace fordert Bund und Länder auf, den dynamischen Ausbau der Windenergie beizubehalten - an Land und auf See, im Süden wie im Norden. Greenpeace widerspricht damit den Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die zuletzt eine stärkere Konzentration der Windenergie im Norden forderte. „Frau Merkel liegt falsch mit ihrer Behauptung, Windenergie mache nur im Norden Sinn. Windkraft im Süden liefert dort Strom, wo die größte Nachfrage ist, verbessert die Versorgungssicherheit und braucht weniger teure Stromleitungen“, sagt Böhling.

Windstrom: nur 1,8 Prozent des Anstiegs der EEG-Umlage

Mit einer Deckelung der Windenergie würden die Kosten kaum sinken. Denn die Windstromerzeugung an Land hat laut Ökoinstitut mit 0,03 Cent pro Kilowattstunde einen Anteil von nur 1,8 Prozent an dem jüngsten Anstieg der EEG-Umlage. „Wenn die Bundesregierung bei der Windenergie die Axt anlegen will, zieht sie völlig falsche Schlüsse aus der Strompreisdebatte. Um die Kosten der Erneuerbaren Energien spürbar zu verringern, muss die Industriebegünstigung im EEG und die Besteuerung von Strom reformiert werden“, sagt Andree Böhling. Greenpeace hat hierfür Vorschläge erarbeitet, die die EEG-Umlage im nächsten Jahr um rund zwei Cent pro Kilowattstunde absenken könnten.

Am 02-11-2012

Erneuerbare Energie

In Bremerhaven wurde am Freitag ein neuer Typ von Windrädern eingeweiht. Dies meldete das Bundesumweltministerium. Bei der Anlage "M5000" handele es sich um einen "Prototyp einer neuen Generation". Sie werde im Jahr über 15 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren und so über 4.500 Haushalte versorgen können. Eine dieser Anlagen "erspare der Atmosphäre" so fast 10.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Das Modell sei nach Angaben des Herstellers "Multibrid" speziell für den "Offshore-Windparks"-Einsatz auf See gedacht.

Rainer Baake, Staatssekretaer im Bundesumweltministerium, weihte die Anlage ein und lobte das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Es sei aus seiner Sicht anderen Fördersystemen, wie Quoten- und Ausschreibungsmodellen, "deutlich überlegen". Er sprach von mehr als 50.000 Arbeitsplätzen in der deutschen Windenergieindustrie.

Das Bundesumweltministerium schrieb: "Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 ein Fünftel des heutigen Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Windenergieanlagen auf dem Meer werden hierbei eine zentrale Rolle spielen."

Baake sagte, das Ministerium rechne bis zum Jahr 2030 mit einem Stromanteil der Offshore-Windenergie von 15 Prozent und mit Investitionen der Branche von bis zu 50 Milliarden Euro.

Am 27-05-2005

Erneuerbare Energien

Nach jahrelangen Vorarbeiten, Planungen und umfangreichen, vor allem ökologischen Untersuchungen hat die Plambeck Neue Energien AG einen weiteren Schritt zur Realisierung des Offshore-Windparks "Borkum Riffgrund" getan. Das Unternehmen reichte am Freitag der Bauantrag für die Pilotphase ist beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) in Hamburg ein. Mit einer Entscheidung über diesen Antrag rechnen die Planer noch im laufenden Jahr.

Der Antrag sehe eine Pilotphase mit 77 Windenergieanlagen der 3-MW-Klasse vor, so das Unternehmen. Damit sei dieser Projektabschnitt gegenüber bisherigen Planungen ausgeweitet worden. Der auf hoher See erzeugte Strom werde an Land in bereits bestehende Netze eingespeist. Grundlage des Antrags seien umfangreiche Voruntersuchungen zu konkurrierenden Nutzungen wie Aspekten der Fischerei, der Schiffssicherheit und ökologischen Fragestellungen. Hierbei seien im Rahmen noch laufender Untersuchungen Fische, marine Säuger, heimische Seevögel, Zug- und Rastvögel und die Lebensgemeinschaft am Meeresgrund, das Benthos, erfasst worden.

Das Projektgebiet liegt etwa 38 Kilometer nördlich der Insel Borkum. Die Wassertiefen betragen dort zwischen 23 und 29 Meter. Das Unternehmen hofft bei einem weiterhin zügigen Ablauf des Genehmigungsverfahrens, in 2004 die Realisierungsphase für den Offshore-Windpark "Borkum Riffgrund" starten zu können.

Am 24-01-2003

Offshore-Windräder

Die Nutzung der Windkraft ist europaweit auf dem Vormarsch. Allein in der deutschen Windkraftindustrie gibt es inzwischen 35 000 Arbeitsplätze und damit fast doppelt so viele wie in der Atomindustrie. Die Nordseeländer könnten langfristig rund ein Drittel ihres Strombedarfs mit Windrädern auf hoher See erzeugen. Dies erklärte Greenpeace heute im dänischen Esbjerg zum Auftakt einer weltweiten Informationstour über den Ausbau von erneuerbaren Energien. Mit den Greenpeace-Schiffen "Rainbow Warrior" und "Arctic Sunrise" will die Umweltorganisation bis zum Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung Ende August in Johannesburg Küstenstädte der Nordsee, des Atlantiks und des Pazifiks anlaufen, um neben der Werbung für erneuerbare Energie auch vor den Gefahren und Schäden der Atomkraft und der fossilen Brennstoffe zu warnen.

Erste Station war heute der weltweit größte Windpark auf offener See (Offshore) in der dänischen Nordsee, der zurzeit rund 40 km nord-westlich von Sylt errichtet wird. 80 hundertzehn Meter hohe Windräder werden am so genannten Horns Rev in Zukunft 160 Megawatt Strom pro Jahr erzeugen, was dem Energiebedarf einer 150 000 Einwohnerstadt entspricht. "Öl raus - Wind rein, das ist die Botschaft die wir vermitteln wollen", sagt Sven Teske, Greenpeace-Energieexperte an Bord der Rainbow Warrior. "Um die Klimaschutzziele der reichen Industrieländer erreichen zu können, muss die Windenergienutzung auf hoher See eine tragende Rolle übernehmen. Mit dem Besuch von Horns Rev wollen wir unsere volle Unterstützung für diese Technik demonstrieren."

Greenpeace fordert, dass die nördlichen Industrieländer wie Großbritannien, Niederlande, Dänemark und Deutschland ihre umweltschädliche Energieversorgung umstellen. Auf dem Erdgipfel in Johannesburg muss es außerdem klare Zusagen für den Aufbau von erneuerbaren Energien in den sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern geben. Für Deutschland sollten bis zum Jahr 2010 Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 3000 Megawatt aufgebaut werden.

Am 26-06-2002

Große Energiekonzerne könnten profitieren

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat am 5. Juli einen Erfahrungsbericht zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorgelegt. Gabriel erklärte, die Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch das EEG sei für Deutschland außerordentlich erfolgreich gewesen. "Das EEG ist eine Erfolgsgeschichte für Klimaschutz, Energieversorgung und Arbeitsplätze. Mit ihm entwickelten sich die deutschen Hersteller zur weltweit führenden Kraft in diesem wichtigen globalen Marktsegment", sagte Gabriel. Bislang werden mit dem Gesetz vielfach Kleinanlagen in der Hand von Bürgern gefördert. Jetzt plant die Bundesregierung in Abstimmung mit der Elektrizitätswirtschaft eine Überarbeitung der Förderregeln. Das könnte dazu führen, dass es auch im Bereich der erneuerbaren Energien zu einem Konzentrationsprozess kommt, von dem in erster Linie die großen Energiekonzerne profitieren.

So plant die Bundesregierung im Rahmen der Novellierung des EEG, dem weiteren Ausbau von Offshore-Windanlagen in der Nord- und Ostsee zum Durchbruch verhelfen. Offshore-Windparks im Meer werden vornehmlich von den großen Energiekonzernen betrieben, wie bisherige Planungen zeigen.

Umgekehrt könnte es sogar zu einem Abbau von kleinen Windkraftanlagen in Bürgerhand kommen. Schon wiederholt hatte das Bundesumweltministerium angekündigt, die Zahl kleinerer Windkraftanlagen an Land reduzieren zu wollen.

Am 5. Juli kündigte das Bundesumweltministerium erneut an, zum einen bestehende Windenergie-Anlagen an Land an ausgewählten Standorten durch größere und leistungsstärkere ersetzen zu wollen. So könne "die Zahl der Anlagen verringert werden", so das Ministerium. Auch an Land könnte es bei einer solchen Förderpolitik also einen Konzentrationsprozess mit einer überschaubaren Zahl an Windparks geben, an dessen Ende sich ein Großteil der Anlagen in der Hand der einschlägigen vier großen Energiekonzerne oder deren Tochtergesellschaften befindet.

VDEW: Konzentration auf die günstigsten Standorte

Auch der maßgeblich von den großen Energiekonzernen getragene Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) forderte am 5. Juli eine Konzentration der erneuerbaren Energien auf die "günstigsten Standorte".

Die deutsche Elektrizitätswirtschaft schlage deshalb die Einführung eines "europaweit einheitlichen Fördersystems" vor, so VDEW-Hauptgeschäftsführer Eberhard Meller.

In Deutschland würden in Zukunft vor allem die Windenergieanlagen in Nord- und Ostsee sowie Biomasse- und Photovoltaikanlagen verstärkt Strom erzeugen. "Die derzeitige Förderpolitik muss jedoch den künftigen Anforderungen eines europaweiten Energiebinnenmarktes angepasst werden", sagte Meller. Der weiterhin starke Ausbau der erneuerbaren Energien erfordere einen deutlichen Kurswechsel bei den Förderinstrumenten. "Die Politik darf nicht länger einseitig nur auf den Mengenzuwachs bei den Erneuerbaren zielen", meint der VDEW-Hauptgeschäftsführer.

Am 06-07-2007

Energie

Die größte Windkraftanlage der Welt soll in wenigen Wochen in der Nähe von Magdeburg gebaut werden. Der Windanlagenhersteller Enercon GmbH will den Prototypen Mitte August in Egeln südwestlich der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt errichten, wie das Unternehmen an seinem Sitz im ostfriesischen Aurich mitteilte. Der Aufbau der Gondel mit Ringgenerator und Rotorblättern werde voraussichtlich drei Wochen dauern.

Die Abmessungen der Energieanlage sind nach Unternehmensangaben riesig. Jedes der drei Rotorblätter sei mehr als 52 Meter lang. Die eiförmige Gondel der Anlage mit dem Ringgenerator wiege zusammen mit den Blättern 500 Tonnen. Der Betonturm werde 120 Meter hoch sein. Mit 4,5 Megawatt Nennleistung soll die Windkraftanlage für knapp 15 000 Menschen Strom liefern. Entwicklung und Bau der Anlage werden unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert.

Nach Angaben des Bundesverbandes Windenergie waren im ersten Halbjahr bundesweit 12 250 Windräder mit einer Gesamtleistung von etwa 9840 Megawatt installiert. Marktführer der Windkraft-Branche in Deutschland ist laut BWE die Enercon GmbH.

Am 25-07-2002

Erneuerbare Energien

ABB und das kanadische Rohstoffunternehmen Uniterre Resources Ltd. haben heute in Berlin eine Absichtserklärung für die Entwicklung eines Offshore-Windparks vor der Pazifikküste im Nordwesten Kanadas unterzeichnet. Die Vereinbarung erfolgte im Rahmen des Besuchs von Kanadas Premierminister Jean Chretien bei Bundeskanzler Gerhard Schröder. Der Windpark Nai Kun, der in der kanadischen Provinz British Columbia westlich der Queen Charlotte Islands an der Grenze zu Alaska errichtet werden soll, ist mit einer Leistung von 700 Megawatt das größte Windkraftprojekt Nordamerikas. Nach Fertigstellung der letzten Ausbaustufe im Jahr 2007 sollen maximal 350 Windräder jährlich rund 2000 Gigawattstunden Strom produzieren.

Aufgabe von ABB ist in einem ersten Schritt die gesamte technisch-wirtschaftliche Entwicklung des Parks. Hierzu zählen unter anderem die exakten Windmessungen und -analysen, die Anbindung des Windparks an das bestehende Netz sowie die genaue Standortfestlegung der Windgeneratoren, die sich über eine Wasserfläche von ca. 80 Quadratkilometern erstrecken sollen. ABB und Uniterre Resources gehen davon aus, die erforderlichen Genehmigungsverfahren, die technische Entwicklung und die Finanzierung innerhalb von knapp zwei Jahren abschließen zu können.

Der Baubeginn für die ersten Windturbinen, die 80 Meter aus dem Wasser ragen, soll im Frühjahr 2004 erfolgen. Noch im gleichen Jahr soll die erste Teilinbetriebnahme erfolgen. Die Finanzierung soll ausschließlich auf privatwirtschaftlicher Basis erfolgen, Gespräche mit potenziellen Investoren sind im Gange.

Die jetzt abgeschlossene Vereinbarung sieht zudem vor, dass ABB beim Bau des Windparks die Rolle des Generalunternehmers übernimmt. Das damit verbundene Auftragsvolumen wäre das mit Abstand größte, seit ABB als Entwickler und schlüsselfertiger Anbieter erneuerbarer Energiesysteme am Markt agiert.

Am 20-02-2002

Hafenschlick / Nordkooperation

Der Streit um die Windmesse zwischen Kiel und Hamburg eskaliert und gefährdet damit akut die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens. Rund 600.000 Tonnen Schlick müssen dringend ausgebaggert werden. Sonst ist – wie der Senat einräumen muss – die Zufahrt zum Hafen gefährdet. Ohne Zustimmung aus Kiel kann das Baggergut nicht gelagert werden. Die Zustimmung lag schon vor, jetzt wurde sie zurückgezogen.

Wie jetzt bekannt wird, ist Senator Horch extra nach Kiel gereist, um eine erneute Ausnahmeregelung für die Schlicklagerung zu erkaufen. Die vereinbarte Lösung ist nun aber wieder hinfällig. Nach den jüngsten Hamburger Provokationen im Zusammenhang mit der Windenergiemesse sieht die schleswig-holsteinische Landesregierung jetzt neuen Beratungsbedarf.

Dr. Anjes Tjarks, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion erklärt: „Senator Horch vereinbart in Kiel eine Lösung für den belasteten Hafenschlick, und kurz darauf heizt die stadteigene Hamburg Messe GmbH mit einer vergifteten Plakataktion in Husum den Streit um die Windmesse an. Tölpelhafter geht es nicht. Dieser Dilettantismus wird Hamburg viel kosten. Denn der Senat setzt so die Zufahrt zum Hamburger Hafen aufs Spiel.“

Der Hamburger Hafen droht im Schlick zu ersticken, wenn der Senat nicht schnell eine Fläche zur Lagerung des Hafenschlicks findet. Einschränkungen der Schifffahrt wären die Konsequenz. Das musste der Senat auf eine Anfrage des Abgeordneten Tjarks einräumen (siehe Anhang).

Senator Horch soll in Kiel erreicht haben, dass der belastete Hafenschlick südöstlich von Helgoland verklappt werden darf. Im Gegenzug sollte Hamburg eine Million Euro für eine neue Wattenmeer-Stiftung zahlen. Doch in der letzten Kieler Kabinettsitzung wurde diese Lösung nun gestoppt.

Tjarks dazu: „Es ist mit Sicherheit kein Zufall, dass die Kieler Landesregierung jetzt wieder Beratungsbedarf sieht, nachdem die Hamburger Messegesellschaft in Husum Plakate mit dem Slogan „See you in Hamburg" aufgestellt hatte. Die Messegesellschaft ruderte zwar sofort zurück und wollte die Plakate wieder überkleben. Der entstandene Flurschaden für die norddeutsche Kooperation bleibt allerdings immens. Wir können nur an den Bürgermeister und den Wirtschaftssenator appellieren, zu einer kooperativen Linie im Verhältnis mit Kiel zurückzukehren.“

* Jan Dube - Pressesprecher * Bündnis 90 / Die Grünen Bürgerschaftsfraktion Hamburg

Am 20-09-2012

Hochschule Bremerhaven entwickelt neues Modell

An der Hochschule Bremerhaven wird zurzeit an einer Windkraftanlage mit H-Rotor und deren Einsatzmöglichkeiten unter Extremsituationen gearbeitet. Anders als die bekannten Dreiflügler besitzt die Windkraftanlage senkrechte Flügel in Form des Buchstaben H. Die Hochschule testet die speziellen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten dieser Windkraftanlagen. Ziel der Forschung unter der Leitung von Friedrich Zastrow ist die Optimierung der Anlage, um bei verschiedenen Windgeschwindigkeiten ein Maximum an Energie erzeugen zu können. Eine angepasste Steuerung und Regelung ist Ziel der Entwicklung.

Eine viel größere aber ähnliche Anlage hat sich laut der Hochschule Bremerhaven seit vielen Jahren auf der Deutschen Neumayer-Forschungsstation in der Antarktis bewährt. In dieser Region erschweren hohe Windgeschwindigkeiten und arktische Temperaturen den Einsatz von technischen Anlagen. Die Vorteile eines H-Rotors liegen im einfachen mechanischen Aufbau, der auch in extremen Klimazonen wenig störanfällig ist. Der H-Rotor kann auch auf Bojen und beweglichen Untersätzen aufgebaut werden und besitzt einen geringeren Geräuschpegel. In der Hochschule Bremerhaven will die Forschungsgruppe untersuchen, ob der H-Rotor auch unter Wasser eingesetzt werden kann, um zum Beispiel Gezeitenströmungen für die Energiegewinnung zu nutzen.

Am 23-10-2002

Umfrage

Die Mehrzahl der Deutschen befürwortet eine weitere Förderung der Windkraftnutzung. 89,2 Prozent der Bevölkerung wollen nach einer vom Wirtschaftsverband Windkraftwerke in Auftrag gegeben repräsentativen Emnid-Umfrage, dass mehr Windkraftanlagen errichtet werden, wie der Verband am Montag in Cuxhaven mitteilte.

Hohe Zustimmung ergab die Umfrage auch zu den Standortkriterien. Wenn ausreichende Windgeschwindigkeiten gegeben sind, je nach Flächengröße nur eine gewisse Anzahl von Windrädern aufgestellt werden darf und Mindestabstände zu Wohn- und Naturschutzgebieten eingehalten werden, befürworten 88,3 Prozent Windparks. Mit 82,2 Prozent ist auch die Zustimmung für den geplanten Bau von Offshore-Windparks auf hoher See hoch.

Insgesamt wurden vom 14. bis 15. März 1003 Menschen befragt. Der Wirtschaftsverband Windkraftwerke ist ein Zusammenschluss von Betreibern von Windparks und Einzelanlagen.

Am 25-03-2002

Naturschutz

In zwei Schutzgebieten in der Ostsee dürfen keine Offshore-Windparks errichtet werden. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) lehnte die Anträge auf Genehmigung zweier Windparks in der "Pommerschen Bucht" und im angrenzenden Gebiet "Adlergrund" ab. Der Naturschutzbund Nabu begrüßte die Entscheidung, die den Weg zu einer naturverträglichen Offshore-Windenergienutzung ebne.

"Das BSH hat damit den NABU-Standpunkt bestätigt, dass Offshore-Windparks nicht überall mit den Interessen des Meeresschutzes vereinbar sind", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die beiden Projekte habe der NABU wegen der Bedeutung der Meeresgebiete für geschützte Seetaucher- und Entenarten wiederholt als nicht genehmigungsfähig kritisiert. Deutschland hat beide Gebiete als Teile des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 vorgeschlagen und nach Brüssel gemeldet.

Das europäische Vogelschutzgebiet "Pommersche Bucht" gilt als ideales Rast-, Mauser-, Nahrungs- und Überwinterungsquartier, insbesondere für verschiedene Entenarten. Das FFH-Vorschlagsgebiet "Adlergrund" zeichnet sich vor allem durch wertvolle Sandbänke und Riffe aus. Das Bundesamt für Naturschutz hatte von Beginn an der Genehmigungsverfahren die beiden Gebiete als naturschutzfachlich äußerst bedeutsame Gebiete eingestuft. Die beiden Windparks sollten insgesamt 115 Anlagen umfassen.

Mit der Entscheidung ebnet das BSH nach Ansicht des Nabu nun den Weg zu einer naturverträglichen Offshore-Windenergienutzung. Entscheidend sei, dass gemeldete Schutzgebiete in Nord- und Ostsee von Windparks freigehalten würden. "Einige bereits in der Nordsee genehmigte Projekte sind aus unserer Sicht völlig in Ordnung", sagte Tschimpke. Dagegen hätte eine Genehmigung der beiden im gemeldeten Vogelschutzgebiet gelegenen Projekte einen Rückschlag bedeutet. "Der Mut des BSH, hier eine klare Grenze zu ziehen, verdient Anerkennung", so der NABU-Präsident.

Am 21-12-2004

Neues Baugesetzbuch

Der Bundestag hat am Freitag die Novelle des Baugesetzbuches beschlossen. Nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) haben Kommunen nun bessere Möglichkeiten, unerwünschte Windkraftanlagen zu verhindern. Biomasse-Anlagen von Landwirten würden dagegen künftig privilegiert. Der NABU reagierte enttäuscht. Trotz einzelner Verbesserungen gegenüber geltendem Recht habe man sich bei den Änderungen im Wesentlichen auf die ohnehin zwingende Umsetzung von EU-Recht beschränkt. Der Bundestag habe eine wichtige Chance vergeben, das Städtebaurecht an die Notwendigkeiten des demographischen Wandels, des Hochwasserschutzes und der bedrohlichen Haushaltssituation in den Kommunen anzupassen, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt.

"Von Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeitszielen ist die Entscheidung leider weit entfernt", kritisierte Tennhardt. So sei das Städtebaurecht auch nach der Novellierung noch immer auf Städtewachstum angelegt. Hier sei eine der seltenen Chancen vertan worden, im Städtebau die Weichen endlich in Richtung Innenentwicklung zu stellen, kritisierte der NABU. Die Novellierung hätte zu einem Leitprojekt der von der Bundesregierung angekündigten "Strategie zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme" werden können. Allerdings hätte dazu beispielsweise die so genannte Bodenschutzklausel verschärft werden müssen, um den sparsamen und schonenden Umgang mit Grund und Boden zukünftig klar vorzuschreiben. "Die Gemeinden hätten zur Aufstellung eines Baulücken- und Brachflächenkatasters verpflichtet werden müssen, statt es bei einer Kann-Bestimmung zu belassen", so Tennhardt.

Mit der Novellierung des Baugesetzbuches hätten nach Ansicht des NABU die Umnutzungen in Überschwemmungsgebieten im Sinne eines vorbeugenden Hochwasserschutzes grundsätzlich für unzulässig erklärt werden müssen. Für verfehlt und unzeitgemäß hält der NABU auch den Fortbestand baurechtlicher Privilegien für die gewerbliche Tierhaltung. "Wir dürfen Massentierhalter doch nicht auf eine Stufe stellen wie bäuerliche Landwirtschaftsbetriebe", sagte Tennhardt.

Ein weiterer Kritikpunkt des NABU betrifft die jetzt neue Privilegierung für das Errichten von Biomasseanlagen in der freien Landschaft. "Damit wird in die falsche Richtung gesteuert, denn an sinnvollen Standorten wie etwa in Dorf- und Gewerbegebieten war der Bau von Biomasseanlagen auch zuvor schon allgemein zulässig", so Tennhardt: "Im Interesse einer sinnvollen energetischen Biomassenutzung sollte aus den negativen Erfahrungen mit der Windkraft gelernt werden."

Ende 2003 existierten in Deutschland 15 387 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von über 10,000 MW. Damit ist Deutschland mit Abstand die Nummer Eins bei der Windenergienutzung. Allein in Niedersachsen stehen heute über 4 000 Windenergieanlagen. Bis 2012 will die Bundesregierung den Ausbau von Windkraftanlagen an Land sowie auf der Ost- und Nordsee (Off-Shore) auf ca. 30.000 MW nahezu verdreifachen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) befürchtet, als Folge dieses Ausbaus könne es in den Kommunen zunehmend zu Akzeptanzproblemen kommen.

Nach dem derzeit geltenden Baurecht sind Windkraftanlagen als regenerative Energien bevorzugt zu behandeln und im Außenbereich der Städte und Gemeinden privilegiert zuzulassen. Zugleich wurde den Städten und Gemeinden jedoch die Möglichkeit vom Gesetzgeber eingeräumt, durch Darstellung entsprechender "Konzentrationszonen" in einem rechtskräftigen Flächennutzungsplan die Ansiedlung von Windkraftanlagen auf bestimmte Gebiete zu beschränken.

Wird nun dieser Flächennutzungsplan von den Windenergiebetreibern - wie vielfach geschehen - erfolgreich vor Gericht angefochten, entfällt diese Steuerungsmöglichkeit für die Städte und Gemeinden und die Einzelanträge müssen wieder als im Außenbereich privilegierte Vorhaben grundsätzlich überall genehmigt werden. "Folge ist ein Wildwuchs der Windenergieanlagen, der das Orts- und Landschaftsbild erheblich beeinträchtigt", kritisiert der DStGB.

Die Forderung des DStGB nach Steuerungsmöglichkeiten bei der Ansiedlung von Windenergieanlagen hat der Bundestag erhört. Mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes dürfen die Kommunen Anträge auf Errichtung von Windanlagen eineinhalb Jahre liegen lassen - bis der Flächennutzungsplan unter Dach und Fach ist. Wenn der NABU recht behält, wird es die gleiche Diskussion demnächst um Biomasse-Anlagen geben.

Am 30-04-2004

Noch nicht rechtskräftig

Nach einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart dürfen Windkraftanlagen nicht in der Nähe von militärischen Tiefflugübungsstrecken gebaut werden. Die Richter wiesen damit eine Klage einer Frau zurück, die auf einem gepachteten Grundstück bei Bad Mergentheim ein 120 Meter hohes Windrad errichten wollte. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falls wurde Berufung zugelassen.

Den Angaben zufolge hatte sich die Stadt Bad Mergentheim im Oktober 2003 geweigert, der Pächterin eine Baugenehmigung für die Anlage in Aussicht zu stellen. Die Absage wurde damit begründet, dass das Grundstück im Sicherheitsbereich einer Nachttiefflugübungsstrecke für Hubschrauber liege und deshalb öffentliche Belange der Verteidigung berührt seien. Die Klägerin machte hingegen geltend, dass die Übungsstrecke nicht in amtlichen Karten ausgewiesen sei und von dem Windrad kein beträchtliches Gefahrenpotenzial ausgehe.

Das Verwaltungsgericht schloss sich der Auffassung der beklagten Kommune an. Dem privaten Interesse der Klägerin stehe das öffentliche Interesse der Landesverteidigung entgegen, das erheblich überwiege. Auch stelle das Windrad ein gefährliches Hindernis und insbesondere bei nächtlichen Flügen oder schlechten Sicht- und Witterungsverhältnissen ein erhebliches zusätzliches Sicherheitsrisiko für das Flugpersonal und die Bevölkerung dar.

Am 30-03-2005

OSPAR-Konferenz

Die Nordsee wird immer mehr zur Atommüllkippe Europas. Davor hat Greenpeace heute in Bremen auf der Konferenz der Oslo-Paris-Kommission (OSPAR) zum Schutz von Nordsee und Nordostatlantik gewarnt. Die jährlichen radioaktiven Einleitungen aus der Wiederaufarbeitung steigen seit Jahren - obwohl sie laut einem OSPAR-Beschluss von 1998 sinken sollen. Der Anstieg ist vor allem auf die Einleitung des radioaktiven Stoffes Technetium 99 aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield zurückzuführen. Greenpeace fordert von der OSPAR ein sofortiges Verbot aller radioaktiven Einleitungen.

Um die zu erwartende Kritik auf der OSPAR abzuwiegeln, hat Grossbritannien im Vorfeld der Konferenz ein neunmonatiges Moratorium für Technetium 99 ins Gespräch gebracht. "Eine Pause von neun Monaten ist ein Witz bei einem Stoff mit einer Halbwertzeit von 200.000 Jahren", sagt Susanne Ochse, Atomexpertin von Greenpeace. "Das Moratorium ist nur dann sinnvoll, wenn ihm der Ausstieg aus der Wiederaufarbeitung folgt." Neben Sellafield verseuchen auch die radioaktiven Abfälle der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague die See. Der Atommüll aus beiden Anlagen verteilt sich bis in die Deutsche Bucht.

Greenpeace erwartet von der OSPAR-Konferenz zudem, die politischen Weichen für die boomende Offshore-Windenergie in der Nordsee zu stellen. "Die Konferenz muss dringend einheitliche ökologische Kriterien für Windparks festlegen", sagt Greenpeace-Energieexperte Sven Teske. "Wir brauchen mehr erneuerbareEnergienund dafür brauchen die Investoren endlich Planungssicherheit."

Zugleich muss nach Ansicht von Greenpeace sichergestellt werden, dass die Windparks die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Dazu machte der größte geplante deutsche Windpark Butendiek (vor Sylt) am Dienstag auf einer gemeinsamenPressekonferenz mit Greenpeace ein neues Angebot: Die Umweltverbände sollen an der Planung der Bauarbeiten für den Windpark beteiligt werden. Auch die Begleituntersuchungen der Auswirkungen des Parks auf die Umwelt steht den Verbänden offen. Butendiek-Vertreter Wolfgang Paulsen kündigte zudem zusätzliche Schutzmaßnahmen für den Windpark an wie Lärmminderung während der Rammarbeiten.

Dass ein umweltverträglicher Windpark möglich ist, zeigen die ersten Untersuchungsergebnisse des weltweit größten Windparks Horns Rev in der dänischen Nordsee: Danach sind Robben, Schweinswale und Vögel zwar durch den Lärm der Bauarbeiten kurzfristig vertrieben worden. Bereits kurz nach Abschluss der Arbeiten sind die Tiere aber in etwa gleicher Anzahl zurückgekehrt. Greenpeace hält es für unverzichtbar, in Butendiek Störungen durch Bauarbeiten umfassend zu verringern.

Am 24-06-2003

Planungsbeschleunigungsgesetz

Die Bundesregierung setzt gemeinsam mit großen Energiekonzernen verstärkt auf große Off-Shore-Windparks in der Nord- und Ostsee anstelle von dezentralen Windkraftanlagen im Binnenland. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hatte unlängst sogar angekündigt, die Zahl der Windkraftanlagen im Binnenland, die häufig kleineren Betreibergemeinschaften gehören, künftig wieder reduzieren zu wollen. Differenzen gibt es nur darüber, wer die Netzanschlusskosten für die Windparks im Meer tragen soll. Der Bundesrat stimmte am Freitag trotz des Widerstandes einiger Länder dem Planungsbeschleunigungsgesetz des Bundestages zu, wonach die Netzbetreiber die Kosten übernehmen müssen.

Der Bundesrat forderte in einer Entschließung die Bundesregierung zudem auf, die Frage einer weiteren Förderung der Off-Shore-Windenergie im Zuge der anstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes abschließend zu klären.

Die Netzbetreiber kritisieren, dass damit die Anschlusskosten auf alle Stromerzeuger umgelegt würden. Zudem befürchten sie eine weitere Verteuerung der Strompreise, da durch die Regelung bis 2011 Kosten von rund drei Milliarden Euro entstehen könnten.

Das ansonsten unstrittige Planungsbeschleunigungsgesetz sieht vor, das Gesetz zur Beschleunigung der Verkehrswegeplanung in Ostdeutschland auch auf Westdeutschland zu übertragen. Da das Bundesverwaltungsgericht aber nicht überlastet werden soll, wurde die Neuregelung zunächst auf bestimmte Verkehrswege-Vorhaben beschränkt.

Am 27-11-2006

Pressemitteilung der VDEW

Am 24. Februar 2005 veröffentlichte die Deutsche Energie-Agentur (dena) die Endfassung der Studie "Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore". Die Arbeit wurde auch als "dena-Netzstudie" bekannt. ngo-online dokumentiert eine Pressemitteilung des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft e. V. (VDEW) vom 24. Februar 2005 mit dem Titel "VDEW zur neuen dena-Studie - Politik muss Nebenwirkungen der Windkraft einkalkulieren" im Wortlaut.

"Die dena-Studie zeigt, dass die Programme zur Förderung Erneuerbarer Energien überarbeitet werden müssen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz kann die Integration der Erneuerbaren in das Stromsystem nicht sicherstellen. Schon heute geht das ungezügelte Wachstum der Windkraft an die Grenzen der Belastbarkeit der Netze. Die Politik muss endlich einkalkulieren, welche Nebenwirkungen der staatlich geförderte Windenergie-Zuwachs hat und die erforderlichen Schritte unternehmen", erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, in einer ersten Stellungnahme zur dena-Studie.

"Zur Integration der stark schwankenden Windkraft müssen immer mehr konventionelle Kraftwerksreserven vorgehalten und bis 2015 rund 850 Kilometer neue Stromleitungen gebaut werden. Wer ja zum Ausbau der Windenergie sagt, muss auch ja zur Erweiterung der Netze sagen. Ausbau der Windenergie und Ausbau der Netze müssen zwingend koordiniert werden", betonte Konstantin Staschus, Geschäftsführer des Verbandes der Netzbetreiber (VDN) beim VDEW. Außerdem müsse künftig ein gezieltes Erzeugungsmanagement die extremen Ausschläge bei den Windstrom-Lieferungen glätten, um die Stabilität in den Netzen zu sichern. Dafür und für den Bau neuer Leitungen sei es höchste Zeit, zumal man auch mit Widerständen der betroffenen Bürger rechnen müsse.

Am 24-02-2005

Sicherheit im Luftverkehr

Die Bundesregierung hat in ihrer Kabinettssitzung am 4. April beschlossen, die Vorschriften für Windkraftanlagen für blinkende Lichtsignale zum Schutz von Flugzeugen zu lockern. Durch die Änderung der "Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen" würden die "teils als störend empfundenen Einflüsse der beleuchteten Windenergieanlagen" in Zukunft deutlich reduziert, teilte das Bundesumweltministerium mit. Die Neuregelung solle noch in diesem Monat in Kraft treten. Die Sicherheit im Luftverkehr werde durch die geänderten Regelungen weiter gewährleistet.

Windenergieanlagen müssen den Angaben zufolge ab einer Gesamthöhe von mehr als 100 Metern besonders markiert werden, um die Flugsicherheit zu gewährleisten. Dabei kennzeichnen Lichtsignale eine Windenergieanlage für Piloten als Hindernis.

Die vom Kabinett beschlossene Änderung ermöglicht es laut Umweltministerium, die Störwirkung durch die Lichtanlagen weitgehend zu reduzieren und dabei die Luftverkehrssicherheit gleichermaßen aufrecht zu erhalten.

So könne zukünftig die Lichtstärke des für die Nachtkennzeichnung verwendeten roten Lichtsignals bei Windkraftanlagen reduziert werden. Bei einer Sichtweite von mehr als 5 Kilometern soll eine Reduktion um 70 Prozent und bei einer Sichtweite von mehr als 10 Kilometern eine um 90 Prozent zugelassen sein. Zudem sei es mit der Neuregelung möglich, in der Dämmerung verstärkt auf weiß blitzende Lichtsignale zu verzichten und "stattdessen auf die bei diesen Lichtverhältnissen weitaus weniger störend wirkenden Nachtsignale zurück zu greifen".

Am 04-04-2007

Überraschender Absatzerfolg

Italiens führender Elektromotorenhersteller Lafert will mit Mini-Kraftwerken für den Hausgebrauch den britischen Markt erobern. Das Unternehmen mit Sitz in Sandonà di Piave hat einen Großauftrag vom schottischen Windgeneratoren-Fabrikanten Windsave erhalten. Anlass war der überraschende Absatzerfolg mit einer von Windsave angebotenen Mini-Windkraftanlage in Großbritanniens größter Heimwerkerladenkette B&Q. Deren Geschäftsleitung erwartet innerhalb von drei Jahren ein Verkaufsvolumen im Wert von mehr als zehn Millionen Euro.

Der mit Dauermagneten ausgerüstete Stromgenerator ist auf eine Leistung von einem Kilowatt ausgelegt und kann in Großbritannien ohne aufwändiges Genehmigungsverfahren an Häusern oder in Gärten installiert werden. Einzige Voraussetzung zur Anbringung der Anlage ist ein drei Meter vom Haus abstehender Befestigungsmast und ein zweieinhalb Meter großer Aktionsradius für die Windräder.

Ein Drittel der bei 1.500 Pfund liegenden Anschaffungskosten wird als Subvention vom englischen Staat getragen. Die Kleinturbine hilft offenbar, unter günstigen Standortbedingungen bis zu 30 Prozent der jährlich anfallenden Stromkosten einzusparen.

Die dazugehörigen Rotoren werden in Dänemark, der elektronische Teil in den USA hergestellt. "Die Anlage ist eine Innovation, denn sie benötigt keine großvolumigen Akkumulatoren und Zusatzgeräte wie es bei den herkömmlichen Systemen der Fall ist", meint Luca Trevisiol, Hauptgeschäftsführer der Lafert-Gruppe. Sowohl die Installation als auch die Benutzung sind nach Unternehmensangaben sehr einfach. Der erzeugte Strom wird direkt ins häusliche Netz gespeist, so dass damit statt wie normalerweise nur ein Apparat gleich mehrere Elektrogeräte betrieben werden können.

Interesse auch am italienischen Markt

"Ich bin sicher, dass es auch in Italien genügend Standorte gibt, bei denen sich die Anschaffung nach drei Jahren bezahlt macht. Deshalb sind wir auf der Suche nach einem italienischen Partner, mit dessen Know-how wir eine Komplettanlage auf den Markt bringen können", so Trevisiol.

Lafert hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 20 Prozenz auf 80 Millionen Euro steigern können. Im laufenden Jahr wird eine weitere Zunahme um zehn Prozent erwartet. "Falls die italienische Regierung die Mini-Windkraftwerke in ihr Programm zur Förderung erneuerbarer Energien aufnimmt, könnten wir eine weitaus größere Dimension erreichen", hofft Trevisiol.

Am 04-05-2007

Hans-Josef Fell - Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

Bei der heutigen Experten-Anhörung im Umweltausschuss des Bundestages hat die Union wieder einmal bewiesen, wie ernst sie es mit der Energiewende meint. Acht Sachverständige beantworteten die Fragen der Abgeordneten zur geplanten Einführung einer Länderöffnungsklausel zur Vorgabe zu Mindestabständen zwischen Windrädern. Fast die Hälfte der geladenen Experten waren Vertreter von Bürgerinitiativen gegen den weiteren Windkraftausbau. Wie kam diese überproportionale Anzahl von Windkraftgegnern in den Bundestag? Alle drei wurden von CDU und CSU benannt.

Mit längst widerlegten tückischen Anti-Windkraft-Argumenten versuchten sie Stimmung gegen die Windenergie zu machen: Windkraftanlagen seien im windarmen Bayern nicht rentabel und könnten keinen signifikanten Beitrag der Energieversorgung leisten. Dabei hat Bayern von allen Ländern sogar insgesamt das höchste Windkraftpotenzial.

Es ist nicht akzeptabel, dass Unionsabgeordnete in einer Bundestagsanhörung Experten laden, die gar keine Experten sind, sondern Windkraftgegner, die meist nur nach dem Sankt-Florians-Prinzip Windräder in ihrer Region verhindern wollen, aber keinerlei Abwägungen zur energiewirtschaftlichen Notwendigkeit der Windenergie betreiben.

Bürger wollen Windenergie

Durch das Laden der reinen Windkraftgegner hat die Union klar dokumentiert, wo sie wirklich steht – nämlich beim Klaren Verhindern des Ausbaus der Windenergie. Das Gesetz zur Länderöffnungsklausel würde Bayern den Weg zur 10H-Regelung ebnen, und damit jeglichen Ausbau der klimafreundlichen Windkraft verhindern. Dass sich Kommunen im Alleingang gegen auf Landesebene beschlossene Mindestabstandsregelungen stellen, würde mit Sicherheit die Ausnahme bleiben.

Anders als von Windkraftgegnern vielfach behauptet, kann das Gesetz zur Erhöhung der gewünschten stärkeren Beteiligung von Kommunen und Bürgern an den Planungen für Windenergieanlagen nicht beitragen, da es ja lediglich die Länder ermächtigen würde. Auch das Scheinargument der erhöhten Bürgerakzeptanz ist damit ausgehebelt. Zumal in der Bevölkerung ein enormer Rückhalt für die Energiewende und den Ausbau der Erneuerbaren Energien besteht. Erst gestern belegte eine neue repräsentative Umfrage des Landesverbands Erneuerbarer Energien in Nordrhein-Westfalen, dass auch in ländlichen Regionen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung den weiteren Windkraftausbau befürwortet.

Bundestag in der Verantwortung

So überrascht es wenig, dass sich die anderen fünf geladenen Experten aus Wirtschaft und Umwelt in ihrer Ablehnung einer derartigen Länderöffnungsklausel weitgehend einig waren. Einige wiesen zu Recht darauf hin, dass das Gesetz system- und verfassungswidrig wäre, da es der Norm der Privilegierung der Windkraft im Außenbereich (BauGB) entgegen steht. Zu Recht forderten sie, dass für einen weiteren Windkraftausbau „substanzieller Raum“ bleiben muss.

Es bleibt abzuwarten, ob sich nun auch die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten der sich abzeichnenden Entscheidung im Bundesrat zur Ablehnung der Länderöffnungsklausel anschließen werden.

Am 21-05-2014

"Von USA, China und Indien überholt"

Der grüne Energiepolitiker Hans-Josef Fell warnt davor, dass Deutschland seine Spitzenposition beim Ausbau der Windenergie verlieren könnte. Nach Abschluss der Weltwindkonferenz in Argentinien beklagte Fell, dass die Neuinstallation von Windkraftanlagen in Deutschland zurückgingen, während weltweit der Ausbau der Windenergie "steil ansteigt". Im ersten Halbjahr 2007 seien in Deutschland 20 Prozent weniger Anlagen installiert worden als im Vergleichszeitraum 2006. In diesem Jahr sei erstmals der Ausbau von Windkraftanlagen in den USA, in China, in Indien und wahrscheinlich auch in Spanien deutlich höher als in Deutschland.

Noch profitiere zwar die deutsche Windkraftindustrie über den Export vom weltweiten Aufschwung, so Fell. Aber die Geschichte lehre: Nur wer einen starken Binnenmarkt besitze, habe auch die Nase beim Export vorn. "Diese industrielle Herausforderung hat die Bundesregierung noch nicht verstanden", meint Fell.

Es sei völlig unerklärlich, warum Bundesminister Sigmar Gabriel eine der erfolgreichsten Industriegeschichten Deutschlands gefährden wolle, kritisiert der Oppositionspolitiker. Die Forderung der Aussetzung der jährlichen Degression für die Windstrom-Vergütungen oder eines Inflationsausgleiches habe der Umweltminister vor kurzem auf der größten deutschen Windkraftmesse in Husum "brüsk zurückgewiesen".

Die Vorwürfe Gabriels einer "zu starken Unterstützung der Windkraftindustrie" sind nach Auffassung von Fell "haltlos, angesichts seines aktiven Einsatzes für weitere 38 Milliarden Euro Subventionen für die deutsche Steinkohle bis 2018".

Fell: Gabriel betreibt den "Abschwung" der Windenergie in Deutschland

Gabriel schmücke sich zwar gerne mit den bisherigen Erfolgen für die Erneuerbaren Energien. Mit seinen Vorschlägen für windenergie-Energien-Gesetzes (EEG) befördere er aber tatsächlich "den Abschwung im deutschen Windkraftausbau".

Fell spricht von einem "doppelten Spiel" der Bundesregierung. "Auf internationalen Konferenzen wird lautstark der Ausbau Erneuerbarer Energien gefordert, aber in Deutschland wird der Rückwärtsgang aktiv eingelegt."

Am 04-10-2007