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Renten: Inflation frisst Rente

Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

"Von der für 2013 angekündigten 'Rentenerhöhung' wird im Westen unterm Strich nichts übrigbleiben, die Altersbezüge werden real sogar sinken. Inflation frisst Rente – so lautet wie in den Vorjahren der traurige Befund. Der Osten hingegen bleibt trotz der erwarteten drei Prozent Rentenerhöhung weiterhin abgehängt. Das muss sich dringend ändern", fordert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, angesichts der von der Vorsitzenden des Bundesvorstandes der Deutschen Rentenversicherung, Annelie Buntenbach, auf dem heutigen Presseseminar der Deutschen Rentenversicherung für 2013 angekündigten Steigerung der Renten in Westdeutschland um ein Prozent und in Ostdeutschland um drei Prozent. Birkwald weiter:

"Im Jahr 2013 erwartet die Rentnerinnen und Rentner erneut eine faktische Minusrunde: Dem einen Prozent mehr Rente stehen laut des Jahresgutachtens 2012/13 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zwei Prozent Inflation gegenüber. Es ist Zeit für eine echte Rentenreform gemäß dem Dreiklang gute Arbeit, gute Löhne, gute Rente.

Auch die in Ostdeutschland im kommenden Jahr stärker steigenden Renten führen lange noch nicht zu einer Angleichung der Ostrenten an das Westniveau. Eine Anpassung der Westrenten um ein Prozent bei gleichzeitiger Anpassung der Ostrenten um drei Prozent führt dazu, dass der aktuelle Rentenwert im Westen von derzeit 28,07 auf 28,35 Euro und der entsprechende Ostwert von 24,92 auf 25,67 Euro steigen wird. Das heißt, wer im Westen 45 Jahre durchschnittlich verdient hat, erhält knapp 1.276 Euro Rente. Im Osten sind es nach 45 Jahren Durchschnittsverdienst 1.155 Euro. Das sind 121 Euro weniger als die Westrente. Union und FDP und beiden voran die Bundeskanzlerin Merkel hatten für diese Legislaturperiode versprochen, die Gerechtigkeitslücke zu schließen. Doch das Wahlversprechen hat sich längst als hohl erwiesen. Dabei zeigt die aktuelle Entwicklung, wie dringend die Rentenangleichung Ost auf die Tagesordnung gehört. Für DIE LINKE wird sie ein zentrales Wahlkampfthema werden."

Soziale Sicherung

Die Deutschen investieren ihr Geld lieber kurzfristig in Vergnügen wie zum Beispiel Urlaub als langfristig in die Betriebsrente. Tendenz steigend - jeder Zweite will 2004 mehr Geld für den Haupturlaub ausgeben. Im Schnitt lässt sich jeder Urlauber seinen Reisespaß nahezu 1.000 Euro pro Jahr kosten. Geld, das für die Betriebsrente fehlt. Knapp die Hälfte der Beschäftigten, die sich über die Betriebsrente absichern, legen dafür monatlich nur maximal 50 Euro zurück. Als Jahresbeitrag zur Betriebsrente kommen so bis zu 600 Euro zusammen. Zu wenig, um die drohende Versorgungslücke im Alter zu schließen.

Insgesamt haben nur 48 Prozent der Befragten eine Betriebsrente abgeschlossen. Jeder vierte von ihnen bezahlt monatlich zwischen 51 und 100 Euro Beitrag. 14 Prozent sparen 101 bis 500 Euro. Lediglich ein Prozent der Arbeitnehmer legen über 200 Euro pro Monat fürs Alter zurück. Dabei zahlen diejenigen Beschäftigten, die in diesem Jahr keinen weiteren Vorsorgeabschluss planen im Durchschnitt höhere Beiträge als die, die ihre Betriebsrente aufstocken wollen.

Am 01. Jul. 2004

"Rente muss zum Leben reichen"

Die Gewerkschaften wollen das Thema Rente in den Mittelpunkt des Wahljahres rücken. "Wir brauchen einen Richtungswechsel in der Rentenpolitik", sagte ver.di-Chef Frank Bsirske am Montag (9. Februar) in Leipzig zum Auftakt der bundesweiten Kampagne "Rente muss zum Leben reichen". Seit Jahren sei zu erkennen, dass die Rente der Durchschnittsverdiener zum Teil drastisch sinke. So brauche ein Arbeitnehmer mittlerweile im Schnitt 37 Beitragsjahre, um eine Rente auf "Hartz IV"-Niveau zu bekommen.

Kernforderung der Gewerkschaften in der Rentendebatte bleibt ein bundesweit einheitlicher Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde. Nur so könne "Arbeitsarmut" verhindert werden, denn diese führe zu Altersarmut, sagte Bsirske. Es gebe mittlerweile Fälle, wo Busfahrer für einen Stundenlohn von 1,97 Euro beschäftigt würden.

Am 09. Feb. 2009