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Fahrradurlaub in Deutschland weiter auf Wachstumskurs

Internationale Tourismusbörse

Radreisen liegen in Deutschland weiter im Trend. Diese Einschätzung traf der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Sonntag auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. Einer Analyse des ADFC zufolge haben im Jahr 2001 rund 1,8 Millionen Deutsche ihren Urlaub "mehrheitlich im Fahrradsattel" verbracht. 49,1 Prozent der Deutschen nutzen das Fahrrad als eine von mehreren Urlaubsaktivitäten. Mehr als 15 Prozent gaben an, es "häufig" bis "sehr häufig" zu gebrauchen. In den nächsten Jahren planen rund 7,9 Prozent der Deutschen eine Radreise - rund 400 000 mehr als im Vorjahr.

Laut Fahrrad-Club ist der Radtourismus zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland geworden. Während die Zahl der Deutschen, die ihren Urlaub im eigenen Land verbringt, von 43 Prozent im Jahr 1990 auf unter 30 Prozent zurückgegangen ist, wählen noch immer die Hälfte aller deutschen Radtouristen Deutschland als Reiseziel. Radurlauber geben der Erhebung zufolge rund 20 Prozent mehr für ihren Urlaub als Reisende, die andere Verkehrsmittel nutzen, und übernachten in erster Linie in guten bis sehr guten Hotels. Rund 77 Prozent der Fahrradurlaube werden als "wichtigste Urlaubsreise des Jahres" eingestuft.

Die ADFC-Mitglieder wählten wie schon im vergangenen Jahr den Weserradweg, der seit seiner Eröffnung vor zehn Jahren von mehr als einer Million Radtouristen befahren wurde, zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands. Auf den weiteren Plätzen folgen der Donauradweg, der Elberadweg und der Altmühltalradweg. Aufsteiger des Jahres ist der Oder-Neiße-Radweg, der in der Statistik sieben Plätze gut machen konnte. Zur beliebtesten Radreiseregion wurde wie im Vorjahr Mecklenburg-Vorpommern gewählt, gefolgt von Bayern und dem Münsterland.

In Mecklenburg-Vorpommern verbanden laut ADFC bei einer bundesweiten Erhebung 87 Prozent der Befragten das Land mit dem Begriff Radfahren. Damit liegt diese Urlaubsform vor Wandern (85 Prozent), Baden (84 Prozent) und Camping (73 Prozent). Beliebtestes Auslandziel der ADFC-Mitglieder war 2001 Frankreich vor Italien, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Dänemark. Stark im Kommen sind die osteuropäischen Länder, vor allem die baltischen Republiken, Polen und Tschechien.

Mit Unverständnis beurteilt der ADFC im "Jahr des Ökotourismus 2002" die Entscheidung der Deutschen Bahn AG, die Mitnahme von Fahrrädern weiter einzuschränken. Insgesamt sei bei der Bahn die Fahrradmitnahme im Fernverkehr 2001 um 28 Prozent auf 350.000 Beförderungen gesunken, hervorgerufen vor allem durch den Einschnitt beim Angebot der InterRegio-Züge. Immer weniger Züge böten die Möglichkeit, Fahrräder zu transportieren. Dabei entgehe der Bahn ein riesiges Potenzial, denn 45 Prozent der Radler wählten den Zug für die Rückreise von ihren Touren, unterstrich der ADFC.

Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein

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Entspannende Radtouren durch Brandenburg

Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werftpfuhl konnte sich im vergangenen Jahr über erneut gestiegene Besucherzahlen freuen und setzt damit den Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Die insgesamt 30.700 Übernachtungen bedeuten eine Auslastung von 70%. Der Auslastungsdurchschnitt von Übernachtungsanbietern in Brandenburg liegt dagegen nur bei etwa 35%. Damit liegt die Jugendbildungsstätte im Trend der zunehmenden Popularität Brandenburgs als Reiseziel.

Neuer Übernachtungsrekord in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Mehr als 30.000 Übernachtungen im Jahr 2011. Viele internationale Gäste kamen nach Werftpfuhl.

Ausbau des Radwegenetzes geht nur schleppend voran

„Wir freuen uns sehr über diesen Zuspruch“, sagt Thomas Gill, Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte, „insbesondere, weil wir ein nachhaltiges Bildungsprogramm anbieten und damit offenbar einen Nerv treffen“. Neben dem herkömmlichen Tourismus erfreuen sich aktive, kreative und inhaltlich anspruchsvolle Angebote zunehmender Beliebtheit. LehrerInnen und PädagogInnen von verschiedenen Einrichtungen und Institutionen kämen vor allem über die Empfehlung von zufriedenen Gästegruppen auf die Bildungsstätte zu: „Wir erfahren viel erfreuliches Feedback.“ Mit dem neuen Projekt „Vielfalt leben lernen“ für Grundschulklassen erwartet das Haus in Zukunft auch die ganz jungen Gäste. „Das bringt sicher noch mal ganz neue Herausforderungen mit sich“, erwartet Thomas Gill, „aber genau darauf sind wir sehr positiv gespannt“.

Der Großteil der Besucher kommt aus Berlin und allen Teilen Deutschlands nach Werftpfuhl, um dort das Angebot von Bildungsmaßnahmen und internationalen Begegnungen in Anspruch zu nehmen. Aber auch bei Gästen aus dem Ausland ist die Jugendbildungsstätte ein beliebtes Ziel. „Von England und Frankreich bis nach Aserbaidschan, wir hatten 2011 wieder Gäste aus ganz Europa im Haus. Das macht uns natürlich schon stolz“, freut sich Thomas Gill. Aus dem benachbarten Polen etwa reisten 2011 insgesamt 115 Personen an, aus dem entfernten Israel sogar 127 Personen. Mit Israel verbindet die Jugendbildungsstätte eine besondere Beziehung, die auf den engen Kooperationen des Bildungsstättenträgers SJD – Die Falken zu israelischen Partnerorganisationen beruht. „Anfang 2012 haben wir sogar ein Treffen zwischen israelischen und ägyptischen Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen beherbergt“, so Gill.

Die gute Auslastung hängt auch damit zusammen, dass im Sommer 2010 das modern ausgebaute Dachgeschoss des Gästehauses mit zwölf neuen Betten in atmosphärischen Dachräumen eingeweiht werden konnte, womit man der wachsenden Nachfrage nach Einzelzimmern nachgekommen ist. Hinzu kamen Highlights wie das Philipp-Lahm-Sommercamp im Juli 2011, zu dem rund 80 Kinder angereist waren. Den größten Teil zum Erfolg trägt aber weiterhin das eigene Angebot des Hauses bei. „Wir führen freizeit in Kooperation mit Schulen und für Auszubildende sowie für Aktive aus Jugendverbänden durch, veranstalten Begegnungsseminare, Großveranstaltungen und Fortbildungen der außerschulischen Bildung“, erklärt Thomas Gill, „der Erfolg beruht also ganz klar auf der Kompetenz und dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Bildungsabteilung bis zur Küche“.

Die Jugendbildungsstätte im Barnim veranstaltet als Haus der Begegnung seit vielen Jahren Bildungsseminare. Die Einrichtung ist nach Kurt Löwenstein benannt, der sich in der Weimarer Republik als Stadtschulrat in Berlin-Neukölln und Vorsitzender der „Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde“ für Kinderrechte und eine grundlegende Schulreform engagierte. Das Gebäude wurde am jetzigen Standort 1907 zunächst als Waisenheim für Mädchen errichtet. 1997 zog die Bildungsstätte in das Haus ein. Zuletzt erfolgte Ende 2011 die Modernisierung der Warmwasserversorgung, und mit zwei neuen Blockheizkraftwerken produziert die Jugendbildungsstätte jetzt sogar ihren Strom zum Teil selbst.

Handlungsbedarf besteht beim Ausbau des Radwegenetzes

Als neuen Trend verzeichnet die Bildungsstätte wie andere Anbieter in der Region den Radtourismus. Allerdings erweist sich hier die fehlende Infrastruktur noch als großes Hemmnis. „Die Bundesstraße 158 zwischen Werneuchen und Tiefensee ist für Radfahrer wie eine unüberwindbare Mauer“, meint Thomas Gill zu den bislang stets fehlgeschlagenen Bemühungen, den Bau des eigentlich im Bundesradwegenetz vorgesehenen Abschnitts zu beschleunigen. Vor allem vom Landkreis wünscht er sich dahingehend mehr Engagement. Denn ein Radwegekonzept, entwickelt durch den Regionalpark Barnimer Feldmark, liegt längst vor. Demnach sei das Potenzial, sich als Radtourismusregion zu etablieren, aufgrund der naturräumlichen Voraussetzungen gegeben. Daher befindet Thomas Gill: „Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“

Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden im Alter von 13 bis 26 Jahren aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, Internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.

Informationen und Rückfragen:

Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein Education Centre Kurt Löwenstein

Am 18. Mär. 2002

Harald Hinnerwisch unterwegs in Niedersachsen

Maximilian Möhrle, Inhaber von camping.info

Radfahren im Rheiderland

Radeln im Rheiderland nur ein Bespiel wie schön Urlaub in Deutschland sein kannKennen Sie die heimliche Hauptstadt des Rheiderlandes? Es ist Weener, eine kleine Stadt an der Ems im ostfriesischen Rheiderland (Niedersachsen). Dort gibt es den alten Hafen (Foto) mit historischen Schiffen, die darauf warten, besichtigt zu werden. Zum Hafen gehört allerdings auch ein moderner Sportboothafen mit einem Campingplatz in direkter Nachbarschaft. Hier wurde eine gesunde Mischung aus Tradition und Fortschritt geschaffen. Die Kernstadt Weeners wurde seit den 1980er Jahren nach und nach restauriert und an heutige Standards angepasst. So auch das überregional bekannte Organeum, ein Kultur- und Bildungszentrum, in dem es ein Museum für Tasteninstrumente gibt. Wer von Mai bis September in Weener zu Gast ist, kann an jedem ersten Sonntag im Monat um 11 Uhr ohne Anmeldung an einer Stadtführung teilnehmen. Wenn Sie sich an die dortige Hafen und Tourismus GmbH wenden, können Sie bei einem Teeseminar die typisch ostfriesische Art des Tee Trinkens kennenlernen. Im Stadtteil Möhlenwarf befindet sich eine imposante Windmühle, die bis zum Jahr 2010 dem Komiker Karl Dall als Zweitwohnsitz diente.

Ein weiterer sehenswerter Ort ist ein Stück nördlich von Weener das alte Fischerdorf Ditzum. Auch hier wurde der Ortskern vorbildlich restauriert. Am gemütlichen Hafen mit Nordsee-Atmosphäre kann mein eine Fahrt auf der Ems mit dem Traditionskutter „Heike“ unternehmen. Die Fahrten lassen sich sehr vielseitig gestalten. So z.B. als Besichtigungsfahrt der bekannten Meyer-Werft oder als Info-Fahrt zum Emssperrwerk.

In der gesamten Region gibt es zahlreiche kleine Dörfer, die bis heute ihren typisch ostfriesischen Charakter bewahrt haben. Einsame Feld- und Deichwege sowie zahlreiche Bauernhöfe runden den eigenwilligen Charakter dieser Landschaft ab. In der Gemeinde Bunde liegt die Windmühle Wynhamsterkolk. Die über 200 Jahre alte Mühle dient der Entwässerung ihrer Umgebung, die mit 2,5 Metern unter dem Meeresspiegel zu den tiefsten Stellen Deutschlands gehört. Auch in den westlich direkt angrenzenden Niederlanden gibt es eine Landschaft, die zum Rheiderland gehört und auch genauso heißt. Die überall sehr flache Landschaft lädt dazu ein, das Auto stehen zu lassen. Radfahrer und Walker können grenzüberschreitend den deutschen und den niederländischen Teil erkunden z.B. indem sie den Radwanderweg „Internationale Dollard Route“ benutzen. Vom Rheiderland aus kann man auch die „Deutsche Fehnroute“ und die Route „Dortmund-Ems-Kanal“ erkunden.

Harald Hinnerwisch