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Prosuming und Sharing – neuer sozialer Konsum?

Verbraucherforschung Nachwuchsförderpreise vergeben

So lautete die Frage in der Veranstaltungsankündigung. Mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchten beim sechsten NRW-Workshop Verbraucherforschung des Kompetenzzentrums Verbraucherforschung NRW (KVF) in Düsseldorf darauf Antworten. Lässt sich nachhaltiger Konsum durch soziale Innovationen beflügeln? Warum teilen wir Informationen in Onlinemedien? Aus verschiedenen Blickwinkeln wurden Szenarien entwickelt, ob und wie Sharing und Prosuming eine Chance für die große Transformation bedeuten. So wurde am Beispiel von Energiegenossenschaften die Geschichte und Aktualität genossenschaftlicher Prosumermodelle beleuchtet.

Fazit der Diskussion: Sharing wurde als bedeutsame soziale Innovation ausgemacht, die einen Beitrag für einen sozialen und ökologischen Umgang mit Ressourcen und Konsumgütern leisten kann. Die aber auch viele Fragen nach sich zieht, weil sie die bisherigen Konzepte von Produktion und Konsumtion vor neue Herausforderungen stellt – und damit Fragen aufwirft, die nur durch eine interdisziplinäre Verbraucherforschung beantwortet werden können.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die Nachwuchsförderpreise 2013 des KVF an vier junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Siegen und Bonn vergeben: Ihre Forschungsbeiträge über praxisrelevante Verbraucherthemen hatten etwa den Informationsbedarf von Verbrauchern bei Nahrungsergänzungsmitteln oder die Moralität des Konsums von Lebensmitteln im Blick. Aber auch für die Untersuchung alternativer Waschverfahren oder für eine Fallstudie zur Bilanzierung des Energieverbrauchs bei internetfähigen Fernsehern wurden Förderpreise zwischen 2.000 und 5.000 Euro zuerkannt. „Die Preise sind ein Zeichen der Wertschätzung und der Anerkennung für die herausragenden Leistungen auf dem Feld der Verbraucherforschung", erklärte Beate Wieland, Abteilungsleiterin Forschung und Technologie im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.

NRW-Verbraucherzentralenvorstand Klaus Müller lobte bei der Verleihung die Vielfalt und Qualität aller eingereichten Arbeiten: „Dies unterstreicht, dass Verbraucherforschung ein Thema für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist und dass die Projektpartner mit dem KVF NRW das richtige Instrument gewählt haben, um dieses zukunftsträchtige Feld zu stärken.“

Stärkung der Verbraucherforschung ist auch das Stichwort bei der Fördermittelvergabe durch das KVF: Das Beschwerdeverhalten von Patienten und die Share Economy stehen im Fokus der in 2014 geförderten Forschungsthemen. Drei Teams an der RWTH Aachen, der Universität Paderborn und des KATALYSE Instituts für angewandte Umweltforschung in Köln hat der wissenschaftliche Beirat des Kompetenzzentrums mit 68.500 Euro den KVF-Projektpartnern zur Förderung durch Landesmittel vorgeschlagen, um sich mit dem Beschwerdeverhalten im Gesundheitsbereich und dem Carsharing wissenschaftlich zu beschäftigen.

„Das Beschwerdeverhalten von Konsumentinnen und Konsumenten ist ein zentrales Thema des Verbraucherschutzes. Leider wissen wir bisher nur wenig über Motivlagen und Faktoren, die dieses Verhalten beeinflussen. Deshalb werden die geförderten Projekte einen wichtigen Beitrag für alle verbraucherpolitischen Akteure leisten“, begründete Verbraucherzentralenvorstand Müller die Auswahl der Jury.

Weiterführende Informationen zu den Förderthemen 2014 und den Trägerinnen und Träger der Nachwuchsförderpreise Verbraucherforschung 2013 sind zu finden unter: www.vz-nrw.de/foerderung