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Woran können Betroffene und Angehörige einen Burnout erkennen?

Burnout Symptome erkennen – Anhaltspunkte für den Laien – Teil 02

Wie erkenne ich Burnout SymptomeZuerst einmal sollte man wissen, dass der Weg in einen Burnout ein schleichender Prozess ist, der sich über mehrere Monate oder sogar Jahre hinziehen kann. Am besten spiegeln das die zwölf Phasen wieder, die der in Deutschland geborene und in den USA tätige Psychoanalytiker Herbert Freudenberger in einer seiner wissenschaftlichen Arbeiten dargestellt hat.

Was sind die ersten Burnout Symptome?

Freudenberger macht deutlich, dass bereits in einem übersteigerten Streben nach beruflicher Anerkennung erste Burnout Symptome zu erkennen sind. Daraus resultiert eine Fokussierung auf die Anforderungen im Beruf, die mit einer Vernachlässigung der privaten Bedürfnisse verbunden ist. Statt sich einen entspannenden Feierabend mit Hobbys oder Freunden zu gönnen, beschäftigen sich die Betroffenen damit, wie sie am nächsten Tag die Aufgaben im Job perfekt lösen können.

Eine besondere Unruhe zeigt sich bei gefährdeten Menschen beispielsweise nach Tagen der Abwesenheit vom Arbeitsplatz. Dafür reicht schon das Wochenende aus. Mit dem Voranschreiten eines Burnouts zeigen Betroffene vor allem zum Ende eines Urlaubs oder einer Krankschreibung eine deutlich sichtbare Unruhe, die sich bis zu Angstzuständen steigern kann.

Genau in dieser Phase besteht im Zusammenhang mit dem Burnout-Syndrom auch erstmals ein enormes Risiko für den Einstieg in eine Drogenkarriere. Von Beruhigungstabletten bis hin zum Alkohol wird alles verwendet, was sich für die Betäubung dieser Unruhe und Ängste eignen könnte. Eine erhebliche Steigerung des Risikos für Drogenkonsum gibt es erneut in einer späteren Phase der Entwicklung eines Burnouts.

Burnout Symptome erkennen – die mittleren Phasen

Der Konflikt zwischen den selbst gesetzten und/oder von außen herangetragenen beruflichen Anforderungen lässt die Betroffenen daran zweifeln, ob sie ihre Tatkraft richtig auf die einzelnen Lebensbereiche verteilen. Da sie damit beim Umfeld in der Regel auf wenig Akzeptanz stoßen, resultieren daraus Veränderungen bei der Beurteilung der Kontaktpersonen. Selbst über die einst besten Freunde wird plötzlich abwertend geurteilt, weil sie sich beispielsweise in der Freizeit lieber mit ihren Hobbys beschäftigen als sich Gedanken zu machen, wie sie ihre berufliche Karriere forcieren könnten. Da die sich daraus ergebenden Konflikte zusätzliche Belastungen darstellen, werden soziale Kontakte immer weiter minimiert. Das kann bis hin zu einer kompletten Isolation der Betroffenen führen.

Auf der „Zielgeraden“ – die akuten Burnout Symptome erkennen

Mit dem sozialen Rückzug werden auch einige Verhaltensänderungen für das Umfeld der Betroffenen sichtbar. Betroffene fühlen sich nicht akzeptiert und nicht anerkannt. Sie werden mutlos und meistern ihren Alltag nur noch nach stereotypen Mustern. Sie empfinden eine innere Leere und kompensieren sie durch übertriebenen Genuss oder durch vorsätzliche Enthaltsamkeit. Das bezieht sich sowohl auf den Umgang mit Drogen als auch die Essgewohnheiten und den erotischen Bereich.

In der vorletzten Phase lassen sich Burnout Symptome erkennen, die denen einer klassischen Depression gleichen. Die Erschöpfung wird nun auch durch rein körperliche Symptome sichtbar. Die Betroffenen wirken und sind gleichgültig und hoffnungslos. Erfolgt nicht spätestens dann eine Krisenintervention, droht der Zusammenbruch, der sowohl körperlicher als auch seelischer Natur sein kann. Auch ein Suizid kommt in der Endphase eines Burnouts häufig vor. Der Grund für die dann erhöhte Suizidgefahr ist, dass die Betroffenen oft keinen anderen Ausweg mehr sehen, dem tatsächlich ausgeübten oder selbst eingeredeten Leistungsdruck zu entgehen.

Detlev Lengsfeld
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