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Alexithymie – Symptome und Probleme weit verbreitet und oft verkannt

Alexithymie – Anzeichen und Folgen

Eine Klassifizierung als Krankheit nach dem ICD10-Standard gibt es für die Alexithymie nicht. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich bei der Alexithymie um ein Defizit bei der Persönlichkeitsentwicklung, das ähnliche Folgen wie eine Persönlichkeitsstörung im klassischen medizinischen Sinne verursacht. Die Alexithymie ist vor allem in den Industriestaaten sehr weit verbreitet. Die forschenden Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland jeder zehnte Erwachsene davon betroffen ist.

Die Betroffenen wirken nach außen hin total gefühlskalt und werden oftmals für Mimosen gehalten. Sie geben häufig an, körperlich krank zu sein, obwohl sie es tatsächlich gar nicht sind. Menschen mit Alexithymie fällt es schwer, Beziehungen einzugehen und sie auf Dauer zu behalten. Die Angehörigen nehmen Betroffene als unbeteiligt am Geschehen im sozialen Umfeld wahr. Auch als Vorgesetzte und Kollegen wirken Menschen mit Alexithymie sehr distanziert. Dabei handelt es sich um klassische Symptome einer Alexithymie.

Was sind die Ursachen der Alexithymie Symptome?

Ein Alexithymiker ist nicht in der Lage, die Zusammenhänge von körperlichen Symptomen mit Gefühlen zu erkennen und korrekt auszuwerten. Das gilt sowohl für Erscheinungen, die der von Alexithymie Betroffene bei sich selbst bemerkt, als auch hinsichtlich der Interpretation der Emotionen bei anderen Menschen. Vereinfacht ausgedrückt, heißt das, dass er Schweiß auf der Stirn immer als Anzeichen von Schwitzen werten wird. Dass es sich dabei auch um Angstschweiß handeln könnte, wird einem Alexithymiker nicht bewusst. Das Kribbeln im Bauch, welches sich in unangenehmen Situationen einstellt, wird ein Alexithymiker immer als Anzeichen einer Baucherkrankung interpretieren. Einen schnellen Puls halten Betroffene für einen Hinweis auf zu hohen Blutdruck oder eine Herzerkrankung, anstatt diese Erscheinung als Hinweis auf Aufregung zu erkennen. Genau das ist auch der Grund, warum Menschen mit Alexithymie oftmals für Hypochonder gehalten werden.

Welche Probleme ergeben sich aus einer Alexithymie?

Eine Folge einer Alexithymie ist, dass die sozialen Interaktionen erheblich gestört sind. Dafür ist es unverzichtbar, neben dem gesprochenen Wort sowie der Gestik und Mimik auch Anzeichen für Freude, Trauer, Wut, Enttäuschung und Angst korrekt auszuwerten. Da ein Alexithymiker genau das nicht kann, sind ständige Missverständnisse in einer Partnerschaft und auch bei allen anderen sozialen Kontakten förmlich vorprogrammiert. Ein humorvoller Spruch kann so schnell als persönlicher Angriff fehlinterpretiert werden. Durch diese Fehlinterpretation kann der Betroffene emotionale Bedürfnisse in seinem Umfeld nicht erkennen und somit auch nicht befriedigen. Durch das fehlende passende emotionale Feedback fühlen sich die Partner von Menschen mit Alexithymie häufig nicht akzeptiert und anerkannt. Sie werden unzufrieden und die Gefahr von Seitensprüngen oder Trennungen steigt signifikant an.

In einem unserer nächsten Artikel werden wir auf die Ursachen und die möglichen Therapien bei Alexithymie eingehen. Dabei lernen Sie auch die Zusammenhänge zwischen den Faktoren der kindlichen Entwicklung und der Entstehung einer Alexithymie kennen. Außerdem erfahren Sie, welche Möglichkeiten Angehörige von Alexithymikern haben, den Betroffenen zu helfen und sich selbst vor emotionalen Verletzungen zu schützen.

Detlev Lengsfeld