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Drastisch weniger Schmetterlinge und Bienen auf Gen-Raps-Feldern

Studie

Der kommerzielle Anbau von genetisch veränderten Pflanzen hat große Auswirkungen auf die umliegenden Gewächse und damit auch auf Schmetterlinge und Bienen. Zu diesem Schluss kommt eine dreijährige Studie im Auftrag der britischen Regierung, die im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde. Nach den Ergebnissen der Forscher, die ein Rapsfeld mit genetisch verändertem Canola-Raps untersuchten, der einem bestimmten Herbizid widersteht, nahm die Zahl der Schmetterlinge und Bienen drastisch ab.

Das habe nicht nur dramatische Auswirkungen auf die Insekten selbst, sondern auch auf jene Tiere, die in der Nahrungskette darüber liegen wie etwa verschiedene Vogelarten. Die Gentechnik-Befürworter sehen diese Gefahr aber nicht. "Einige der Tiere würden positiv davon betroffen sein, einige vielleicht negativ, aber die meisten gar nicht", meint Rony Combes vom Agricultural Biotechnology Council, einer Londoner Lobby-Gruppe für Gentechnologie.

Auch jene Rapsöl-Saat, die von Bayer CropScience in den USA und in Kanada im großen Stil angebaut wird, führt dazu, dass im Hochsommer knapp vor der Ernte kaum Schmetterlinge oder andere Insekten in der Nähe der Felder sichtbar sind. Gründe dafür liegen in der "Natur" der gentechnisch veränderten Pflanze, die kaum Nahrung für Insekten bietet. "Es gibt einfach nichts im Feld, was für Bienen oder Schmetterlinge interessant wäre", so der Bayer-Sprecher Julian Little.

Die ausführlichen Ergebnisse der oben zitierten Studie, an der mehr als 150 Forscher teilgenommen hatten, die eine Million Pflanzen und zwei Millionen Insekten in verschiedenen Teilen Großbritanniens untersuchten, wurde im Fachmagazin Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht. Die meisten der untersuchten Pflanzen sollen zwar in Europa nicht zugelassen werden und stehen auch nicht zur Debatte, dennoch, so nehmen die Forscher an, werden die Ergebnisse die Landwirtschaftspolitik für Jahrzehnte beeinflussen.

"Nun gibt es einen rationalen und wissenschaftlich basierten Bericht, der diese Veränderungen deutlich macht", so Chris Pollock, wissenschaftlicher Direktor am Institute For Grassland and Environmental Research in Aberystwyth, der auch Vorsitzender des Studien-Komitees war. "Wir haben detailreich demonstriert wie eng die Verbindung zwischen der Landwirtschaft und der Umwelt ist".