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Aktionstage gegen das geplante Bombodrom

Luftkrieg

Verteidigungsminister Struck hat am Mittwoch seine stark umstrittene Entscheidung bekanntgeben, dass der Luftkriegs-Übungsplatz zwischen Berlin und Rostock wieder bombardiert wird. Die Gruppe "resist now!" kündigt Widerstand an: "An dem Tag, an dem die FREIe HEIDe wieder zum Bombenabwurfplatz umfunktioniert werden soll, wollen wir das Gelände durch unsere persönliche Anwesenheit vor Bombenabwürfen schützen", heißt es in einem Flugblatt der Initiative.

Unter dem Motto "resist now! Für eine FREIe HEIDe" sollen vom 25.Juli bis 3. August im Gebiet Kyritz-Wittstock-Ruppin Aktionstage stattfinden. Mit Zeltplätzen, Wanderungen und Fahrradtouren wollen die Aktivistinnen und Aktivisten aus dem gesamten Bundesgebiet die Natur am Südrand der Mecklenburger Seenplatte und die Möglichkeiten für einen ökologisch verträglichen Tourismus kennenlernen und sich mit den Menschen aus der Region treffen. Dort gibt es bereits seit zwölf Jahren Widerstand. Die Leute kennen den Lärm und die Gefahren des "Bombodroms" noch aus der Zeit, als die Rote Armee dort übte, und wissen, dass die erneute Inbetriebnahme des Platzes auch Arbeitsplätze in der einzig florierenden Branche, im Tourismus, kosten wird.

Die Initiative kritisiert das Bombodrom als Voraussetzung des weltweiten Einsatzes der Bundeswehr: "Wer sich mit militärischen Mitteln den "freien Zugang zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt" sichern will (Verteidigungspolitische Richtlinien von 1992), muss das natürlich auch üben." Gerade Bombenabwürfe aus der Luft fielen dabei immer wieder als eine besonders grausame und meist direkt gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Form der Kriegführung auf.

Neben Informationsveranstaltungen zum Themenkomplex "Krieg und Frieden" ist die Ausstellungseröffnung in Wittstock "Wo ist die Wahrheit nach dem Krieg" ein Höhepunkt der Aktionstage. Zum Abschluss soll in einem friedlichen "Spiel ohne Grenzen" demonstriert werden, wie sich die OrganisatorInnen die Umrüstung der Bundeswehr wünschen in einer Zeit, in der zur Landesverteidigung nach Angaben der Regierung überhaupt kein Anlass mehr besteht, die "Jungs" aber immer mehr teures "Spielzeug" haben wollen: In den nächsten 10 Jahren sollen 82 Milliarden Euro für neue Waffensysteme und Ausrüstung ausgegeben werden.

"An allen Aktionstagen muss auch mit Aktionen zivilen Ungehorsams gerechnet werden", kündigten die AktivistInnen an.