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Computerexperte warnt vor Ausbreitung von Staatstrojanern

Computer-Viren

Computerexperten warnen im Zusammenhang mit einer möglichen Zulassung von Online-Durchsuchungen bei Computer vor einer unkontrollierten Ausbreitung von Trojanern, die von Sicherheitsbehörden entwickelt werden. "Von den Summen, die den staatlichen Entwicklern zur Verfügung stehen, konnten die Programmierer von Schadsoftware bisher nur träumen", sagte der Viren-Experte Magnus Kalkuhl, Viren-Analytiker beim russischen Sicherheitsunternehmen Kaspersky Lab, der Zeitung "Thüringer Allgemeine". Träfen die so genannten Staatstrojaner in einem bereits infizierten Computer auf andere Schadsoftware, könnte ihr Code entschlüsselt werden. Die Folge wäre eine Professionalisierung der Szene.

Kalkuhl warnte auch vor einer Verpflichtung der Hersteller von Sicherheitssoftware zu Ausnahmen für staatliche Spionageprogramme. "Eine Gesetzesänderung, die solche Hintertüren zur Pflicht macht, wäre ein Spiel mit dem Feuer, denn dann würden auch Behörden aus anderen Ländern solche Ausnahmeregeln für sich beanspruchen", sagte er.

Staatstrojaner würden genauso behandelt wie jede andere Schadsoftware auch, "denn die Heuristik des Virenscanners kann nur erkennen, wenn sich ein Programm verdächtig verhält, nicht aber von wem es geschrieben wurde", meint Kahlkuhl. Er sieht auch die Erfolgsaussichten für die Spionageprogramme der Sicherheitsbehörden skeptisch. "Wer clever ist, wird sich schützen können", sagte er.