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Südseestaat Palau verbietet Plastiktüten

Riesiger Müll-Strudel

Um einer drohenden Umweltkatastrophe durch Plastikabfälle entgegen zu wirken, hat der Senator Santy Asanuma des Südseestaates Palau ein Gesetz zum Verbot von Plastiktüten im Einzelhandel erlassen. Das berichtet das Pacific Magazine. "Die Plastiktüten, die praktisch überall abgegeben werden, bedrohen unsere natürlich schöne Umwelt", so Asanuma. Daher müssen sie verboten werden. Ab sofort müsse jeder Laden, der Plastiktüten anbietet, 100 Dollar Strafe pro Plastiktüte zahlen. Betroffen von der neuen Regelung seien auch Einreisende, denn der Import von Plastiktüten werde ebenso unter Strafe gestellt. Allerdings betrage die Strafe hier nur einen Dollar pro Tüte.

Palau ist nicht der erste Inselstaat, der sich gegen die drohende Menge an Plastikabfall zur Wehr setzt. Bereits 2003 sind im Hochland von Papua Neuguinea Plastiksäcke verboten worden. Auch damals lautete die Begründung: "Zu viel Abfall".

Einer Untersuchung der Umweltorganisation Algalita Research Foundation aus dem Jahr 2004 zufolge schwimmt 1.600 Kilometer vor der Küste Kaliforniens ein riesiger Teppich von Abfällen. Insgesamt sollen es rund drei Millionen Tonnen Plastikdreck sein, der wie ein riesiger Strudel im offenen Meer treibt.

"Der subtropische Wirbel des Nordpazifik durchmisst eine weite Strecke", so Antje Helms, Ozeanografin von Greenpeace Österreich. "Das Wasser fließt dort in einer langsamen Spirale im Uhrzeigersinn. Dadurch, dass die Winde schwach sind, treibt die Strömung alle schwimmenden Stoffe ins Zentrum des Wirbels." Da es nur wenige Inseln in dieser Region gebe, werde der Müll nicht angespült. "Bis zu sechs Kilogramm Plastikabfall kommen dort auf ein Kilogramm natürlich vorkommenden Planktons", so Helms. Der Wirbel wurde inzwischen auf die Namen "Asian Trash Trail", "Trash Vortex" sowie "Eastern Garbage Patch" getauft.

Greenpeace schätzt, dass von den etwa 100.000 Millionen Tonnen Plastik, die weltweit jährlich produziert werden, ein Zehntel im Meer landet. Ein Fünftel des Abfalls stamme aus Schiffen. Nach Angaben von Greenpeace finden sich im Trash-Trail Spuren von Abfällen aus der Plastik-Ära seit den 1950er Jahren. Plastik sei biologisch nicht abbaubar und werde mindestens noch 15 Jahre in dem riesigen Strudel weitertreiben, vermutet die US-amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA.

Größere Kunststoffstücke zerfielen durch äußere Einwirkungen wie Sonne oder Temperaturschwankungen in kleinere. Dadurch würden zahlreiche chemische Substanzen - wie etwa die giftigen PCBs oder andere gefährliche Stoffe - frei und gelangten wieder in den Nahrungskreislauf des Menschen. "Zudem können die Plastikstücke wie eine Art chemischer Schwamm wirken und sich mit giftigen Schadstoffen des Meeres anreichern", so Helms. Das bedeute, dass jedes Tier, das diesen Plastikmüll fresse, obendrein noch jede Menge Giftstoffe aufnehme.

Dass dies tatsächlich der Fall sei, davon haben Forscher der University of Plymouth 2004 im Wissenschaftsmagazin Nature berichtet. In mehr als 18 Regionen Großbritanniens und zwischen Schottland und Island wurden Sediment- und Meerwasserproben genommen und untersucht. In allen Proben seien Rückstände von Kunststoffen gefunden worden. Zum Teil seien es nur mikroskopische Fragmente gewesen. Dabei hätten es die Forscher nur auf jene Teilchen abgesehen, die größer als 20 Mikrometer waren. Was noch dazu komme, sei ein großer Teil von nicht abbaubaren Fragmenten, die aus Reinigungsmitteln oder anderen Kunststoffen zurückblieben.