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Merk spricht von mafiösen Strukturen unter russlanddeutschen Häftlingen

Alles im Griff

Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sieht in der steigenden Zahl russlanddeutscher Gefangener in den Gefängnissen eine Herausforderung für den Justizvollzug. Inzwischen stammten 8,5 Prozent der in Bayern Inhaftierten aus der ehemaligen Sowjetunion. Das sei ein Problem, weil diese Gefangenen "zur Bildung einer Subkultur neigen", sagte Merk in München. Sie träten im Gefängnis als Einheit auf und versuchten, sich von anderen Gefangenen abzugrenzen. Unter den russlanddeutschen Gefangenen herrsche eine strenge Hierarchie, es gebe Anführer und Handlanger. Während die einen im Gefängnis arbeiten gingen, ließen sich die "Bosse" von den Mitgefangenen aushalten.

Nach Darstellung der bayerischen Ministerin hat man allerdings alles im Griff: Man begegne diesen Tendenzen mit "energischen Maßnahmen". Derartige mafiöse Strukturen würden durchbrochen, "indem wir konsequent und hart durchgreifen", sagte die Ministerin.

Rädelsführer würden zügig in andere Anstalten verlegt und die russlanddeutsche Gruppe auf verschiedene Stationen in den Anstalten verteilt. Grundsätzlich gelte, "dass wir in den Anstalten keine rechtsfreien Räume dulden", sagte die Ministerin. "Soweit es geht" versuche man zudem Gefangene aus der ehemaligen Sowjetunion "auf alle 36 Vollzugsanstalten in Bayern zu verteilen", sagte Merk.

Neben dieser Trennung bemühe man sich "mit gutem Erfolg" darum, russlanddeutsche Häftlinge über Sprachkurse zu integrieren. "Meine Mitarbeiter arbeiten permanent daran, die Gefangenen zu einer Teilname an diesen Kursen zu bewegen", sagte die Ministerin über die Bemühungen, das beschriebene Problem in den Griff zu bekommen.