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arzneimittel Nachrichten & Informationen

Verband der Krankenversicherten warnt vor Ende für rezeptfreie Medikamente

Aus für Homöopathika?

Versteckt hinter den Zuzahlungen für den Arztbesuch, dem geplanten Wegfall der Erstattung für Zahnersatz, der Extraversicherung für Krankengeld und weiteren Einschränkungen kündigt sich eine Beschränkung der Behandlungsmöglichkeiten an. Der Verband der Krankenversicherten Deutschlands (VKVD) hat daher am Montag in Berlin Alarm geschlagen. Vorgesehen sei laut dem Eckpunktepapier der Konsensverhandlungen zur Gesundheitsreform auch der Ausschluss der rezeptfreien Arzneimittel aus der gesetzlichen Kassenerstattung. Betroffen von dieser Regelung sind auch die Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen, wie beispielsweise Homöopathika.

Mehr Forschung für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten

Non-Profit-Initiative

Fünf renommierte Forschungs- und Gesundheitsinstitutionen haben am Donnerstag in Genf gemeinsam mit der internationalen Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN eine neue Non-Profit-Organisation zur Medikamentenforschung ins Leben gerufen. Die so genannte Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi/Initiative für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten) hat sich zum Ziel gesetzt, wirksame Arzneimittel gegen Krankheiten zu entwickeln, an denen vor allem Menschen in ärmeren Ländern leiden. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben ÄRZTE OHNE GRENZEN fünf weitere Institutionen aus Frankreich, Malaysia, Brasilien, Kenia und Indien.

Gesundheit in ärmeren Ländern steht auf dem Spiel

G8-Gipfel

Im Vorfeld des G8-Gipfels in Evian befürchtet die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, dass die Gesundheit der Menschen in ärmeren Ländern den Interessen der Pharmaindustrie zum Opfer fällt. Die Organisation warnt davor, dass der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, der erst 2001 auf dem G8-Gipfel in Genau eingerichtet wurde, seine Arbeit bald einstellen muss, wenn die Regierungen ihre finanziellen Zusagen nicht erfüllen. So hat die deutsche Regierung zwar 214 Millionen US-Dollar versprochen, tatsächlich jedoch erst zwölf Millionen Dollar einbezahlt. Allein für das Jahr 2003 fehlen dem Fonds 1,4 Milliarden US-Dollar, um weitere Projekte finanzieren zu können.

Alternative zu Tierversuchen in der EU

Arzneimitteltests

EU-Forschungskommissar Philippe Busquin hat am heutigen Montag, neue Methoden für Arzneimitteltests vorgestellt. Sie sollen eine sichere Alternative zu Tierversuchen bieten und 200.000 Kaninchen den Einsatz als Versuchstier ersparen. Als Kaninchen-Ersatz diene eine sechsteilige Testreihe, bei der fiebererzeugende Stoffe (Pyrogene) in Arzneimitteln unter Verwendung menschlicher Blutzellen ermittelt werden. Die Tests wurden von einem Forschungsteam aus nationalen Überwachungslabors, Testentwicklern und Unternehmen erarbeitet und werden derzeit von der Kommission validiert. Sie finden bereits in 200 Labor Einsatz.

Fakten zur Suchtproblematik in Deutschland

Millionen Abhängige

Tabak, Alkohol und Medikamente bleiben die größten Missbrauchsquellen für suchtabhängige Menschen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) listet in ihrem Jahrbuch Sucht 2003 Fakten hierzu auf.

Krankenkassen klagen Ärzte der Geldverschwendung an

Streit ums Geld für Medikamente

Der Streit zwischen Ärzten und Krankenkassen gewinnt deutlich an Schärfe. Die Mediziner beharren auf ihrer Forderung, die Ausgaben für Arzneimittel im kommenden Jahr um sechs Milliarden Euro und damit mehr als ein Drittel zu erhöhen. Am Donnerstagabend beschäftigte sich das Bundesschiedsamt für die Kassenärztliche Versorgung in Köln mit der Frage. Das paritätisch zusammengesetzte Gremium lehnte die Forderung jedoch ab, bestätigten beide Seiten am Freitag. Die Verhandlungen würden nun auf Landesebene fortgeführt.

Streit um Reformvorschläge gegen die Kostenlawine der Arzneimittelausgaben

Arzneiverordnungsreport 2002

Der im Wissenschaftsverlag Springer erschienene Arzneiverordnungs-Report 2002 der beiden Herausgeber Prof. Dr. Ulrich Schwabe und Dr. Dieter Paffrath beschreibt die Entwicklung der Arzneimittelverordnungen des Jahres 2001 und sagt, dass 4,2 Mrd. Euro durch eine wirtschaftlichere Verordnungsweise ohne Qualitätsverlust eingespart werden könnten. Würde konsequent auf preiswerte Generikapräparate umgestellt und auf hochpreisige Analogpräparate und umstrittene Arzneimittel ohne therapeutischen Nutzen verzichtet, könnte dieses Einsparpotenzial in einer Größenordnung von zwanzig Prozent des gesamten Arzneimittelumsatzes für die Finanzierung von therapeutisch bedeutsamen Innovationen verwendet werden.

Der Ausverkauf der Vereinten Nationen

Hintergründe zum Umweltgipfel in Johannesburg

"Die Einstellung der Vereinten Nationen gegenüber dem Privatsektor hat sich in den vergangenen Jahren radikal verändert. Kooperation kommt heute vor Konfrontation." Mit diesen Worten wirbt Kofi Annan, Generalsekretär der UN, für den "Global Compact", einem Abkommen zwischen ursprünglich 44 multinationalen Konzernen und den Vereinten Nationen. Aus Deutschland dabei: die Chemie-Konzerne BASF, Aventis und Bayer, die Autobauer BMW und DaimlerChrysler sowie die Deutsche Bank. In dem vor zwei Jahren unterzeichneten Compact bekennen sich die Unternehmen zu neun Grundsätzen aus den Bereichen Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Einhaltung der Menschenrechte. Die Prinzipien basieren auf der Erklärung der Menschenrechte von 1949, dem Weltsozialgipfel von 1995 und dem Umweltgipfel von Riode Janeiro 1992. Außerdem verpflichten sich die Konzerne, Musterprojekte zu initiieren und somit ihr Engagement zu belegen. Um den Fortschritt im Rahmen der Kooperation zu dokumentieren, will die UN geprüfte Fallbeispiele veröffentlichen, die der Öffentlichkeit zur Begutachtung freistehen.

Vor einem Jahr nahm Bayer Lipobay vom Markt

Arznei mit bösen Folgen

Die Bilanz ist verheerend: Möglicherweise rund 100 Todesfälle, bisher annähernd 1000 überwiegend in den USA eingereichte Klagen gegen das Unternehmen, dazu ein herber Gewinneinbruch und Umsatzausfälle in Milliardenhöhe, Stellenabbau sowie Schäden am Konzernimage. Auch ein Jahr, nachdem der Skandal um den Cholesterin-Senker Lipobay im August 2001 erstmals die Öffentlichkeit in Deutschland und der Welt schockte, ist für den Leverkusener Chemie- und Pharma-Konzern Bayer die Welt nicht mehr dieselbe. Immer noch hängt das Lipobay-Desaster wie ein Damoklesschwert über dem Konzern.

Private Krankenversicherer werden drastisch teurer

Streit um "Teilkasko"-Versicherungen

Den knapp acht Millionen privat Krankenversicherten blühen zum 1. Januar 2003 möglicherweise Beitragserhöhungen von mehr als zehn Prozent. Wie der Chef der Deutschen Krankenversicherung (DKV), Jan Boetius, am Mittwoch sagte, wollen die Unternehmen "durch die Bank" ihre Beiträge zweistellig "anpassen". Er machte dafür gestiegene Kosten für Arztbehandlungen und Arzneimittel verantwortlich. Außerdem werde die Branche die höhere Lebenserwartung berücksichtigen. Unions-Gesundheitsexperte Horst Seehofer (CSU) rechnet damit, dass auch die gesetzlichen Krankenkassen teurer werden. Vermutlich würden zum 1. Januar kommenden Jahres die Beiträge für die Versicherten um 0,2 bis 0,5 Prozent steigen.

Besserer Stand für Unfall- und Arzneimittelopfer

Neues Schadensersatzrecht

Patienten, Kinder und Unfallopfer haben künftig mehr Rechte bei Haftungs- und Schadenersatzfragen. Der Bundestag verabschiedete am Donnerstag in Berlin eine Reform der gesetzlichen Schadenersatzregelungen mit den Stimmen aller Fraktionen mit Ausnahme der FDP. In dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf wird darauf verwiesen, dass das Schadenersatzrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches seit dem Inkrafttreten vor mehr als 100 Jahren nahezu unverändert geblieben sei. Mit den Neuregelungen sollen nunmehr Haftungslücken und "Gerechtigkeitsdefizite" beseitigt werden.

Vier Milliarden Mark fehlen in der GKV

Krankenkassen

Die Bundesregierung erwartet für dieses Jahr ein Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung von insgesamt gut vier Milliarden Mark. Von Januar bis September hätten die Kassen ein Minus von rund 6,19 Milliarden Mark verbucht, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Dienstag in Berlin. Dieses Defizit werde aber durch die zu erwartenden Überschüsse von rund zwei Milliarden Mark im vierten Quartal aufgrund der Weihnachtsgeldzahlungen in dieser Zeit verringert.

Betriebskrankenkassen gegen Pass beim Apotheker

Medikamentenpass

Nach den Allgemeinen Ortskrankenkassen wendet sich auch der Bundesverband der Betriebskrankenkassen strikt gegen einen Medikamentenpass. Der von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) geplante "milliardenteure" Pass werde die Arzneimitteltherapie nicht verbessern, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme.

Ministerin Schmidt will mehr Sicherheit mit Medikamenten-Pass

Medikamente

Mit einem elektronischen Medikamenten-Erfassungssystem und einem Arzneimittelpass will Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) nach dem Lipobay-Skandal die Risiken für Patienten künftig verringern. Schmidt verständigte sich am Donnerstag mit Vertretern von Ärzten und Apothekerverbänden in Berlin auf die Einrichtung einer entsprechenden Arbeitsgruppe, die Vorschläge unterbreiten soll. Das Ziel sei, die Informationen über verabreichte Arzneimittel zu vernetzen, um Patienten möglichst viel Sicherheit zu geben, sagte Schmidt.