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Lufthansa-Piloten erhalten 20 Prozent mehr Gehalt

Arbeitskampf

Der Arbeitskampf zwischen der Deutschen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Cockpit ist beigelegt. Der Schlichterspruch des früheren Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher sieht in diesem Jahr ein um 12 Prozent erhöhtes Grundgehalt vor. Hinzu komme eine Ergebnisbeteiligung von zwei Monatsgehältern, erläuterte Genscher auf einer Pressekonferenz. In den folgenden Jahren der Laufzeit sollen die Bezüge im Schnitt der westdeutschen Tarifabschlüsse angehoben werden, wobei für 2002 ein weiterer Aufschlag von 2,8 Prozent vereinbart wurde. Insgesamt ergibt sich eine Erhöhung der Piloten-Bezüge um mehr als 20 Prozent. Genscher bestätigte, dass die Laufzeit des Tarifvertrags drei Jahre und drei Monate betragen soll.

Die Verhandlungsparteien haben den Vorschlag akzeptiert. Die Pilotenvereinigung Cockpit wird nun ihre Mitglieder über das Ergebnis informieren und die Annahme des Schlichterspruchs empfehlen. Die Urabstimmung soll Anfang nächster Woche eingeleitet werden. Mindestens 50 Prozent der stimmberechtigten Cockpit-Mitglieder müssen dem Schlichterspruch zustimmen.

Genscher verwies darauf, dass für die Dauer der Urabstimmung "Friedenspflicht" herrsche. Mit der vereinbarten Laufzeit solle für den Konzern eine längerfristige Dispositionssicherheit geschaffen werden. Der Schlichterspruch kostet die Lufthansa nach Angaben ihres Verhandlungsführers Stefan Lauer in diesem Jahr 230 Millionen Mark.

Die von Streiks begleiteten Tarifverhandlungen für die 4.200 Flugkapitäne, Co-Piloten und Flugingenieure des Lufthansa-Konzerns waren am 22. Mai in der siebten Gesprächsrunde gescheitert. Genscher erklärte sich anschließend bereit zu vermitteln. Die Schlichtungsrunde begann am 28. Mai unter strengster Geheimhaltung an einem unbekannten Ort. Die Lufthansa hatte zuletzt 10,6 Prozent, eine Erfolgsbeteiligung und eine Strukturverbesserung von drei Prozent für vier Jahre geboten. Die Piloten forderten 24 Prozent mehr Gehalt für die nächsten zwölf Monate.